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Japan lockt ausländische Arbeitskräfte
Steigende Visagebühren und Reformen sollen den Zugang für internationale Arbeitskräfte steuern und die Bearbeitungszeiten verkürzen.
Lesedauer: 2 Minuten
Japan Tourismus Know-How & InfrastrukturSteigende Zahl ausländischer Arbeitskräfte in Japan
Japan erlebt aktuell einen wirtschaftlichen Aufschwung, getrieben durch steigende Investitionen und technologische Innovationen. Dies führt zu einem wachsenden Bedarf an Arbeitskräften, wobei Japan zunehmend auf die Integration ausländischer Arbeitskräfte setzt. Dies ist besonders wichtig, da die Gesamtbevölkerung schrumpft und die Zahl der Erwerbsfähigen bis 2050 voraussichtlich um 19 Millionen sinken wird. Auch die niedrige Arbeitslosenquote von nur 2,6 % unterstreicht die Notwendigkeit für eine verstärkte Zuwanderung. Japans Reformen zeigen bereits Wirkung: Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte um 250.000 auf insgesamt 2,3 Millionen – das entspricht 3,4 % der Gesamtbevölkerung (Stand Oktober 2024).
Reformen zur Erleichterung der Einwanderung
Um mehr internationale Fachkräfte und ungelernte Arbeitskräfte anzuziehen, hat Japan in den vergangenen Jahren seine Visaregelungen umfassend reformiert. Besonders das 2019 eingeführte Specified Skilled Worker-Visum (Tokutei Ginou) erleichtert mittelqualifizierten Arbeitskräften den Zugang zum japanischen Arbeitsmarkt – allerdings stellt die verpflichtende Japanisch-Sprachprüfung für viele eine Hürde dar. Für hochqualifizierte Fachkräfte existiert bereits seit 2012 das High Skilled Foreign Professional-Programm (HSFP), das auf einem Punktesystem basiert und Faktoren wie Bildungsstand und Berufserfahrung berücksichtigt. Zusätzlich wurden weitere Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsmigration umgesetzt: Die Obergrenze für ausländische Arbeitnehmer:innen wurde angehoben, Kurzzeitvisa werden verstärkt ausgestellt, und die maximale Aufenthaltsdauer wurde von drei auf fünf Jahre verlängert. Außerdem wurde die Einwandererregistrierung auf die nationale Ebene umgestellt, um Prozesse zu vereinfachen. Trotz dieser Maßnahmen prognostiziert die Japan International Cooperation Agency (JICA), dass bis 2040 weiterhin fast eine Million ausländische Arbeitskräfte fehlen werden, um die angestrebte jährliche Wachstumsrate von 1,24 % zu erreichen.
Steigende Einwanderungsgebühren
Im Hinblick auf diesen anhaltenden Mangel an Arbeitskräften wird die Immigration Services Agency (ISA) die Gebühren für Einwanderungsverfahren ab dem 1. April 2025 um bis zu 50 % erhöhen. Diese Maßnahme soll die gestiegenen Verwaltungs- und Personalkosten, die mit der zunehmenden Zahl an Visaanträgen einhergehen, decken und gleichzeitig die Effizienz der Bearbeitungsprozesse verbessern. Dadurch könnten die oft langen Wartezeiten für Einwanderungsanträge verkürzt und der Zugang zum japanischen Arbeitsmarkt erleichtert werden.
Fazit
Japan hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um dem Arbeitskräftemangel mit gezielter Einwanderungspolitik entgegenzuwirken. Gleichzeitig bleibt die Integration eine Herausforderung, insbesondere aufgrund sprachlicher und bürokratischer Hürden. Ob die Maßnahmen ausreichen, um den steigenden Bedarf an ausländischen Arbeitskräften langfristig zu decken, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
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