Münzen liegen verstreut auf einer Oberfläche. In der Mitte des Bildes stehen vier unterschiedlich große Münzstapel. Aus jedem Stapel wächst ein kleiner, grüner Setzling
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EU-Recovery in Griechenland und Zypern

So profitieren Sie von den Aufbau- und Resilienzplänen

Lesedauer: 3 Minuten

Griechenland Zypern Energiewirtschaft Umwelttechnologie Verkehrsinfrastruktur/Tiefbau Urban Technologies Banken/Versicherungen Beratung

RRF-Investitionen für Griechenland und Zypern 

In Griechenland entstehen Chancen für österreichische Zulieferunternehmen in den nächsten Jahren hauptsächlich aus den Key-Investments des griechischen Wiederaufbauplans. Dazu gehören die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, Energiespeichersysteme, Elektroladestationen, Batterien, Elektrofahrzeuge, Stadtentwicklungsprojekte, die Digitalisierung des öffentlichen und privaten Sektors, Zuliefermöglichkeiten bei öffentlich-privaten Partnerschaften für große Infrastrukturprojekte (Bewässerung, Bahn, Straßenbau), Kultur, Tourismus sowie der Agrar- und Lebensmittelsektor.

Der modifizierte griechische Plan umfasst auch Investitionen, die durch die Notwendigkeit der verheerenden Waldbrände und Überschwemmungen im August und September 2023 verursachten Schäden entstanden sind. Griechenland hat beschlossen, Mittel umzuschichten, um zwei Investitionen in Hochwasserschutz und Anti-Erosion in den Regionen Evros und Rodopi zu finanzieren, die von den Waldbränden betroffen waren. Eine weitere Investition zielt darauf ab, das Schienennetz und die Straßeninfrastruktur in der Region Thessalien wiederherzustellen, die durch die verheerenden Überschwemmungen im letzten September beschädigt wurden.

In der Republik Zypern entstehen Chancen für österreichische Zulieferunternehmen in den Bereichen energieeffizienter Bau, erneuerbare Energien, E-Mobilität, Wassermanagement, Digitalisierung, Umwelttechnik und Infrastruktur. 

Zugänglichkeit für österreichische Unternehmen

Im Vergleich zu anderen Ländern werden in Griechenland auch die im RRF vorgesehenen Kredite gut angenommen. Vor allem Tech-Firmen, die noch wenig Sicherheiten bieten können, aber auch KMUs kommen über ihre Hausbanken zu Krediten, deren Zinssätze unter den am Markt üblichen Sätzen liegen. Auch ausländische Firmen können indirekt teilhaben. So erhielt die Andritz AG als Sublieferant den Zuschlag für die Ausrüstung eines Pumpspeicherkraftwerks in Amfilochia, Zentralgriechenland, welches überwiegend aus RRF-Mitteln finanziert wird. 

In Griechenland werden die RRF-Kredite über die Geschäftsbanken vergeben. Sie dürfen allerdings höchstens 50% einer Investition ausmachen. Die Investoren müssen Eigenmittel von mindestens 20% aufbringen. Die restlichen 30% können mit kommerziellen Bankkrediten oder sonstigen Garantien (z.B. EIB) finanziert werden.  

Zuständige Koordinationsbehörde für die RRF-Finanzierungen in der Republik Zypern ist die Direktion für Wiederaufbau und Resilienz der Generaldirektion Wachstum im Finanzministerium. 

Zur Maximierung der Erfolgsaussichten wird in beiden Ländern die Einschaltung eines lokalen Vertreters empfohlen. 

Unterstützungsaktivitäten des AußenwirtschaftsCenters

Das AußenwirtschaftsCenter Athen unterstützt Sie gerne bei der Findung geeigneter Partnerunternehmen oder Förderberater, mit RRF-relevanten Veranstaltungen in Griechenland und der Republik Zypern sowie anderer Initiativen vor Ort (z.B. Executive Missions, Vernetzungsmöglichkeiten bzw. Informationsveranstaltungen auch externer Partner). 

