Martin Zandonella,  Jürgen Mndl und Roland Waldner vor der Glasfront des Gebäudes der Wirtschaftskammer Kärnten mit dem WKO-Logo
© WKK | marygoodfoto, Maria Wawrzyniak

KWF und Wirtschaftskammer setzen auf Nähe zu den Unternehmen

Mit neuen Initiativen verstärkt der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Kärnten den direkten Austausch mit den Unternehmen. Der persönliche Kontakt steht dabei im Mittelpunkt, um Förderungen noch gezielter und unbürokratischer zugänglich zu machen.

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Aktualisiert am 07.03.2025

Der Zugang zu Förderungen ist für viele Unternehmen nach wie vor mit Unsicherheiten verbunden. Welche Programme gibt es? Welche passen zum eigenen Betrieb? Und wie aufwändig ist der Antragsprozess? Genau hier setzen die neuen Initiativen des KWF an. Seit Dezember 2024 besucht das Team verstärkt Unternehmen vor Ort, um ihre individuellen Bedürfnisse noch besser zu verstehen und gezielte Unterstützung anzubieten. Die Initiative hat bereits in den ersten Monaten gezeigt, dass der direkte Kontakt mit den Unternehmer:innen einen echten Mehrwert bietet. Förderungen werden nicht mehr als bürokratische Hürde wahrgenommen, sondern als echte Unterstützung für Wachstum und Innovation. 

Neue Wege in der Wirtschaftsförderung

Unternehmen sind von jeher Motor für Innovation und wirtschaftliche Entwicklung. Umso wichtiger ist es, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, betonte WK-Präsident Jürgen Mandl: „Nach wie vor sind die heimischen Unternehmen zu stark mit bürokratischen Aufgaben belastet, ein echter Zeitfresser und der größte Killer für Innovationen.“ Umso wichtiger ist es, dass Förderungen für die Wirtschaft mit möglichst geringem Aufwand und unbürokratisch ablaufen. In einem internen Kreativprozess hat der KWF in den vergangenen Monaten rund 100 Ideen und neun konkrete Konzepte entwickelt, die nun ab April schrittweise umgesetzt werden. Für Mandl ist der direkte Austausch mit den Unternehmen ein entscheidender Schritt: „Förderungen müssen dort ankommen, wo sie gebraucht werden – direkt in den Betrieben. Mit dieser Initiative setzen wir ein starkes Zeichen für eine serviceorientierte Wirtschaftsförderung. Unternehmer:innen müssen schnell und unkompliziert jene Unterstützung erhalten, die sie für ihre Weiterentwicklung brauchen.“  

Kundenorientierung statt Verwaltung

In den vergangenen Monaten hat sich der KWF unter Federführung des seit Mai vergangenen Jahres neuen und alleinigen Vorstandes Roland Waldner stark gewandelt. Statt wie eine Verwaltungsinstitution zu handeln, setzt der KWF voll und ganz auf Kundenorientierung und will damit auch ein starker Partner für die heimischen Unternehmen sein. Dazu kommt das Team des KWF mit seiner Initiative „KWF on the road | Kärnten ist unser Büro“ direkt zu den Unternehmen vor Ort, bietet individuelle Unterstützung an und stellt damit sicher, dass Betriebe keine Förderungsmöglichkeiten mehr verpassen. Die Wirtschaftskammer Kärnten ist mit ihren acht Bezirksstellen regional bereits eng mit den Unternehmer:innen verbunden und öffnet für diese Initiative ihre Räumlichkeiten für den KWF. Waldner unterstreicht die Bedeutung dieser neuen Herangehensweise: „Viele Unternehmer:innen haben weder Zeit noch Ressourcen, um sich stundenlang mit Förderrichtlinien auseinanderzusetzen oder für Beratungsgespräche nach Klagenfurt zu kommen. Wir drehen den Spieß um und gehen direkt zu den Betrieben. Das sorgt für mehr Nähe, mehr Verständnis und letztlich auch für eine effizientere Nutzung der vorhandenen Fördermittel.“ Der KWF hilft den Unternehmen dabei, sich im Förderdschungel zu orientieren, und zeigt ihnen, welche Förderungen für sie infrage kommen. Oft wissen die Unternehmen gar nicht, dass sie für bestimmte Dinge Förderungen bekommen können: „Wir treffen mit unserer gezielten Beratung ihre Bedürfnisse im Bereich Investition und Innovation“, so Waldner.  

Auch Martin Zandonella, Vorsitzender des KWF-Kuratoriums, unterstützt den Kurs von Roland Waldner: „Das KWF-Team geht direkt auf die Unternehmerinnen und Unternehmer zu, hört sich Pläne und Ideen direkt vor Ort an und kann auf diese Weise noch besser auf die Bedürfnisse der Unternehmen eingehen und diese bei ihren Vorhaben effizienter servicieren“, schildert Zandonella den Ablauf. Der neue Kurs des KWF trägt bereits Früchte: Der konjunkturbedingte Abwärtstrend bei den Förderungen im Jahr 2023 konnte trotz anhaltender Rezession 2024 in beeindruckender Weise gestoppt werden. Die Anzahl der 2024 genehmigten Förderanträge betrug 899 und bedeutet ein Plus von fast 30% gegenüber 2023. Zudem will der KWF im Rahmen einer Befragung von Unternehmer:innen wertvolle Einblicke in ihre Erfahrungen, Zufriedenheit und Herausforderungen gewinnen. Mithilfe künstlicher Intelligenz werden die Ergebnisse analysiert, um die Förderprodukte flexibel an die Kundenbedürfnisse von Kärntens Unternehmer:innen anzupassen – immer mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort Kärnten weiter zu stärken.

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