
Malaysia übernimmt ASEAN-Vorsitz 2025
Ziele, Erwartungen und Herausforderungen
Lesedauer: 1 Minute
Brunei Indonesien Kambodscha Laos Malaysia Myanmar Singapur Thailand VietnamJanuar 2025 übernahm Malaysia den jährlich rotierenden Vorsitz im Verband der Südostasiatischen Nationen (ASEAN). Dabei handelt es sich um keine leichte Position: Der Vorsitz Malaysias war lange ersehnt und ist mit großen, regionalen Erwartungen verbunden. Mit ihm verstärkt sich die Hoffnung auf eine baldige Lösung der sich immer weiter zuspitzenden, aktuellen Herausforderungen ASEANs.
Die überlappenden Ansprüche mehrerer Staaten auf das Südchinesische Meer sorgen immer noch für Uneinigkeiten, die nur schwer lösbare Krisensituation in Myanmar wurde durch die Einstellung humanitärer Hilfe unter der neuen US-Regierung weiter verschärft. Die angedrohten US-Zölle bereiten den südostasiatischen Staaten große Sorgen, grenzüberschreitende Kriminalität belastet die Gegend darüber hinaus mit einer globalen Betrugswirtschaft im Wert von mehreren Milliarden Dollar. In Myanmar, Kambodscha und Laos kommt es zum Rückgang des Tourismus aus China. Gleichzeitig ist es an höchster Zeit für Südostasien, sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen.
Fakt ist: Es gibt viele, kleine Feuer, die es zu löschen gilt. Inwieweit Malaysia in der Lage dazu ist, einen wesentlichen Beitrag zu leisten, bleibt zu hoffen. Die große Schwierigkeit des Vorsitzes liegt vor allem darin, einen tragfähigen Plan zur Erfüllung der vielen verschiedenen Erwartungen aufzustellen. Nach jetzigem Stand gibt es große Ambitionen, gleichzeitig mangelt es noch an Konkretisierung der vorrangigen Handlungsbereiche.
Vielversprechende Ansätze lassen sich jedenfalls im Leitthema des malaysischen Vorsitzes finden: Inclusivity and Sustainability. Das heurige Jahr bietet nicht nur Potenzial für eine Zusammenarbeit im Bereich der Emissionsrechte, sondern verspricht die Inbetriebnahme des ASEAN-Zentrums für Klimawandel. Zu erwarten sind darüber hinaus eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich des Green Financing sowie eine Ausweitung nachhaltiger Investitionsrahmen.
Für die südostasiatischen Staaten wird es vor allem wichtig sein, die zentrale Stellung in der Region zu wahren und vor allem in krisengeprägten Zeiten wie diesen Zusammenarbeit verstärkt zu priorisieren.