Mehrere Stapel gepresster Plastikflaschen nebeneinander stehend auf Betonboden
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Recycling von Kunststoffverpackungen beschleunigt sich in Finnland in Zusammenhang mit PPWR

Beidseitige und vorteilhafte Zusammenarbeit zwischen Sumi Oy und Fortum Recycling & Waste

Lesedauer: 2 Minuten

Finnland Umwelttechnologie Chemie/Kunststoffe
23.05.2024

Investition 

Sumi Oy – die offizielle Gemeinschaft der Verpackungshersteller dessen Aufgabe es ist, für die Umsetzung der gesetzlichen Verpackungsherstellerverantwortung von ca. 4000 Unternehmen zu sorgen, erweitert ihr Tätigkeitsfeld durch die Investition in eine neue Sortieranlage für Kunststoffverpackungsabfälle. Selbstversorgung hat Priorität und viele Verpackungshersteller fordern das Recycling von Kunststoffverpackungen in Finnland.

Dank bewährter Technologie und Innovationen, welche die Recyclingquote von Sumi erhöhen, wird die neue Anlage die Sortierkapazität für inländische Kunststoffverpackungen mindestens verdoppeln. Somit können in Finnland künftig bis zu 50.000 Tonnen Kunststoffverpackungen pro Jahr sortiert werden. Das geschätzte Gesamtbudget dieses Projekts beträgt ca. 44 Mio. Euro.

Da Sumi Oy ein gemeinnütziges Unternehmen ist, wird eine eigene Sortieranlage aus Sicht der Verpackungshersteller willkommen geheißen. Die Einnahmen der neuen Anlage können direkt zur Reduzierung der Recyclinggebühren der Mitgliedsunternehmen verwendet werden.

Anlagenbau

Die Zusammenarbeit von Sumi Oy und Fortum Recycling & Waste besteht aus dem Kauf der umsetzungsfertigen Pläne der Sortieranlage sowie der Nutzung der bestehenden Bau- und Umweltgenehmigungen von Fortum. 

Die neue Anlage wird im Bereich des Fortum-Standorts Riihimäki errichtet. Die Unternehmen werden künftig als Partner im gleichen Bereich zusammenarbeiten, wo getrennt gesammelte Kunststoffverpackungen sortiert und daraus recycelte Rohstoffe für die industrielle Nutzung hergestellt werden. Das spart Transport und schont die Umwelt.

Die alte Sortieranlage von Fortum wird durch eine neue ersetzt und auf das vorhandene Fachpersonal zurückgegriffen. Darüber hinaus stellt die Einrichtung neue Experten in verschiedenen Bereichen ein. Fortum hingegen plant eine eigene Expansion rund um das Waschen und Granulieren von recyceltem Kunststoff. Diese Maßnahmen werden hoffentlich auch die Motivation der Verbraucher stärken, Kunststoffverpackungen zu sortieren, damit der wertvolle Rohstoff nicht im Mischmüll verbrannt wird, sondern als Kunststoffprodukt ein neues Leben erhält.

Kooperation verstärkt den Markt

Mit diesem Kooperationsmodell kann das heimische Kunststoffrecycling gestärkt werden. Die Sortieranlage sortiert Kunststoffe, die Fortum wäscht und zu recycelten Rohstoffen granuliert. Auf diese Weise ist Fortum in der Lage, sich auf die Produktion von Circo-Recyclingkunststoffen zu konzentrieren und die Aktivitäten zur Erweiterung der Produktfamilie zu steuern. Auf dem Markt besteht eine Nachfrage nach hochwertigen und maßgeschneiderten Recycling-Kunststoffmaterialien.

Zukunft der Verpackungen

Die Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (PPWR) der Europäischen Union wird erneuert und soll sicherstellen, dass bis 2030 alle in der EU auf den Markt gebrachten Verpackungsmaterialien wirtschaftlich recycelt werden können. Darüber hinaus sieht die Verordnung eine Mischpflicht für Verpackungen vor, d. h., dass die Verpackung einen bestimmten Anteil an recyceltem Rohstoff enthalten muss.

Die Produzentengemeinschaft Sumi hat sich in ihrer Strategie dazu entschieden, die heimische Verarbeitung der Verpackungen zu bevorzugen. Das Ziel, den Autarkiegrad der Kreislaufwirtschaft zu erhöhen, ist auch im finnischen Regierungsprogramm enthalten und Sumis neue territoriale Eroberung spiegelt diese Ziele wider.

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