Zwei Mädchen kritzeln auf Glaswand
© Matthias Rhomberg

Vorarlberg, das Land der Lehre

Die Lehrlingsstatistik der WKV zeigt, dass im vergangenen Jahr 2.034 Jugendliche im ersten Lehrjahr mit einer dualen Ausbildung begonnen haben. Insgesamt waren 6.664 Lehrlinge in einem aufrechten Lehrverhältnis, damit wurde das Niveau von 2022 nahezu gehalten (-0,12 Prozent).

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Aktualisiert am 13.02.2024

Die duale Ausbildung ist in Vorarlberg nach wie vor ein wichtiger Ausbildungsweg für Jugendliche und die Zahl der Lehrlinge entwickelt sich konstant, das zeigt die Lehrlingsstatistik der Wirtschaftskammer Vorarlberg für das Jahr 2023: Demnach waren mit Ende des vergangenen Jahres 6664 Lehrlinge in einem aufrechten Lehrverhältnis; das entspricht einer Differenz von -0,12 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022. Zusätzlich absolvieren 71 Personen ihre Ausbildung gemäß § 8b (2) Berufsausbildungsgesetz in der sogenannten Teilqualifikation.


Insgesamt wurden 3.282 neue Lehrverträge abgeschlossen (-0,27 Prozent im Vergleich zu 2022), im ersten Lehrjahr gibt es mit 2.034 Lehrlingen ein leichtes Minus zu verzeichnen (-1,88 Prozent). In Vorarlberg haben sich im vergangenen Jahr 48,73 Prozent der 15-Jährigen für eine Lehre entschieden. Im Vergleich zum Jahr 2022 bedeutet dies eine Differenz von -0,74 Prozent.
Bei der Wahl der Ausbildung zeigt sich laut der Lehrlingsstatistik ein Unterschied zwischen Mädchen und Jungen: 69,32  Prozent der Lehrlinge sind männlich und 30,68 Prozent weiblich. Bei den 15-Jährigen sind es 63,66 Prozent Burschen und 32,67 Prozent Mädchen, die in eine duale Ausbildung eingetreten sind.

Attraktive Berufschancen

„48,73 Prozent- und damit fast die Hälfte der 15-Jährigen- haben sich auch im vergangenen Jahr für eine duale Ausbildung in einem Vorarlberger Unternehmen entschieden. Damit bleibt Vorarlberg das Land der Lehre und unsere Ausbildungsbetriebe setzen damit auf die bestmögliche Zukunftsinvestition: Denn wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein“, betont Gundrun Petz-Bechter, Direktor-Stellvertreterin der Wirtschaftskammer Vorarlberg, und führt aus: „Unser Ziel ist es, den Anteil der Jugendlichen, die sich für eine Lehre entscheiden, weiter zu steigern – einerseits um den jungen Menschen im Land attraktive berufliche Möglichkeiten zu bieten und andererseits, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“

Der Fokus liege unter anderem auf der Phase der Berufsorientierung, wie Petz-Bechter ausführt: „Eine breite Palette an Informationsangeboten und Unterstützungsmaßnahmen ist für die Jugendlichen und deren Eltern wichtig. Zudem ist das Schnuppern direkt in den Betrieben essenziell für eine fundierte Berufswahl. Schließlich stehen mehr als 200 Lehrberufe zur Verfügung. Mit Veranstaltungen, wie zum Beispiel der i-Messe, die im Herbst 2023 zum sechsten Mal stattfand, zeigen wir die vielfältigen Chancen der dualen Ausbildung in Vorarlberg auf. Denn klar ist: Mit einer Lehre sind der Karriereleiter keine Grenzen gesetzt!“

Schulbildung und Staatsbürgerschaft
Im vergangenen Jahr hat mit 35,79 Prozent die Mehrheit der Jugendlichen vor dem Eintritt in die Lehre eine Polytechnischen Schule besucht. 28,96 Prozent waren zuvor in einer Neuen Mittelschule oder Hauptschule. Der Anteil der Schüler:innen einer BMS, BHS oder AHS, die sich für eine Lehre entscheiden, steigt seit mehreren Jahren stetig an und lag 2023 bei 30,14 Prozent. Der kleinste Anteil kommt aus sonstigen Schulen oder Studium/Hochschule.
Der Anteil der Lehrlinge ohne österreichische Staatsbürgerschaft liegt bei 15,27 Prozent. Den höchsten Anteil an ausländischen Lehrlingen stellen mit 4,37 Prozent Jugendliche aus Deutschland.

Top-Lehrberufe in Vorarlberg 2023

Bei den weiblichen Lehrlingen werden 57,35 Prozent in den zehn beliebtesten Lehrberufen ausgebildet. Die Top-Lehrberufe bei den weiblichen Lehrlingen in Vorarlberg sind: Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau und Metalltechnikerin; gefolgt von Friseurin (Stylistin), Pharmazeutisch-kaufmännische Assistentin, Hotel- und Gastgewerbeassistentin, Restaurantfachfrau, Verwaltungsassistentin, Elektrotechnikerin und Betriebslogistikkauffrau.
Bei den männlichen Lehrlingen finden sich 63,23 Prozent in den zehn beliebtesten Lehrberufen. Bei den männlichen Lehrlingen sind die Berufe Metalltechniker, Elektrotechniker und Kraftfahrzeugtechniker am beliebtesten. Dahinter folgen Installations- und Gebäudetechniker, Einzelhandelskaufmann, Mechatroniker, Zimmerer, Koch, Informationstechnologe (Systemtechnik) und Betriebslogistikkaufmann.

Factbox: Die wichtigsten Kennzahlen der Lehrlingsstatistik 2023

 
Ende 2023 waren 6664 Lehrlinge in einem aufrechten Lehrverhältnis. Das ist eine Differenz von -8 (-0,12%) zum Vorjahr.
71 Personen absolvieren ihre Ausbildung gemäß § 8b (2) Berufsausbildungsgesetz in der sogenannten Teilqualifikation.
Im Jahr 2023 wurden 3282 neue Lehrverträge abgeschlossen (-0,27%).
Im ersten Lehrjahr gibt es 2034 Lehrlinge (-1,88%).
Von den männlichen 15-Jährigen sind 63,66% in die duale Ausbildung eingetreten. Bei den weiblichen 15-Jährigen 32,67%. Insgesamt haben sich in Vorarlberg 48,73% der Jugendlichen für eine Lehre entschieden.
35,79% der Lehrlinge kommen aus der Polytechnischen Schule, 28,96% aus der neuen Mittelschule, der Haupt- oder sonstigen Schulen und 30,14% aus BMS, BHS und AHS, der restliche Anteil entfällt auf Sonstige Schule und Studium/Hochschule.
Der Anteil der Lehrlinge ohne österreichischer Staatsbürgerschaft liegt bei 15,27%.
Bei den weiblichen Lehrlingen werden 57,35% in den zehn beliebtesten Lehrberufen ausgebildet. Bei den männlichen Lehrlingen finden sich 63,23% in den zehn beliebtesten Lehrberufen.