So führte am 9. Und 10. April WKÖ Vizepräsidentin Amelie Groß eine hochrangige Firmendelegation im Rahmen der Executive Mission „Repower Greece 2.0“ nach Athen. Ziel der vom AußenwirtschaftsCenter Athen organisierten Veranstaltung war es, innerhalb eines Tages detaillierte Informationen zum 36 Milliarden Euro schweren griechischen Aufbau- und Resilienzplan (RRP) bereitzustellen. 

Auf dem Programm standen ein Executive Briefing zur politischen Situation und Wirtschaftslage durch Botschafterin Gerda Vogl und durch den Wirtschaftsdelegierten Christoph Sturm sowie ein Besuch beim Wirtschafts- und Finanzministerium, wo der zuständige Vizeminister Nikos Papathanasis und der Gouverneur der Recovery & Resilience Facility Agency, Orestis Kavalakis, Einblicke in Investitionsmöglichkeiten im Rahmen des RRP gaben.  

Weiter ging es mit einem ReFocus Austria-Netzwerkempfang in der Residenz der österreichischen Botschaft und mit einer Roundtable-Diskussion in der Athener Wirtschaftskammer mit Vertreter:innen von RRP-relevanten Ministerien und Institutionen, wie dem Ministerium für Digital Governance, dem Arbeitsministerium, der Region Attika, Enterprise Greece, der Hellenic Bank Association u.a. 

Von österreichischer Seite nahmen hochrangige Vertreter:innen und Projektpartner:innen von Andritz Hydro, Cineplexx, Getzner, PLPG, sdbs, Swarco,Trenkwalder und TÜV Austria teil. Im Rahmen der Veranstaltung erhielten sie die Möglichkeit, sich auf höchster politischer und wirtschaftlicher Ebene vorzustellen und ihre Anliegen an offizielle Stellen heranzutragen.  

Die griechische Regierung ist schließlich bestrebt, den Aufbauplan "bis auf den letzten Euro" zu nutzen, und will mit idealen Wirtschaftsbedingungen österreichische Investitionen und Kooperationsprojekte, vor allem in den Bereichen Grüne Energie und Umwelt sowie Digitalisierung & Innovation, fördern. Einige Impressionen der Executive Mission sind in dieser Kurzdoku festgehalten. 

Zudem organisiert das AußenwirtschaftsCenter Athen vom 20. bis 21. November 2024 in Kooperation mit der Cyprus Chamber of Commerce and Industry, dem Enterprise Europe Network Cyprus und der Cyprus-Austria Business Association eine EU Recover Mission in Zypern. Ziel der Wirtschaftsmission ist es, österreichischen Unternehmen detaillierte Informationen zum zypriotischen Aufbau- und Resilienzplan (RRP) in Höhe von 1,2 Milliarden Euro bereitzustellen, Türen auf höchster Ebene zu öffnen und sie mittels B2B-Termine mit den Schlüsselpersonen zu vernetzen. Mehr als drei Viertel der verfügbaren RRP-Gelder werden in den nächsten zwei Jahren abgerufen. 

Der Löwenanteil des zypriotischen RRP-Plans entfällt mit 269 Millionen Euro auf Klimaneutralität, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Weitere Fokusbereiche liegen auf Abfallwirtschaft, Wassermanagement, Biomasse, Digitalisierung und Innovation. 

Auch diese Veranstaltung erfolgt im Rahmen von ReFocus Austria-, einer gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten, des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft, der Wirtschaftskammer Österreich, der Österreich Werbung und von Vertretern anderer Bundesministerien. 

Der Teilnahmebeitrag beträgt 500 Euro (zzgl. USt.) für WKÖ-Mitglieder.  

Hier können Sie sich für die EU Recover Mission "Repower Cyprus" anmelden:
EU Recover Mission "Repower Cyprus" - WKO 

Anmeldeschluss ist der 20. September 2024. 


Sie wollen wissen, wie Ihr Unternehmen von diesen Chancen profitiert? Dann kontaktieren Sie das AußenwirtschaftsCenter Athen. Wir freuen uns auf Sie!

Stand: 16.08.2022

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