Klagenfurt in der erschreckenden finanziellen Realität angekommen
Warnungen der WK-Bezirksstelle Klagenfurt seit Monaten ignoriert. „Ohne finanzielle Spielräume droht der Landeshauptstadt der Stillstand“, warnt Wirtschaftssprecher Franz Ahm.
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Ein Kassasturz durch die neue Finanzreferentin Constance Mochar bringt das düstere Ergebnis, vor dem die WK-Bezirksstelle Klagenfurt seit Monaten gewarnt hat, ans Licht. „Unsere schlimmsten Befürchtungen sind Realität geworden. Das ohnehin enorme Defizit ist noch übertroffen worden“, so der Klagenfurter WK-Bezirksstellenobmann Franz Ahm. Statt der veranschlagten 16 Millionen für das gesamte Jahr 2024 macht die Stadt Klagenfurt schon im ersten Halbjahr ein erschreckendes Minus von 18,3 Millionen Euro.
Warnungen der Wirtschaft ignoriert
Das finanzielle Desaster war schon lange absehbar. Bereits im vergangenen Herbst warnten hochrangige Mitarbeiter der Stadt eindringlich vor einer drohenden Pleite. „Doch unternommen wurde nichts. Im Gegenteil: Das Budget wurde von Mochars Vorgänger Philipp Liesnig beschönigt. Jetzt ist die Zeit gekommen, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Finanzsituation der Stadt wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Vorschläge dazu liegen seit langem auf dem Tisch, aber die Politik ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihren Aufgaben nachzukommen“, kritisiert Ahm scharf.
Stillstand droht
In der aktuellen Situation droht der Stadt Klagenfurt eine Haushaltssperre, die einem Investitions- und Innovationsstillstand gleichkommt. Fast alle Projekte und Förderungen würden eingefroren. „Ohne finanzielle Spielräume schwinden auch die Gestaltungsmöglichkeiten. Die Stadtregierung muss endlich Verantwortung übernehmen und die finanzielle Gesundheit des Gemeinwesens wiederherstellen“, fordert Ahm eindringlich. „Klagenfurt darf sich nicht weiter österreichweit zum Gespött machen. Die Verantwortlichen sollen sich endlich zusammenreißen und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine Leistung bringen, die ihrer Funktion und Verantwortung gerecht wird.“
Wachsende Besorgnis der Wirtschaft
„Wir weisen seit Monaten auf die drängenden wirtschaftlichen Herausforderungen hin, denen wir gegenüberstehen. In den vergangenen Jahren haben sich auch die finanziellen Probleme in Klagenfurt dramatisch verschärft, und dennoch bleibt die Stadtregierung erschreckend untätig. Die Wirtschaft beobachtet mit wachsender Besorgnis, wie die Stadt in den finanziellen Abgrund getrieben wird. Politische Inkompetenz, immer höhere Personal- und Verwaltungskosten und fehlende Investitionen gefährden nicht nur die Zukunft der hier ansässigen Unternehmen, sondern auch das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger“, warnt Ahm abschließend.