Vom Trend zur Wirtschaftskraft: Die aufstrebende Campingindustrie
Mit mehr als acht Millionen Nächtigungen im Bereich Camping für das Jahr 2023, ist Camping die wachsende touristische Urlaubsform. Dabei entfallen allein 500.000 Nächtigungen auf Vorarlberg. Branchensprecherin Renate Heiler fordert von der Politik zeitgemäße Rahmenbedingungen.
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Vergangene Woche fand in der Steiermark der Campinggipfel der Wirtschaftskammer Österreich mit den Landesvertretungen statt. Camping ist zu einem immer größeren Wirtschaftsfaktor geworden. Ein Vorarlberger Campinggast gibt durchschnittlich 58 Euro pro Tag aus. Was bei 500.000 Nächtigungen einen touristischen Umsatz von 29 Millionen Euro generiert und somit allein für Vorarlberg einen direkten und indirekten Umsatz von 37,7 Millionen Euro bedeutet. Ein wertvoller Beitrag zur touristischen Wertschöpfung. Dies wiederum entspricht rund 540 Vollzeit-Arbeitsplätzen. Die Vorarlberger Branchensprecherin der Campingplätze, Renate Heiler, hofft auf eine Anpassung an die Landesgesetze wie in Tirol oder in Kärnten. „Die aktuelle österreichweite Campingstudie belegt die subjektive Wahrnehmung der Campingbetriebe der vergangenen Jahre. Die Camping-Nächtigungen sind in Österreich in nur vier Jahren um 15 Prozent gestiegen. Es ist viel in Bewegung und die Anforderungen an die Betriebe sind in stetiger Veränderung. Für die meisten, als Familienbetrieb, geführten Campingplätze in Vorarlberg fordert die Branche schon längst von der Gesetzgebung die passenden Rahmenbedingungen. Mehr Flexibilität und schnellere Reaktion, um die Bedürfnisse am Markt zu erfüllen“, erklärt Heiler.
43 Prozent Umsatzsteigerung
Die beauftrage Studie der WKO, die beim 1. Campinggipfel Austria präsentiert wurde, bestätigt die Markttrends. In der Umsatzentwicklung zeigte sich gar eine Steigerung von 43 Prozent innerhalb von vier Jahren. Die Nachfragepalette wird immer breiter. Mobilehomes und Vanlife werden als Treiber für eine positive Marktentwicklung gesehen und die zuletzt aufgepoppten Miet-Camper gelten als Türöffner für neue Zielgruppen. Zusätzlich achten immer mehr Generationen auf die Möglichkeit von ‚Workation‘, Nachhaltigkeit ist genauso ein Thema wie die Individualisierung des Urlaubs. Die Urlauber in Österreich wollen weg von der Masse, gleichzeitig steigt der Qualitätsanspruch.