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Norwegen: Nationaler Transportplan 2025–2036
Norwegische Regierung plant umfassende Investititionen in die Infrastruktur
Lesedauer: 2 Minuten
Norwegen Hochbau/Baustoffe Verkehrsinfrastruktur/TiefbauDie norwegische Regierung plant für die nächsten 12 Jahre umfassende Investionen in Höhe von ca. 115 Mrd. Euro in den Ausbau von Straßen, der Bahninfrastruktur, Flughäfen und Häfen.
Nachdem der norwegische Verkehrsminister Jon-Ivar Nygård sowie Fischerei- und Meeresministerin Cecilie Myrseth in den letzten Wochen daran gearbeitet hatten, die Erwartungen einzudämmen, stellten sie im März dieses Jahres den Nationalen Verkehrsplan 2025 – 2036 (NTP) vor. Der Verkehrsminister erklärte, dass einige größere Projekte vorangetrieben werden müssten, um sicherzustellen, dass die Aktivitäten im Land gleich verteilt würden.
Zu den größten „Verlierern“ zählen: der zweite Abschnitt der E18 zwischen Oslo und Asker (der „Westkorridor“), die Ringeriksbahn, Hordfast (fährenfreie E39), Møreaksen, die Stadtbahn in Bergen, die Vestfoldbahn sowie der Vikafjell-Tunnel.
Der gesamte Finanzrahmen beläuft sich auf 1.308 Mrd. NOK (ca. 115 Mrd. Euro) und verteilt sich wie folgt:
- 1.208 Mrd. NOK (ca. 106 Mio. Euro) staatliche Mitteln
- 100 Mrd. NOK (ca. 9 Mrd. Euro) Mautgebühren
Bereits Anfang März hatte die Regierung bekannt gegeben, dass „strengere Prioritäten“ mehrere Riesenprojekte“ auf Eis gelegt hätten. Diese Aussage wurde von den Befürwortern des 50 Milliarden teuren fährfreien E39-Projekts („Hordfast“) als sicheres Zeichen der Niederlage aufgenommen. Im Gegenzug versprach der Verkehrsminister mehr Geld für Betrieb, Instandhaltung und Erneuerung, darunter eine „historische Investition“ in die bestehende Bahninfrastruktur.
Insgesamt sei der Start eines Verkehrsprojekts im Wert von rund 175 Milliarden NOK versprochen worden, hieß es gegenüber NRK. Darin seien 16 zusätzliche Milliarden für Kreisstraßen enthalten, Anfang des Jahres diskutiert wurden.
Ebenso solle der Verteidigung und Gesundheit höchste Priorität eingeräumt werden. Neben steigenden Gesundheitsausgaben und einer angespannten Sicherheitslage wird im neuen Verkehrsplan auch Fokus auf die Belange der Natur gesetzt. Ganz konkret bedeutet das, dass mehrere neue Autobahnen mit einem niedrigeren (und weniger umweltschädlichen) Standard als dem aktuellen 110 km/h-Standard gebaut werden sollen.
Im genannten Planungszeitraum sollen 574 Milliarden NOK für Nationalstraßen priorisiert werden. 235 Milliarden NOK sollen in Betrieb, Wartung, Erneuerung und kleinere Investitionen fließen.
Mit dem Transportplan trifft die Regierung auch Vorkehrungen für einen umweltfreundlicheren Seetransport. Die Regierung stellt vorrangig 34,2 Milliarden NOK für die Verbesserung der Schifffahrtswege, den Ausbau von Häfen und die Stärkung der Seeverkehrsdienste bereit.
Der Nationale Transportplan wird alle vier Jahre präsentiert, legt aber jedes Mal neue Leitlinien für die nächsten 6 + 6 Jahre fest. Alle Projekte hängen von Zuschüssen aus dem Staatshaushalt ab, aber die Projekte im ersten Block gelten historisch als sicherer als die im zweiten Zeitraum folgenden.
Im Nachfolgenden zehn Projekte, die in das Entwicklungsportfolio aufgenommen werden:
- E18 Ramstadsletta – Nesbru
- E16 Fagernes – Hande
- E39 Vik – Molde (Møreaksen)
- E39 Breivika – Ørskogfjellet und Ørskogfjellet – Vik
- E6 Narviktunnel
- E10 Fiskebøl – Nappstraumen
- E39 Osli – Figgjo
- Rv. 36 Skjelsvik – Skyggestein
- E39 Ådland – Svegatjørn (Hordfast)
- Riksvei 19 Moss
Ausschreibungen und eine Übersicht über Projekte finden sich auf dem europäischen TED-Portal, der norwegischen Plattform Doffin.no sowie auf den Webseiten von Statens Vegvesen, Nye Veier und Banenor.
Ebenso steht Ihnen für Fragen auch unser Team des AußenwirtschaftsBüros in Oslo jederzeit gerne zur Verfügung.