Effiziente Lösungen für die optimale Bürobeleuchtung
Strategien zur Reduzierung des Energieverbrauchs und für eine bessere Arbeitsatmosphäre
Lesedauer: 4 Minuten
Eine optimale Bürobeleuchtung steigert nicht nur die Produktivität, sondern auch das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Mit der richtigen Beleuchtungsstärke an den Bildschirmarbeitsplätzen und effizienten Lichtmanagementsystemen können Sie nicht nur Energie sparen, sondern auch eine angenehme Arbeitsumgebung schaffen. Entdecken Sie, wie regelmäßige Wartung, der Einsatz von LEDs und Sensoren sowie die Nutzung von Tageslicht Ihren Arbeitsplatz nachhaltiger gestalten können.
Effizienzpotenzial von Lichtquellen und Beleuchtung
Eine optimale Ausleuchtung des Arbeitsplatzes ist besonders bei Büro- und Bildschirmarbeit von großer Bedeutung, nicht zuletzt aus Gründen des Arbeitsschutzes. Bildschirmarbeitsplätze sollten daher eine Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux aufweisen, um eine angenehme und produktive Arbeitsumgebung zu gewährleisten.
Die Beleuchtung kann neben der IT einen wesentlichen Anteil des Stromverbrauchs ausmachen. Wenn der Anteil des Verbrauchs für die Beleuchtung am Gesamtstromverbrauch größer als 10 % ist, sollte sie als relevanter Energieverbraucher bewertet werden und Einsparmaßnahmen sind notwendig.
Die Effizienzpotenziale beim Lichtmanagement sind oft noch unerkannt. Durch die Umsetzung eines geeigneten Lichtmanagements mit Tageslichtsensoren oder kombinierten Tageslicht- und Präsenzsteuerungen können die Energiekosten deutlich gesenkt werden.
Tageslicht nutzen
Tageslicht (Belichtung) ist die beste Lichtquelle. Es verbessert nachweislich die Arbeitsleistung und das Wohlbefinden von Büroangestellten, indem es die Konzentration fördert, die Stimmung hebt und die natürliche Schlaf-Wach-Regulation unterstützt. Sorgen Sie daher für eine optimale Nutzung von Tageslicht und einen ungehinderten Lichteinfall durch die Fenster. Tageslichtblenden an Fenstern können bei Bedarf helfen, Blendungen zu vermeiden.
Tipps:
Eine regelmäßige Fensterreinigung sorgt für optimalen Lichteinfall. Helle Farben an Wänden und Möbeln optimieren den Raumwirkungsgrad und lassen die Umgebung heller wirken.
Bereits bei der Neuanmietung von Büros oder beim Neubau sollte auf optimale Tageslichtnutzung, beispielsweise intelligente Fensteranordnung oder Lichtlenksysteme, geachtet werden.
Regelmäßige Reinigung der Lampen und Leuchten
Die regelmäßige Reinigung von Lampen und Leuchten ist entscheidend für die Aufrechterhaltung ihrer Energieeffizienz. Staub und Schmutz können die Lichtausbeute erheblich reduzieren, was häufig dazu führt, dass Mitarbeiter:innen nicht mehr dimmen oder zusätzliche Schreibtischbeleuchtung einschalten. Durch das regelmäßige Abwischen und Reinigen der Leuchten können Sie sicherstellen, dass sie optimal funktionieren und gleichzeitig Energie sparen.
Regelmäßige Beurteilung der Belichtungs- und Beleuchtungssituation
Bei regelmäßigen Begehungen, idealerweise gemeinsam mit der beauftragten Sicherheitsfachkraft, sollten Sie überprüfen und mit den Kolleg:innen besprechen, ob die Beleuchtung weiterhin den jeweiligen Sehaufgaben und Sehleistungen entspricht. Achten Sie dabei auch auf ausreichendes natürliches Licht, mögliche Blendeffekte und Spiegelungen sowie auf zu starke Kontraste.
Im Rahmen dieser Begehungen sollte die Beleuchtungsstärke mit einem Luxmeter gemessen werden, was die Sicherheitsfachkraft übernehmen kann. Überprüfen Sie zudem, ob die Sensoren korrekt positioniert und funktionsfähig sind. Werden Mängel festgestellt, sollten diese umgehend behoben werden.
Beleuchtung auf arbeitsrelevante Zeiten und Bereiche begrenzen
Begrenzen Sie die Beleuchtung auf arbeitsrelevante Zeiten und Betriebsteile und stellen Sie sicher, dass die Beleuchtung bei Nichtgebrauch abgeschaltet ist.
Zu manuellem Abschalten der Beleuchtung animieren
Stellen Sie sicher, dass Mitarbeiter:innen die Beleuchtung nach Arbeitsende oder bei Nichtgebrauch ausschalten.
