Dieter Steup (WK Wien-Bezirksobmann), Hofrat Mag. Klaus Schachner (Stadthauptmann, LPD Wien) vor Publikum
© Anita Bock | WKW

Zu Gast in der Landespolizeidirektion Wien

Organisiertes Betteln, Hütchenspieler und ungenehmigte Straßenkunst waren die Themen des Vortrags von Stadthauptmann Klaus Schachner in der Kommandozentrale der Landespolizeidirektion Wien. 

Lesedauer: 2 Minuten

05.08.2024

Stadthauptmann Klaus Schachner lud eine Gruppe von Unternehmerinnen und Unternehmern, angeführt von WK Wien-Bezirksobmann Dieter Steup, in die Kommandozentrale der Landespolizeidirektion.

„Die Innere Stadt ist gerade jetzt in der warmen Jahreszeit gut besucht. Daher befinden sich viele Bettler in den Straßen. Für die Geschäftstreibenden ist das eine schwierige Lage. Einerseits will man helfen, andererseits möchte man seinen Kundinnen und Kunden einen angenehmen Aufenthalt bieten. Welche Hintergrundinfos brauchen wir zu den Themen Bettelei, Hütchenspieler und Straßenkunst?“, leitete Dieter Steup den Vortrag ein.

Stadthauptmann Klaus Schachner erklärte zuerst, dass Bettelei an sich keine strafbare Handlung sei und die meisten, die es tun, dürfen es auch. Betteln darf allerdings weder aggressiv sein, noch darf man sich Passantinnen oder Passanten in den Weg stellen. Ebenso ist es verboten in den U-Bahnstationen oder -zügen zu betteln. Solche Handlungen würden eine Verwaltungsstrafe nach sich ziehen. 2018 lag der Anteil solcher Verwaltungsstrafen in der Inneren Stadt bei 67 Prozent.

Ganz anders gelagert ist die organisierte Bettelei. Dabei werden Busse mit Bettlern nach Wien gebracht. „Wir sehen diese Menschen, die hier betteln, als Opfer. Das Geld, das sie so sammeln, bleibt ihnen nicht, sondern wird ihnen von Hintermännern abgenommen. Das ist Menschenhandel zum Zweck der Bettelei“, so Schachner.

Das Bundeskriminalamt arbeitet im Rahmen der „Joined Operated Forces“ international zusammen, um diesen Netzen das Handwerk zu legen. Diese Zusammenarbeit trug bereits Früchte. 800 Mitglieder dieser Banden und 21 Hintermänner konnten anlässlich einer vor mehreren Jahren durchgeführten Großaktion identifiziert werden.   

Schachner ersuchte die anwesenden Geschäftstreibenden: „Wenn Sie beobachten, dass mehrere Bettler mit dem Auto gebracht werden, melden Sie es uns zeitnah. Gebens Sie diese Beobachtungen weiter. Ebenso, wenn sie aggressives Betteln beobachten. Bitte rufen Sie 133 oder 112. Dann sind unsere Beamten rasch vor Ort.“

Hütchenspieler 

„Hütchenspieler sind meist gut ausgebildete Spezialisten, die bekannt sind. Hier wird ein Motivirrtum ausgelöst, wenn man dem Kunden suggeriert, er hätte eine Chance zu gewinnen“, so Schachner. In den vergangenen Monaten gab es keine Einsätze wegen dieses Delikts in der Inneren Stadt. Sollte man jedoch eine Gruppe beobachten, bittet die Polizei ebenfalls um Informationen. Solche Hinweise helfen den Beamten, die Gruppen zu identifizieren und abzustrafen. So könne man diese aus Wien verdrängen. 

Straßenkunst

Wer keine Genehmigung hat, darf auf den Straßen keine Kunst ausüben. Hier geht eine Anzeige an das Magistratische Bezirksamt. „Lautsprecher zu verwenden ist generell verboten. Hier kann ebenso die Polizei umgehend verständigt werden“, so Schachner.

Dieter Steup bedankt sich für das informative Businessfrühstück, zu dem die Polizei geladen hat.

Wo viele Menschen zusammentreffen, ist ein gutes Miteinander essenziell. Dafür braucht es den guten Willen und das Mitwirken aller Beteiligten. Menschen, die Hilfe brauchen, muss geholfen werden. Betrügern und Menschenhändlern muss das Handwerk gelegt werden. Danke an unsere Sicherheitskräfte, die uns hier den Rücken freihalten. Lasst uns in diesem Sinne weiter gut zusammenarbeiten.

 

Titelbild v.l.n.r.: Dieter Steup (WK Wien-Bezirksobmann), Hofrat Mag. Klaus Schachner (Stadthauptmann, LPD Wien)

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