
WKÖ-Schultz zum Weltfrauentag: Unternehmerinnen sind treibende Kraft für Gleichberechtigung und wirtschaftlichen Erfolg
Unternehmerinnen treiben die österreichische Wirtschaft voran
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Knapp 150.000 Unternehmerinnen prägen die österreichische Wirtschaft: Fast jedes 2. Unternehmen wird von einer Frau gegründet, mehr als jedes 3. von einer Frau geführt
„Der jährliche Weltfrauentag ist nicht nur ein Datum im Kalender, sondern eine gute Gelegenheit, die Leistungen von Frauen sichtbarer zu machen und mehr Fairplay einzufordern. Als Unternehmerinnen sind wir wichtige Botschafterinnen der Gleichberechtigung - und gute Role Models für junge Frauen, die ihren Weg in Beruf und Gesellschaft noch vor sich haben. Starke Frauen in der Wirtschaft stärken die Rolle der Frauen insgesamt“, betont Martha Schultz, WKÖ-Vizepräsidentin und Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft (FiW), anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentages die herausragenden Leistungen von Österreichs Frauen, insbesondere jene der heimischen Unternehmerinnen und Frauen in der Wirtschaft.
Die Wirtschaft wird immer weiblicher
Die heimische Wirtschaft wird immer stärker von Frauen geprägt. Mit 148.728 Einzelunternehmerinnen (39,8 %) wurde 2024 mehr als ein Drittel der Unternehmen in Österreich von einer Frau geführt, das entspricht einem Anstieg von 3,2% gegenüber dem Vorjahr. Bei den weiblichen Gründungen wurde 2024 sogar ein Rekord verzeichnet: Noch nie wurden so viele Einzelunternehmen von Frauen gegründet. Der Anteil der weiblichen Gründerinnen lag bei 46 % (13.760 Einzelunternehmen), ein Plus von 3,9% im Vergleich zum Vorjahr. Schultz: „Dass 2024 - trotz wirtschaftlich fordernder Zeiten - jeden Tag 53 Einzelunternehmen von Frauen gegründet wurden, ist beeindruckend und beweist die Resilienz, die Power und den Mut von Österreichs Frauen.“ Die Top-Gründungsmotive für Frauen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, sind eine flexible Zeit- und Lebensgestaltung, der Wunsch, die „eigene“ Chefin zu sein, und die Steigerung des Einkommens.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Fortschritte und Herausforderungen
Für wirtschaftlichen Erfolg in herausfordernden Zeiten brauchen Unternehmerinnen bessere Rahmenbedingungen, zeigt sich Schultz überzeugt und unterstreicht: „Ich bin zuversichtlich, dass die neue Bundesregierung mit ihrem gelungenen Comeback-Paket für den Standort auch wichtige Maßnahmen für Österreichs Frauen in der Wirtschaft umsetzen wird.“ Ein zentrales Anliegen ist und bleibt für die oberste Unternehmerinnen-Vertreterin die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ist doch fast jede zweite Unternehmerin in Österreich auch Mutter. „Neben dem Aufbrechen überholter gesellschaftlicher Rollenbilder sind konkrete Maßnahmen entscheidend, um den täglichen Drahtseilakt, den nach wie vor meist Frauen zu bewältigen haben, deutlich zu erleichtern. Eine bessere Vereinbarkeit ist zudem gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels eine wichtige Stellschraube“, drängt Schultz auf den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung mit besonderem Fokus auf bessere Öffnungszeiten und mehr Qualität. „Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen ist in den letzten Jahren zwar gestiegen - und wir haben durchgesetzt, dass 4,5 Mrd. Euro in den Ausbau der Kinderbildung und -betreuung investiert werden. Trotzdem sind wir noch nicht da, wo wir sein müssten. Die Kinderbetreuung muss an die Realität unseres Wirtschaftslebens angepasst werden und verstärkt auch die Kinderbildung umfassen“, fordert Schultz eine Verkürzung der Schließzeiten auf maximal drei Wochen pro Jahr, eine Ausweitung der Öffnungszeiten auf mindestens 50 Stunden pro Woche und länderübergreifende Qualitätsstandards für die frühkindliche Entwicklung. Eine Maßnahme, die nicht nur Unternehmerinnen zugutekäme, sondern auch die Erwerbstätigkeit von Frauen erleichtern und damit das Arbeitskräfteangebot erhöhen würde, so Schultz abschließend.