Spittaler Wirtschaft: Schulterschluss zur Belebung der Innenstadt
25 Betriebe waren bei der Maßnahmenkonferenz zur Belebung der Spittaler Innenstadt vertreten, zu der die WK-Bezirksstelle Spittal eingeladen hatte. Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind sich einig: Es braucht konkrete Schritte zur Attraktivierung der Innenstadt.
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Die Schwächung der Kärntner Innenstädte macht auch vor Spittal nicht halt. Das zeigt eine umfassende Wirtschaftsstrukturanalyse, die im Frühjahr für die Landeshauptstadt Klagenfurt und mehrere Bezirksstädte durchgeführt wurde. Das Ergebnis: Für attraktive Innenstädte braucht es eine Optimierung der Standortfaktoren, einen ausgewogenen Branchenmix, mehr Kooperationen und mehr Unterstützung für unternehmerisches Handeln. „Uns ist es wichtig, alle an einen Tisch zu bringen und eine Lösung für Spittal zu finden. Die Maßnahmenkonferenz ist ein erster Schritt, weitere Gespräche werden folgen. Unser Ziel ist es, in der Innenstadt ein attraktives Umfeld für die Bevölkerung und die Wirtschaftstreibenden zu schaffen“, so Daniel Kuschinsky vom WK-Bezirksstellenausschuss Spittal.
Befragung zeigt die Prioritäten der Spittaler Innenstadt-Unternehmer auf
Rund 50 Innenstadtbetriebe haben an einer Umfrage der WK-Bezirksstelle Spittal teilgenommen. 58% sind generell unzufrieden (Anm: Bewertung nach Schulnotensystem 4 und 5) mit der Spittaler Innenstadt. Besonders kritisiert werden das fehlende Innenstadtkonzept und das Erscheinungsbild der Leerstände (jeweils 87%). Wünschenswert wäre für 82% der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer eine bessere Zusammenarbeit zwischen Betrieben, Politik und Wirtschaft. Insgesamt wird die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre von knapp drei Viertel der Befragten nur mit Genügend oder Nicht genügend bewertet. Die Stadt hat aber auch viele positive Aspekte zu bieten: Sehr gut bewertet werden die pflanzliche Gestaltung mit Bäumen und Blumenschmuck (88% Sehr gut und Gut nach Schulnotensystem), die Sauberkeit (86%), das Sicherheitsgefühl (73%) sowie die gute fußläufige Erreichbarkeit innerhalb der Innenstadt und das Gastronomieangebot (jeweils 57%).
Verkehrsberuhigung, bessere Kommunikation und Leerstandsmanagement gewünscht
Die Unternehmerinnen und Unternehmer der Innenstadt wollen gemeinsam mit der Stadtpolitik ein bereits bestehendes Gesamtkonzept aus den vergangenen Jahren wiederbeleben und anpassen. Kernpunkte sind eine klare Positionierung der Stadt und was sie den Besuchern zu bieten hat. Weiters sollen eine Verkehrsberuhigung mit Geschwindigkeitsreduktion und ein Fahrverbot für den Schwerverkehr sowie mehr Parkplätze und ein Parkhaus in Zentrumsnähe zur Belebung der Spittaler Innenstadt beitragen. Die Innenstadtkaufleute wünschen sich zudem einen eigenen Koordinator. Dieser soll als Austauschplattform fungieren und die Koordination von Wirtschaft, Kultur, Gastronomie, Tourismus und Politik umfassen. „Dieser Innenstadtkoordinator wurde eigentlich schon in der letzten Periode vom Gemeinderat beschlossen. Es soll eine politisch unabhängige Person sein, die wirklich frei und aktiv agieren kann. Ich glaube es ist an der Zeit, dass es jemanden gibt, der für Spittal die Leerstände wieder füllt“, so Unternehmensberater, Vermieter und Ersatz-Gemeinderat Hermann Bärentatz. Ein großes Thema ist auch der Umgang mit Leerständen. Dabei geht es vor allem um das Erscheinungsbild und um die Frage, wie die Flächen besser genutzt werden können, etwa durch Büros oder Pop-up-Stores. Dazu soll auch die Möglichkeit geschaffen werden, Sanierungen zu fördern.
Schritt für Schritt gemeinsam ans Ziel
Unternehmerin Susanne Brigola sieht nach der Maßnahmenkonferenz zur Belebung der Innenstadt eine positive Entwicklungsmöglichkeit: „Wir hoffen, dass wir die Politik mit ins Boot holen können und auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Wir müssen jetzt alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“ In einem nächsten Schritt wollen die Wirtschaftstreibende ihre Vorschläge in einer Stadtratsitzung präsentieren. Kuschinsky: „Alle Betriebe wollen dazu beitragen, die Spittaler Innenstadt zu beleben und attraktiver zu machen. Gemeinsam mit der Politik wird es uns sicher gelingen, unsere Stadt noch lebenswerter und für die heimische Wirtschaft noch attraktiver zu machen.“