Nahaufnahme vieler Geldscheine über- und nebeneinander. Auf den Geldscheinen ist das Halbporträt einer Person. Darauf steht 10000
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Neue Banknoten in Japan: Herausforderungen und Auswirkungen auf die Verkaufsautomaten

Einführung neuer Yen-Banknoten erfordert kostspieligen Umbau von Millionen Automaten

Lesedauer: 1 Minute

Japan Elektro/Elektronik/Mechatronik Banken/Versicherungen
14.06.2024

Mit landesweit rund 4,1 Millionen Geräten hat Japan im globalen Vergleich die höchste Dichte an Verkaufsautomaten. Sie ermöglichen den Erwerb diverser Artikel, von Getränken und Snacks bis hin zu warmen Mahlzeiten, und spielen eine bedeutende Rolle in den Bestell- und Bezahlsystemen zahlreicher Geschäfte und Lokale. Verkaufsautomaten erlauben dabei nahezu immer eine problemlose Zahlung mit Bargeld.

Doch genau diese weitverbreitete Nutzung von Bargeld wird ab Juli 2024 zu einem Problem. Zu diesem Zeitpunkt werden neue 1000-, 5000- und 10.000-Yen-Banknoten eingeführt, die erhebliche Auswirkungen auf die Verkaufsautomaten haben werden. Diese neuen Banknoten, ausgestattet mit Hologrammtechnologie zur Erschwerung von Fälschungen, sind nämlich nicht mit den derzeitigen Verkaufsautomaten kompatibel. Dies bedeutet, dass viele der bestehenden Maschinen aufgerüstet oder ersetzt werden müssen, um die neuen Banknoten zu akzeptieren.

Die Kosten für eine neue Maschine können bis zu zwei Millionen Yen (etwa 12.000 Euro) betragen, was viele kleine Unternehmen stark belastet. Zwar gibt es vereinzelt Möglichkeiten, Subventionen für die Investition zu erhalten, jedoch decken diese nur einen Bruchteil der Anschaffungskosten ab. Besonders für kleinere Lokale stellt dies, angesichts steigender Betriebskosten und der intensiven Konkurrenz, eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Ein durchschnittliches Ramen-Geschäft kann damit rechnen, etwa 60 Tagen an Einnahmen für die Kosten für die Umrüstung oder den Austausch der Automaten aufwenden zu müssen.

Seit der Ankündigung der neuen Banknoten verzeichnet Japan zudem einen deutlichen Anstieg der bargeldlosen Zahlungen. In den letzten Jahren ist der Anteil der bargeldlosen Transaktionen um etwa 10% gestiegen. Diese Entwicklung könnte langfristig dazu führen, dass weniger Verkaufsautomaten Bargeld akzeptieren müssen, was jedoch keine kurzfristige Lösung für die aktuellen Probleme darstellt.

Ansprechpartner: Christina Schösser

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