Italien will anonyme Online-Bewertungen im Tourismus verbieten. Österreich soll dieser Forderung folgen, verlangt der Tourismus.
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Tourismus fordert: Schluss mit anonymen Online-Bewertungen

Die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Vorarlberg bekennt sich zu einer Klarnamenpflicht bei Bewertungen auf Onlineplattformen, wie sie derzeit auch in Italien gefordert wird.

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Aktualisiert am 13.02.2024

Die Fachgruppenobmänner Markus Kegele und Mike Pansi sehen eine aktuelle Forderung aus Italien auf Österreich anwendbar. Viele Gewerbetreibende geraten aufgrund von anonymen Bewertungen ungerechtfertigt unter Druck.

Laut Medien fordert die italienische Tourismusministerin Daniela Santanchè ein Aus für anonyme Online-Bewertungen für Hotels, Restaurants und Lokale. „Wir als Regierung müssen die Verantwortung übernehmen und sehen, wie wir eingreifen können. Online-Bewertungen können zu einem unlauteren Marketinginstrument werden. Wir wollen wissen, wer die Bewertungen schreibt“, erklärte die Ministerin. „Sie (Bewertungen, Anmerk.) können ein Restaurant oder ein Hotel zum Erfolg oder in den Ruin führen. Es genügen oft vier Wörter. Da wir ohne die digitale Welt nicht leben können, denke ich, dass wir über dieses Instrument nachdenken und es regulieren müssen“, erklärte Santanchè.

Umsetzung aus WKV-Sicht erwünscht

Bei der Sparte Tourismus der Wirtschaftskammer Vorarlberg stößt die italienische Forderung auf offene Türen. Es gibt einen klaren Wunsch seitens der Fachgruppenobmänner Markus Kegele und Mike Pansi, in der sie herausstreichen, dass „Bewertungen grundsätzlich positiv für den Betrieb sind. Sie werden als Benchmark gesehen. Die anonymen, größtenteils negativen, Bewertungen jedoch, können durchaus geschäftsschädigend sein, weil auch die Qualität der anonymen Bewertungen zu wünschen übriglassen“.

„Aus unserer Sicht ist eine Umsetzung, im Idealfall EU-weit, möglich, um die Chancengleichheit gewährleistet zu haben. Nach den Aussagen der Politik sind wir da im Einvernehmen, hoffen jedoch, dass diese Forderung nicht auf die lange Bank geschoben wird“, äußert sich Sparten-Geschäftsführerin Kerstin Biedermann-Smith zuversichtlich.