Hilfe im Kampf gegen Adressbuchschwindel

Tipps des Schutzverbandes

Lesedauer: 2 Minuten

Die Beschwerden über irreführend gestaltete Aussendungen und Rechnungen für diverse Verzeichnisse an Unternehmer bzw. selbstständig Tätige haben in den letzten Jahren eine neue Dimension erreicht. Derzeit melden sich im dafür zuständigen Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb täglich zahlreiche Betroffene, welche täuschend als Vorschreibung oder Rechnung gestaltete „Angebote“ erhalten oder nur ihre Daten ändern bzw. ergänzen sollen, aber dann mit ihrer Unterschrift laut Kleingedrucktem einen neuen kostenpflichtigen Auftrag für in der Regel vollkommen wertlose Verzeichnisse erteilen.  

Die täuschenden Zusendungen nach diesem Muster versuchen mit Bezeichnungen wie "Branchenregister", "Firmenregister", "Firmenverzeichnis", "Branchenverzeichnis", "Gelbes Branchenbuch", "Gelbe Seiten" usw. einen offiziellen Eindruck zu erwecken oder eine Verbindung mit den Gelben Seiten von Herold oder anderen bekannten Branchenverzeichnissen herzustellen. Teilweise werden auch Begriffe wie „Bescheid“ bzw. fremde Logos und Namen verwendet. Andere Anbieter nehmen wiederum unerbeten telefonisch Kontakt auf und erschleichen dort mit falschen Angaben einen angeblich mündlich erteilten Auftrag.  

Viele Interessensvertretungen sind sehr daran interessiert, dass solche unseriöse Werbemethoden und Geschäftsabschlusspraktiken bekämpft werden. Aus diesem Grund sind sie Mitglied beim Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb, dessen Unterstützungsmöglichkeiten damit allen Mitgliedern dieser Kammern und Verbände zugutekommen. Der Schutzverband ist ein Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, gegen solche unlauteren Geschäftsmethoden - notfalls mit Klagen und auch umfassenden Strafanzeigen - vorzugehen.

Angebot nutzen

So können Sie dieses Angebot in Anspruch nehmen, wenn Ihre Interessensvertretung bei uns Mitglied ist:

Bitte sammeln Sie alle Unterlagen (Unterschriebener Vertragstext, AGB, Rechnung etc.) und senden Sie diese in Kopie (bitte per E-Mail) direkt an den Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb, Schwarzenbergplatz 14, 1040 Wien, E-Mail: office@schutzverband.at.  

Stellen Sie Ihren Fall in einem Begleitschreiben bitte wie folgt dar:

  • Kurze Sachverhaltsdarstellung mit den wichtigsten Eckdaten (Art und besondere Umstände des Vertragsabschlusses wie z.B. unerbetene telefonische Kontaktaufnahme, falsche mündliche Angaben, irreführende Aussendung etc.)
  • Ihre Kontaktdaten (Postanschrift, Telefon, Fax, jedenfalls auch eine E-Mail-Adresse)
  • Hinweis, in welcher Kammer bzw. welchem Berufsverband Sie Mitglied sind.  

Mit Ihren Angaben unterstützen Sie in jedem Fall den Schutzverband im Kampf gegen Schwindelfirmen um Informationen über ein flächendeckendes gesetzwidriges Vorgehen zu bekommen.  

Generell wird noch Folgendes empfohlen:

  • Nichts unterschreiben oder zur Einzahlung bringen, was nicht eindeutig zugeordnet werden kann.
  • Unbekannten Werbe- oder Eintragungsangeboten von vornherein kritisch gegenüberstehen, auch wenn angeblich mit im öffentlichen oder auch karitativen Interesse liegenden Anliegen geworben oder eine Verbindung zu diesen hergestellt wird. Im Zweifelsfall nie gleich ein Angebot unterschreiben, sondern sich eine Bedenkzeit erbeten.
  • Dienstnehmer laufend daran erinnern, keine Überweisungen oder Unterschriften zu tätigen, wenn sie den Geschäftsfall nicht eindeutig zuordnen können, weil das dem Unternehmen zuzurechnen ist.
  • In Zweifelsfällen bei den Außenwirtschaftscentern, den Wirtschaftskammern oder dem Schutzverband anfragen und nicht ohne vorhergehende Abklärung zahlen oder unterschreiben. 

Quelle: Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb

Stand: 02.09.2019