Experimentelle Grätzl-Ladezone
Mariahilf testet innovatives Parkkonzept
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Die Wirtschaftskammer, die Technische Universität Wien und der Bezirk Mariahilf haben ein wegweisendes Experiment gestartet, das den Umgang mit öffentlichem Raum in urbanen Gebieten neu definieren könnte. Die Grätzl-Ladezone, die bis Ende 2023 an den Standorten Loquaiplatz 9 und Windmühlgasse 28 im 6. Bezirk getestet wird, ermöglicht es allen, die eine Ladetätigkeit ausführen, einen Parkplatz zu nutzen, vorausgesetzt, sie verfügen über einen gültigen Parkschein und entladen einen Gegenstand.
Die bahnbrechende Idee hinter diesem Konzept besteht darin, den lokalen Lieferverkehr branchenspezifisch zu analysieren und die Ladezonen bedarfsgerecht zu verteilen. Dabei wird ein geografisches Informationssystem (GIS) verwendet, das die betriebliche Nutzung und die Wohnsituation im Stadtteil berücksichtigt.
Eine weitere innovative Idee ist die gemeinsame Nutzung von Ladezonen durch benachbarte Grätzln, abhängig von der zumutbaren Lieferdistanz. Ein eigens entwickelter Algorithmus zeigt die theoretisch notwendige Fläche für die Lieferabwicklung an.
Dieses Experiment berücksichtigt vielfältige Nutzungsinteressen des öffentlichen Raums und integriert zusätzliche Parameter, die von der Wirtschaftskammer und der TU Wien entwickelt wurden. Die erstmalige Erstellung einer umfassenden Kennwertmatrix für den Lieferverkehr verspricht zukünftig neue Einsatzmöglichkeiten für Stadt- und Verkehrsplanung. Wien könnte somit einen wegweisenden Schritt in Richtung effizienterer Nutzung des städtischen Raums machen.