Zeitschalter nutzen
Nutzen Sie Zeitschalter, um die Beleuchtung automatisch zu bestimmten Zeiten ein- und auszuschalten.
Präsenz- und Bewegungssensoren einsetzen
Installieren Sie Präsenz- oder Bewegungssensoren, die die Beleuchtung automatisch einschalten, wenn eine Person den Raum betritt und ausschalten, wenn der Raum verlassen wird. Diese Sensoren sind besonders nützlich in Bereichen mit unregelmäßiger Nutzung - etwa in Fluren, Lagerräumen oder Toiletten.
Tageslichtsensoren installieren
Tageslichtsensoren messen das vorhandene natürliche Licht und passen die künstliche Beleuchtung entsprechend an. Bei ausreichendem Tageslicht wird die künstliche Beleuchtung reduziert oder ganz ausgeschaltet, was zu erheblichen Energieeinsparungen führen kann. Diese Sensoren sind ideal für Büros mit großen Fenstern oder anderen Bereichen, die viel natürliches Licht erhalten.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass die Beleuchtung nur dann genutzt wird, wenn sie tatsächlich benötigt wird, und somit den Energieverbrauch erheblich reduzieren.
Tipp:
Wenn Sie eine neue Beleuchtungsanlage anschaffen, berücksichtigen Sie darüber hinaus die Möglichkeit von Lichtmanagement und das Zusammenschalten von Lampengruppen zu Zonen.
Umstellung auf LEDs
Die Umstellung auf LED-Beleuchtung ist eine der effizientesten Maßnahmen, die Sie ergreifen können. LEDs bieten eine hohe Lichtausbeute, gemessen in Lumen pro Watt (lm/W), was bedeutet, dass sie mehr Licht bei geringerem Energieverbrauch erzeugen. Während Leuchtstofflampen (Neonröhren) etwa 60 bis 100 lm/W erreichen, bieten LEDs 160 lm/W und mehr. Zudem ist das Inverkehrbringen von Leuchtstofflampen in der EU nicht mehr erlaubt.
Es wird empfohlen, alle Lampen auf LEDs umzustellen, da so Leuchtmittel und Gehäuse bzw. Reflektoren optimal aufeinander abgestimmt sind und die bestmögliche Effizienz erreicht wird.
Wenn ein vollständiger Austausch der Leuchten nicht möglich ist, könnte stattdessen der Umstieg auf LED-Retrofit-Lampen eine sinnvolle Alternative sein. Diese Lampen sind so konzipiert, dass sie in bestehende Leuchten passen und die Effizienz herkömmlicher Leuchtmittel deutlich verbessern, ohne dass die gesamte Beleuchtung ausgetauscht werden muss. Retrofit-LEDs bieten eine energiesparende Lösung, die in der Regel eine längere Lebensdauer hat und geringeren Wartungsaufwand erfordert. Wichtig ist auch hierbei, dass der Einbau durch Fachkräfte erfolgt, um die Sicherheit und optimale Funktion zu gewährleisten.
Tipp:
Eine Beratung durch eine Lichtplaner:in kann helfen, eine maßgeschneiderte Lösung für Ihre Räume zu finden, die sowohl funktionale als auch ästhetische Aspekte berücksichtigt. Eine professionelle Lichtplanung stellt sicher, dass die Lichtverhältnisse optimal an Ihre Bedürfnisse angepasst werden, die Energieeffizienz maximiert wird und ein angenehmes Arbeitsumfeld entsteht.
Beim Kauf auf Qualitätsmerkmale der Leuchtmittel achten
Achten Sie beim Kauf von Lampen auf die erforderlichen Qualitätsmerkmale, die je nach Sehaufgabe variieren können. Wichtige Kriterien sind die oben erwähnte Lichtausbeute in lm/W (Effizienz), die Farbtemperatur und der Farbwiedergabeindex.
Die Farbtemperatur, angegeben in Kelvin (K), beeinflusst die Stimmung eines Raumes und wird in warmweißes Licht (bis ca. 3000 K), neutralweißes Licht und kaltweißes Licht (über ca. 5000 K) unterteilt.
Der Farbwiedergabeindex (CRI oder Ra) gibt an, wie natürlich die Farben von Objekten unter einer bestimmten Lichtquelle erscheinen. Ein Ra-Wert über 80 gilt als gut, ein Wert über 90 als sehr gut.
Tipps:
Wichtig ist, dass der Einbau neuer Leuchten und Sensoren durch Fachkräfte erfolgt, um die Sicherheit und optimale Funktion zu gewährleisten.
Bei Mietobjekten sollte die Umstellung auf LEDs mit den Vermieter:innen abgestimmt werden, um mögliche Rückbauverpflichtungen zu vermeiden.