Operationsraum mit medizinischen Aparturen, im Zentrum Liege
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Branchenreport: Aktuelle Einblicke in das südafrikanische Gesundheitssystem

Die duale Struktur des Gesundheitssystems, Marktpotenziale der Medizintechnik und Perspektiven für Investitionen

Lesedauer: 1 Minute

Südafrika Gesundheitssystem & Einrichtungen Medizintechnik & Laborbedarf
25.02.2025

Das südafrikanische Gesundheitssystem zeichnet sich durch eine klare Trennung in einen öffentlichen und einen privaten Sektor aus. Während der öffentliche Sektor unter Überlastung und unzureichender Finanzierung leidet, bietet der private Sektor zwar hochwertige Leistungen, ist jedoch nur für 14,6 % der Bevölkerung zugänglich. Zudem ist eine ungleiche geografische Verteilung von Gesundheitseinrichtungen zu beobachten, wobei städtische Gebiete bevorzugt werden. Um diese Disparitäten zu überwinden und den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, ist die Einführung einer nationalen Krankenkasse geplant. Parallel dazu verzeichnet der Medizintechnikmarkt in Südafrika ein stetiges Wachstum. Besonders hervorzuheben sind hier die umsatzstärksten Produktgruppen – Verbrauchsmaterialien und bildgebende Diagnostikgeräte.

Trotz des dynamischen Wachstums wird der Großteil (etwa 90 %) der Medizintechnikprodukte importiert, hauptsächlich aus den USA. Die Provinzen Gauteng und das Westkap stellen dabei bedeutende Zentren für Hersteller dar und unterstreichen den innovativen Charakter des Western Cape Medical Device Sector in Kapstadt. Ergänzend zu diesem Sektor ist Südafrika als größter Exporteur von Biotechnologie und Pharma innerhalb Afrikas zu nennen. Der Markt, der vor allem vom privaten Sektor dominiert wird und dessen Umsatz bis 2025 voraussichtlich ZAR 73 Mrd. (ca. EUR 3,81 Mrd.) erreichen wird, wird maßgeblich von den inländischen Unternehmen Aspen und Adcock Ingram sowie multinationalen Konzernen geprägt. Eine strenge Regulierung sorgt dabei für hohe Qualitätsstandards in der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von Arzneimitteln. Insbesondere werden südafrikanische Pharmaprodukte an andere afrikanische Länder wie Namibia und Botswana exportiert.

Die wachsende Nachfrage nach Medizintechnik ergibt sich unter anderem aus der alternden Bevölkerung und der zunehmenden Verbreitung chronischer Krankheiten. Zugleich gewinnen Telemedizin, digitale Innovationen, rezeptfreie Medikamente und Generika zunehmend an Bedeutung. Auch der Markt für immunitätsstärkende Produkte, Nahrungsergänzungsmittel und medizinisch genutztes Cannabis entwickelt sich rasant und bietet großes Potenzial für ausländische Investitionen. Darüber hinaus fördern zahlreiche südafrikanische Forschungsinstitutionen die Entwicklung innovativer Medizintechnikprodukte, was ideale Voraussetzungen für Kooperationen mit österreichischen Unternehmen schafft. Diese können von der wachsenden Nachfrage und dem expandierenden Markt profitieren und ihre hochwertigen Produkte erfolgreich in Südafrika etablieren.

Wenn Sie Interesse an dem neuen Branchenreport zum südafrikanischen Gesundheitssystem haben, wenden Sie sich bitte an das AußenwirtschaftsCenter Johannesburg:

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