Grafik einer Pipeline, auf der mit blauer Schrift H2 geschrieben ist und die auf einer Wiese steht
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SouthH2 Corridor - Wasserstoff als tragende Säule der Energiewende auf den Weg gebracht

Italien und Österreich ziehen bei der Wasserstofftechnologie an einem Strang

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Italien Energiewirtschaft Chemie/Kunststoffe
21.06.2024

Am 30.05.2024 haben die Energieminister:innen Österreichs, Italiens und Deutschlands eine gemeinsame Absichtserklärung zur Entwicklung des „südlichen Wasserstoffkorridors“ unterzeichnet. Dieses Projekt war bereits auf EU-Ebene als Projekt von gemeinsamem Interesse (PCI) anerkannt. Der Korridor soll den Import von erneuerbarem Wasserstoff von Nordafrika über Italien bis nach Österreich und Deutschland ermöglichen. Somit wird er zu den fünf größten Wasserstoffpipelines zählen, mit dem bis 2030 bis zu 10 Millionen Tonnen Wasserstoff importiert werden sollen. Die Intention des Projektes ist die Erreichung der EU-Klimaziele sowie die Schaffung von Energiesicherheit für die bedeutendsten Industrie-Nachfragegruppen.  

Laut Umweltminister Pichetto-Fratin habe die Schaffung des Wasserstoffkorridors von Anfang an Priorität und stehe im Einklang mit dem sogenannten „Mattei-Plan. Dieser zählt zu den außenpolitischen Prioritäten der Regierung und zielt auf eine Partnerschaft zwischen Staaten des afrikanischen Mittelmeerraums und Italien in den Bereichen Energie, Bildung und Gesundheit ab. Das am 30.05.2024 stattgefundene vierte Treffen des italienischen technischen Koordinierungstisches zur Energiesicherheit hatte den offiziellen Beginn des von der EU-Kommission finanzierten Projektes "A Roadmap to Connecting Africa to Europe for Clean Energy Production" zur Folge. 

Auf europäischer Ebene hat die EU-Kommission im Rahmen des Vorhabens von gemeinsamem europäischem Interesse namens „Hy2Move“ 1,4 Milliarden Euro an Beihilfen genehmigt, um Forschung und Innovation in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu fördern. Ziel des Projektes, an dem neben Italien sechs weitere Mitgliedsstaaten teilnehmen, ist die Reduktion der Verkehrsemissionen um 90 %. Durch die Bereitstellung dieser öffentlichen Mittel sollen weitere 3,3 Milliarden Euro an privaten Investitionen mobilisiert werden. Die Durchführungsmaßnahmen im Bereich Brennstoffzellentechnologie übernimmt das italienische Unternehmen HYDROGEN Srl. 

Eine nationale Maßnahme zur Implementierung der Wasserstofftechnologie betrifft die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur. 700 Millionen Euro sollen laut italienischem Verkehrsministerium zur Verfügung gestellt werden, um elektrische und wasserstoffbetriebene Regionalzüge anzuschaffen. Weiters beabsichtigen die Länder entlang des Brennerkorridors im Bereich Wasserstoffeinsatz zusammenzuarbeiten und ein grenzüberschreitendes Mobilitätskonzept zu entwickeln. Der Südtiroler Landesrat Alfreider wurde von der Landesregierung dazu beauftragt, die betreffende Absichtserklärung zu unterzeichnen. 

Haben Sie Fragen zu Ihren Geschäftschancen im Bereich Wasserstofftechnologie in Italien? Das AußenwirtschaftsCenter Mailand ist gerne für Sie da!

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