Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl und Landerat Sebastian Schuschnig im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung mit Fahnen im Hintergrund
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Fitnesskur für die Exportwirtschaft

WK-Präsident Mandl und Wirtschaftslandesrat Schuschnig verstärken die Exportoffensive, um den für den Wirtschaftsstandort entscheidenden Außenhandel gegen geopolitische Veränderungen und ein etwaiges „Revival der Zölle“ abzusichern.

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Aktualisiert am 24.02.2025

Ohne Export geht in Kärnten das Licht aus: Sechs von zehn Euro an Wertschöpfung erwirtschaften etwa 4000 heimische Betriebe im Ausland. Seit Jahren ist Kärnten eines von nur fünf österreichischen Bundesländern mit einem Überschuss in der Außenhandelsbilanz, 2023 war es mehr als eine Milliarde Euro. Deutschland, Italien, China, Slowenien und die USA sind die Hauptexportländer. Doch es geht bergab, die Exportzahlen brechen ein, schuld daran sind die galoppierende Inflation in Österreich, die daraus resultierenden hohen Lohnabschlüsse, die enorm gestiegenen Energiekosten und eine alles erdrückende Bürokratie. Dazu kommen noch globale konjunkturelle Schwierigkeiten, der wirtschaftliche Niedergang des Hauptexportmarktes Deutschland und die Verunsicherung durch drohende US-Zölle. Die Erwartungen der exportierenden Wirtschaft sind im Keller, die Arbeitslosenzahlen vor allem in der Industrie mittlerweile schon im ersten Stock.  

Neuaufstellung im Export

„Kärnten ist ein stabiler Wirtschaftsstandort, aber keine Insel der Seligen“, erklärt Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig seinen Einsatz für die Exportwirtschaft. Die aktuellen Rückgänge seien ein Alarmsignal, man nehme die Überseemärkte in Asien, Afrika, Lateinamerika stärker in den Fokus. Und nutzt gleichzeitig die Entwicklungschancen der Koralmbahn, wie Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl unterstreicht: „Wir verstärken den wirtschaftlichen Zusammenhalt in Europa entlang der Baltisch-Adriatischen Achse im Hinblick auf den Export, aber auch im Sinne neuer Beschaffungsmärkte.“ 

Kärnten goes global

Aus dieser Exportkrise führt nur ein Weg: Die neue Bundesregierung muss die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe wiederherstellen und durch neue Handelsabkommen – Stichwort Mercosur – das Geschäft ankurbeln. Und die Unternehmen müssen neue Exportmärkte erschließen. Dabei soll die von Wirtschaftskammer und Land Kärnten auf eine Million Euro jährlich aufgestockte und bis 2027 verlängerte Exportoffensive helfen.  

Neue KWF-Exportförderung

Die Mittel der Exportoffensive werden verwendet für Wirtschaftsmissionen gemeinsam mit interessierten Unternehmerinnen und Unternehmern in Hoffnungsmärkte, für „Scouting Missions“ zu Weltleitmessen und Gruppenausstellungen auf Messen in Schwerpunktbranchen der Kärntner Wirtschaft (Mikroelektronik, Maschinen- und Anlagenbau), aber auch in Zukunftsbereiche wie Umwelttechnik. Auch Kooperationen mit Uni und FH werden zur besseren Vernetzung der Studierenden mit den international tätigen Betrieben in Kärnten unterstützt. Das bedeutet eine praxisnahe Ausbildung der Studierenden, die Unternehmen profitieren von Bedarfserhebungen und Länderstudien für Zukunftsmärkte. Eine neue KWF-Förderschiene sieht Direktförderungen für Betriebe in einer Kombination aus finanzieller Förderung und gezieltem Coaching der Mitarbeiter vor, aber auch die Begleitung und finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung von Internationalisierungsprojekten. Details werden noch erarbeitet und zeitnah präsentiert. 

Veranstaltungen und Aktivitäten der Exportoffensive 2025-2026:

2025

  • Gruppenstand auf der Klimahouse Bozen, 29.01.-01.02.2025
  • Gruppenstand auf der Internationalen Handwerksmesse München, 12.-16.03.2025
  • Gruppenstand auf der Industriemesse Celje, 08.-11.04.2025
  • Wirtschaftsmission Marokko, 28.04.-01.05.2025
  • Scouting mission zur Chemspec Köln, 04.-05.06.2025 tbc
  • Wirtschaftsmission Japan mit Besuch der EXPO in Osaka, 19.-28.09.2025
  • Scouting mission zur K-Messe Düsseldorf, 08.-15.10.2025 tbc
  • Wirtschaftsmission Istrien (in Kooperation mit SGZ), 20.-22.10.2025
  • Gruppenstand auf der Ecomondo Rimini, 04.-07.11.2025
  • Gruppenstand auf der productronica München, 18.-21.11.2025 

2026

  • Gruppenstand auf der Klimahouse Bozen, Jänner 2026
  • Gruppenstand auf der Internationalen Handwerksmesse München, März 2026
  • Gruppenstand auf der Ecomondo Rimini, November 2026
  • Gruppenstand auf der electronica München, November 2026
  • Startup Reise Helsinki (SLUSH) und Tallinn, November 2026
  • Wirtschaftsmissionen Slowakei, Frankreich, Kanada tbd