WKK-Präsident Jürgen Mandl
© WKK/Zagorz

Mandl: Alpenverein bremst die Energiewende

Heftiger Gegenwind für die selbsternannten Naturschützer kommt von der Wirtschaft: „Wer Windkraft und Photovoltaik ablehnt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt“, mahnt WK-Präsident Mandl.

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Aktualisiert am 24.05.2024

Nach jahrelangen Versäumnissen der Umweltpolitik kämpft Kärnten im Vergleich der österreichischen Bundesländer um den Anschluss bei der Energiewende. Wie das kürzlich vorgestellte Energieflussdiagramm der Wirtschaftskammer deutlich zeigt, ist der bisherige Ausbau alternativer Energieformen bei weitem zu wenig, um den gewünschten Wandel weg von fossilen und hin zu erneuerbaren Energieträgern bis 2040 auch nur annähernd zu schaffen. „Wenn Kärnten das bisherige Ausbautempo bei den Erneuerbaren von etwa 100 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr beibehält, werden wir noch 100 Jahre brauchen, bis wir die heute verbrauchten etwa 10.000 GWh Gas und Öl durch grüne Energie ersetzen können. Weil aber der Strombedarf durch die fortschreitende Elektrifizierung von Mobilität und Heizung stark wächst, könnte dieser Prozess auch noch viel länger dauern“, stellt WK-Präsident Jürgen Mandl klar. Deshalb sei es aus Sicht der Wirtschaft problematisch, wenn die nun nach der Neuaufteilung der Regierungsagenden in Schwung gekommene Energiewende in Kärnten durch unbegründete Bedenken des Alpenvereins wieder eingebremst würde.

Dass Kärnten bilanziell durch seine zahlreichen Wasserkraft- und Biomasseheizwerke 100 Prozent seines Jahresenergiebedarfs selbst erzeuge, sei ebenso unbestritten wie ein beliebter Fehlschluss, erklärt Mandl: „Übers Jahr gesehen stimmt die Rechnung, aber in der Realität geht sie im Winter nicht auf: Der geringe Wasserstand reduziert die Stromproduktion, die sich durch die im Winter ergiebigere Windkraft perfekt ausgleichen ließe.“ Doch auch die Photovoltaik spiele bei der Umsetzung der Energiewende eine große Rolle, die Wirtschaft stehe hier voll hinter den Zielen des Landes.

Wenn also der Alpenverein meine, Kärnten könne sich entspannt zurücklehnen, dann gebe es dort offensichtlich gröberen energiepolitischen Nachholbedarf, konstatierte Mandl. Bei der Energiewende gehe es um eine der größten, vielschichtigsten und auch herausforderndsten Transformationen, die Kärnten wirtschaftspolitisch jemals erlebt habe. „Dieser komplexe und für die Zukunft des Lebens- und Wirtschaftsraumes entscheidende Prozess darf nicht daran festgemacht werden, ob sich die AV-Mitglieder beim Wandern von Windrädern an wenigen, noch zu definierenden Standorten gestört fühlen“, stellte Mandl klar.

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