Investment Location
Japans kulturelle Softpower nutzen auf der Road to EXPO
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Der in Japan gut etablierte Standort Österreich beherbergt etwa 100 japanische Unternehmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. EUR 3,4 Milliarden. Besonders der Bereich F&E-Förderungen, die geografische Lage inmitten Europas, die damit verbundene kulturelle Vielfalt vor allem in Wien sowie die Nähe zum osteuropäischen Raum, der für japanische Betriebsansiedlungen von Produktionsbetrieben interessant ist, hat zuletzt weiterhin an Attraktivität gewonnen.
Ein gutes Beispiel ist etwa der japanische Pharmariese Takeda, der bereits über drei Standorte in Österreich verfügt und zuletzt zusätzlich einen dreistelligen Millionenbetrag in einen technisch und ökologisch optimierten Neubau für die biopharmazeutische Forschung und Entwicklung (sog. Labor der Zukunft) in der Wiener Seestadt Aspern investiert hat. Das Unternehmen wurde damit zum größten Arbeitgeber Österreichs im Pharma-Bereich.
Die Anzahl österreichischer Firmenniederlassungen in Japan ist relativ betrachtet deutlich geringer als in anderen OECD-Ländern. In Zahlen gefasst bestehen derzeit weniger als EUR 500 Mio. Direktinvestitionen aus Österreich in Japan.
Chancen für Österreich
Viel Potential für japanische Investitionen in Österreich besteht etwa in der immer stärker werdenden japanischen Startup-Szene, die stärker nach Europa anstatt ausschließlich ins Silicon Valley strebt, und bei innovationssuchenden Unternehmen mit Stärken in den Bereichen Forschung und Entwicklung.
Eine Niederlassung in Japan ist vor allem Firmen zu empfehlen, die bereits am Markt vertreten sind - etwa über einen Importeur oder eine Handelsfirma -, anhand von Marktdaten aber erkennen, dass das Potential der eigenen Produkte nicht annähernd ausgenutzt wird, oder bei denen die japanische Partnerfirma aus welchen Gründen auch immer nicht mehr geeignet ist. Diese Motivationen zur Firmengründung waren auch in den letzten Jahren dominierend.
In manchen Branchen und Bereichen kann die Mischung aus öffentlichen Subventionen, gut ausgebildeten und vergleichsweise günstigen japanischen Fachkräften, relevanten Kunden und Zulieferunternehmen in Japan oder der näheren Umgebung auch für die Gründung von Endfertigungs- oder Produktionsstandorten interessant sein (z. B. Halbleiterbereich, Autozuliefererindustrie, innovative Life-Science Lösungen).
Japans kulturelle Softpower eröffnet Chancen auch für die österreichische Filmszene.
Anime-Produktionen bieten dazu eine völlig neue Möglichkeit. Japans Animes haben in den letzten Jahren noch einmal deutlich an Einfluss und Reichweite zugelegt, Produktionen wie „Your name“ (Japanisch: Kimi-no-na wa) sind internationale Top-Seller.
Es gibt zahlreiche Produktionen, in denen der Handlungsstrang nicht in Japan spielt. Anime-Verfilmungen basieren so gut wie immer auf Manga-Comics, weshalb die Bewerbung Österreichs als Location schon bei den Manga Zeichner:innen ansetzen muss. Da diese in Japan als Studios organisiert sind, bietet sich die Kooperation mit solchen Studios an.
Es gibt auch die Möglichkeit, bei schon bestehendem Manga- oder Anime-Produktionen mit Österreich-Zusammenhang anzuknüpfen. Die mögliche Wertschöpfung ist signifikant. Sie inkludiert Chancen für Exportprodukte v. a. im Bereich Lebensmittel, Getränke, Dekorationsgegenstände und Mode und Attraktivierung als Tourismusort.
Weil viele Animes derzeit auch mit echten Schauspielern an echten Filmorten nachgedreht werden, eröffnen sie auch neue Chancen für Österreich als Film-Location. Dies fördert und stärkt Bekanntheit und Image von Österreich bei japanischen Konsumenten.
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