Amanda Mattsson mit dem Spender von Period Pack
© AC Stockholm

Bildung als Schlüssel für Start-ups und Innovation

Das Beispiel Period Pack

Lesedauer: 1 Minute

Schweden
17.01.2025

Die Innovationskraft eines Landes wird maßgeblich durch ein gezieltes Bildungssystem beeinflusst. Ein beeindruckendes Beispiel aus Schweden zeigt, wie frühzeitige Förderung unternehmerischen Denkens junge Gründerinnen hervorbringt: Amanda Mattsson, 24 Jahre alt, ist die Mitgründerin von Period Pack, einer innovativen Lösung für ein häufig übersehenes Problem am Arbeitsplatz – den Zugang zu Menstruationsprodukten in brenzlichen Situationen.

Von der Schulidee zur bahnbrechenden Innovation

„Wir haben als Schulprojekt im Rahmen des landesweiten Jungunternehmerprogramms (Ung Företagsamhet, kurz UF) begonnen,“ erzählt Amanda. „Eine unserer Aufgaben im Abschlussjahr des Gymnasiums war es, ein Jahr lang ein Unternehmen zu gründen. Die Produktidee Idee entstand aus der Frage: Was tun Frauen, wenn sie am Arbeitsplatz ihre Periode bekommen und keine Menstruationsprodukte bei sich haben? So geht es ja auch vielen Mädchen in der Schule."

Gemeinsam mit einer Mitschülerin und unterstützt von ihrem Onkel entwickelte Amanda den ersten Prototypen für einen Binden- und Tamponspender. Diese Herausforderung erforderte Kreativität und Geduld. „Wir hatten weder ein fertiges Produkt noch viel Kapital, aber wir glaubten an unsere Idee“, sagt Amanda. Mit harter Arbeit und unermüdlichem Einsatz gelang es dem Team schließlich, ein marktreifes Produkt zu schaffen. 2023 wurde Period Pack vom digitalen Frauengesundheitsportal Femillo zum Produkt des Jahres gekürt.

Warum Schweden eine Startup-Nation ist

Amandas Erfolgsgeschichte ist kein Zufall. Sie zeigt, wie das schwedische Bildungssystem durch Programme wie UF und Unterricht in Unternehmensgründung gezielt unternehmerisches Denken fördert. „Ohne den Kurs hätte ich nie erkannt, dass ich eigentlich eine Unternehmerin bin,“ sagt Amanda. „UF ist für alle Schülerinnen und Schüler an 631 Schulen in Schweden verpflichtend – unabhängig davon, welches Profil das Gymnasium hat.“

Beeindruckende Ergebnisse von ‚Ung Företagsamhet‘:

  • Gründungsförderung: 80 % der Frauen, die am Programm teilnehmen, gründen später eine GmbH, unter den Männern sind es 60 %.
  • Chancengleichheit: UF reduziert Geschlechter- und sozioökonomische Ungleichheiten, indem es Jugendlichen aus allen Hintergründen die gleichen Chancen bietet.
  • Aktuelle Zahlen: Im Schuljahr 2023/24 haben 38.824 Schüler am UF-Programm teilgenommen und ihre eigenen Schülerfirmen geführt – ein eindrucksvoller Beweis für die Stärke dieses Modells.

Impulse für Österreich

Amanda Mattsson ist überzeugt, dass ein ähnliches Programm auch in Österreich großes Potenzial hätte: „Viele Jugendliche haben kreative Ideen, aber sie brauchen Unterstützung, um diese umzusetzen. UF zeigt, wie junge Menschen zu erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmern werden können – eine Chance, die sich kein Land entgehen lassen sollte."

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