
Staatssekretärin Elisabeth Zehetner zu Besuch in Vorarlberg: Tourismus im Fokus
Beim Besuch von Staatssekretärin Zehetner in Vorarlberg am gestrigen Sonntag standen zentrale Zukunftsfragen des heimischen Tourismus im Mittelpunkt. Im intensiven Austausch mit WKV-Präsident KommR Karlheinz Kopf und Branchenvertreter:innen ging es um Arbeitskräftemangel, neue Fördermaßnahmen und die Abgabenbefreiung von Trinkgeldern.
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Im Mittelpunkt des Arbeitsbesuches von Elisabeth Zehetner, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus, standen die Erhöhung des Saisonkontingents, die Einführung eines Tourismusfonds sowie die Forderung nach einer steuer- und abgabenfreien Trinkgeldregelung.
Erhöhung der Saisonkontingente als Entlastung für den Tourismusstandort
Ein zentrales Thema war die Erhöhung des Saisonierkontingents für Drittstaatsangehörige von 4.985 auf 5.500 Personen sowie die zusätzliche Einführung eines Westbalkankontingents in Höhe von 2.500. Diese Maßnahme wurde, wie im Regierungsprogramm vorgesehen, im Ministerrat beschlossen und soll den angespannten Arbeitskräftemarkt im Tourismus gezielt entlasten. „Wir sind erfreut über die Aufstockung des Kontingents“, erklärte WKV-Präsident Karlheinz Kopf, „allerdings muss hinterfragt werden, ob das jährliche Ringen um Kontingente langfristig sinnvoll ist. Zumal das AMS über das Ersatzkraftverfahren gesetzlich verpflichtet ist, in jedem einzelnen Fall eine Prüfung durchzuführen. Unser Ziel bleibt, Fachkräfte im Land zu halten und zu fördern und dennoch ohne großen Aufwand auf Arbeitskräfte aus dem Ausland zugreifen zu können.“ Einig sind sich Kopf und Spartenobmann Markus Kegele darin, dass brachliegendes touristisches Potenzial wieder genutzt werden sollte und somit das Stammpersonal entlastet werden könnte.
Tourismusfonds bringt neue Impulse für Beschäftigte
Staatssekretärin Zehetner stellte zudem den neuen gesetzlichen Fonds für Tourismusbeschäftigte vor, der ab 2025 mit 6,5 Millionen Euro jährlich dotiert ist. Der Fonds fördert branchenspezifische Qualifizierungen, Saisonverlängerungsmodelle sowie Unterstützungen bei Arbeitsunfällen oder Arbeitslosigkeit. „Mit diesen Maßnahmen setzen wir Impulse am Arbeitsmarkt, damit der Tourismus als Konjunkturstabilisator weiter stark bleibt“, begründete Zehetner. „Wir stärken den Herzschlag unseres Tourismusstandorts und schaffen eine stabile Grundlage für attraktive Arbeitsplätze.“ Auch dieses Vorgehen sieht WKV-Präsident Kopf von höchster Wichtigkeit, um den Tourismus weiterhin zu stärken und ausbauen zu können.
Trinkgeldpauschale: Forderung nach Rechtssicherheit und Steuerfreiheit
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die Trinkgeldregelung. Nach Rückforderungen der ÖGK herrscht in der Branche großer Unmut und Irritation. In einem offenen Brief fordern Österreichs Tourismusobleute eine umfassende Steuer- und Abgabenfreiheit für freiwillige Trinkgelder. „Trinkgelder sind Ausdruck der Wertschätzung unserer Gäste und ein wesentlicher Teil der österreichischen Dienstleistungskultur und als freiwilliges Geschenk zu sehen“, betont Heike Ladurner-Strolz, Fachgruppenobfrau der Hotellerie. „Unsere Mitarbeiter:innen leisten Außergewöhnliches – sie verdienen es, dass ihre Anerkennung durch Trinkgeld nicht mit bürokratischen Hürden belegt wird. Gerade in Zeiten von Personalmangel und wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.“ Die Vorarlberger Tourismusfunktionäre sind zufrieden mit dem Austausch, konnten sie doch noch einige weitere Themen bei der Staatssekretärin platzieren.