Nahaufnahme von Halbleitern in den Farben Blau, Rosa und Türkis
© xiaoliangge | stock.adobe.com

Halbleiter & Smart Factory

Vernetzen und kooperieren auf der Road to EXPO

Lesedauer: 2 Minuten

05.04.2024

Der Wert des weltweiten Chipmarkts hat 2022 ca. USD 600 Mrd. ausgemacht. Er soll in den nächsten Jahren mit über 12% jährlich wachsen und 2030 mehr als USD 1.500 Mrd. betragen. Der Halbleitersektor ist kapital- und wissensintensiv. Er unterliegt einer raschen technologischen Entwicklung. Die Herstellung eines einzigen Computerchips erfordert oft mehr als 1.000 Schritte und passiert dabei 70 oder mehr Mal internationale Grenzen.

Dominiert werden die Anwendungen vom Smartphone- und Serverbereich. Die Einsatzgebiete sind aber vielseitig und reichen von Infrastruktur über Fahrzeuge aller Art bis zur Unterhaltungselektronik. Gerade Japan als führender Hersteller in vielen dieser Bereiche (Autos, Unterhaltungselektronik, Industrieroboter) ist stark von einer funktionierenden Lieferkette abhängig. Der aktuell am stärksten wachsende Bereich sind AI-Prozesse, die extrem rechenintensiv sind und derzeit v.a. auf Chips von Nvidia und AMD laufen.

Japan verzeichnet den höchsten Wertschöpfungsanteil (56 %) in der Herstellung von „Wafern“ und in der Herstellung von ATP-Maschinen (44 %). Die japanische Silizium-Wafer-Produktion verfügt über eine hohe Kapazität. Unternehmen aus Japan (z.B. Shin-Etsu, Sumitomo Chemicals, Mitsui Chemicals) sind im Bereich der Chemikalien, die bei der Herstellung von Halbleitern verwendet werden, sowie im Bereich der Chip-Qualitätsprüfmaschinen (Advantest) führend.

Im Smart-Factory-Bereich liegen Japans Stärken in der Herstellung von Industrierobotern, Automatisierungslösungen und bei elektronischen Schalt- und Kontrollelementen. Vorzeigeunternehmen im Bereich Robotics sind Fanuc und Yaskawa sowie weitere Unternehmen, wie Kawasaki, Nachi, Daihen, Shibaura, Yamaha, Epson, Denso und Mitsubishi Electronic. Um Robotics mit weiteren Elementen der Smart-Factory zusammenzuführen, hat Fanuc vor kurzem ein Joint Venture mit Fujitsu (Computer, IT) und NTT Communications (Telekommunikation) gegründet.

Bei Automatisierungslösungen sind japanische Firmen wie Panasonic, Mitsubishi Electric, Omron, Keyence und Hitachi stark am Markt. Auch hier gibt es Kooperationen mit Telekommunikationsunternehmen (etwa Omron mit NTT Docomo) in Anwendungsbereichen wie Layout Free Production und Echtzeit-Trainings für Produktionsmitarbeiter. Hitachi forciert „Smart Factory as a Service“. Kawasaki Heavy Industries versucht, mit seinem Successor G Roboter das Greifen und Manipulieren im Produktionsbereich durch Meister des jeweiligen Anwendungsgebiets nachzustellen und dies als Training an neue Angestellte weiterzugeben.

Chancen für Österreich

Österreichs Firmen im Halbleiterbereich unterhalten vor allem Lieferbeziehungen und verfolgen teilweise gemeinsame R&D-Projekte in Japan. Einige Unternehmen wie EVG Group, ams-Osram und AT&S sind mit eigenen Tochterfirmen in Japan präsent.

Wichtige Kooperationspartner sind auf japanischer Seite der Halbleitercluster Silicon Island Kyushu, Nagano Alps Highland Tech Valley, Yokohama und Shizuoka / Hamamatsu Photon Valley. In Österreich ist es etwa der Silicon Alps Cluster.

Anschlussmöglichkeiten bestehen lieferseitig, aber auch auf der Einkaufsseite und bei Technologiekooperationen.

Das Vernetzen und Ausloten von Kooperationsmöglichkeiten stehen bei den Aktivitäten der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA für Österreichs Unternehmen im Vordergrund.

Bleiben Sie informiert auf der Road to EXPO


Orangene Roboterarme und Förderbänder in einer Fertigungsanlage. Generative KI
© happy Wu | stock.adobe.com