Qualitätslabel „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ ging heuer an 131 Unternehmen

„Unsere Ausbildungsbetriebe vermitteln gemeinsam mit unseren Berufsschulen Fachwissen und handwerkliche Fähigkeiten auf höchstem Niveau und geben damit das nötige Rüstzeug weiter, um auch künftig über bestens ausgebildete Fachkräfte zu verfügen“, betonte Landesrat Tittler. Klar sei, dass der Produktions- und Wirtschaftsstandort als Ganzes profitiere, wenn Vorarlbergs junge Generation die Chancen und Möglichkeiten nützt, die hierzulande mit einer qualifizierten Lehrausbildung verbunden sind. Aktuell werden in Vorarlberg 6.672 Lehrlinge in insgesamt 1.702 Betrieben ausgebildet.

In Vorarlberg entscheiden sich fast 50 Prozent der Jugendlichen für eine Duale Ausbildung. „Wir liegen damit österreichweit im Spitzenfeld. Unsere Betriebe haben dieses Potenzial erkannt und leisten einen großartigen Beitrag zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der einzelnen Lehrberufe. Dieses Potenzial sollte in Zukunft noch stärker in den Fokus gerückt werden, es liegt an uns allen, das Image der Lehre weiterhin hoch zu halten und stetig zu verbessern“, stellt WKV-Präsident Wilfried Hopfner den Stellenwert der Lehre klar und ergänzt, dass für eine erfolgreiche Lehrlingsausbildung vor allem auch das Engagement der AusbilderInnen von essenziellem Wert ist. „Die Lehrlingsausbildenden in Vorarlberg sind sich dieser großen Verantwortung bewusst, denn sie sind einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg einer Lehre. Sie sind nicht nur Vorgesetzte, sondern auch Vorbild und Vertrauensperson „ihrer“ Lehrlinge. Deshalb legen sie neben der Vermittlung des fachlichen Know-how auch großen Wert auf soziale Kompetenzen. Von Werten wie Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen, Verantwortungsbereitschaft, aber auch Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktfähigkeit profitieren die Lehrlinge nicht nur in der Ausbildung, sondern auch persönlich.“

„Wenn wir den Facharbeitermangel effektiv bewältigen wollen, dann spielt die Qualität in der Ausbildung die entscheidende Rolle. Und wenn wir der Hotspot der Lehre sein wollen, dann müssen wir eigene Wege gehen können, die regional und schnell umsetzbar sind. Das haben die Väter der Aktion ausgezeichneter Lehrbetrieb und auch der Vorarlberger Akademie für Ausbilder früh erkannt. Mit der Akademie verfügt Vorarlberg über ein einzigartiges Qualitätssicherungs-Instrument, das seit über zehn Jahren entscheidend zur Aufwertung der dualen Ausbildung beiträgt“, erklärte Alexander Bechtold, Jurist der AK-Lehrlingsabteilung in Vertretung von AK-Präsident Bernhard Heinzle. Eine duale Ausbildung sei für Jugendliche heutzutage eine ausgzeichnete Wahl. Einerseits ist die Ausbildung nach oben durchlässig – so kann beispielsweise ein Studium an einer FH oder auch die Berufsreifeprüfung angehängt werden. Möglichkeiten wie „Lehre mit Matura“ runden das Angebot ab. Andererseits ist die Ausbildung zum Facharbeiter auch vom Einkommen her nicht zu unterschätzen. Wie Zahlen aus Deutschland belegen, verdienen Handwerksmeister mittlerweile gleich viel oder mehr als Akademiker. „Die Jungen haben ein Anrecht auf beste Ausbildung und eine Zukunft. Deshalb ist jeder Cent, der in die Lehre investiert wird, gut angelegt“, so Bechtold.  

Gütesiegel an 131 Unternehmen verliehen

Für das Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ haben heuer insgesamt 155 Betriebe einen Antrag eingereicht, 131 von ihnen haben das Gütesiegel bekommen. 25 wurden heuer zum zweiten Mal, 24 Unternehmen zum dritten Mal und 21 Unternehmen zum vierten Mal ausgezeichnet. 24 der ausgezeichneten Lehrbetriebe erhalten ihre Auszeichnung nun bereits zum fünften Mal und zehn Betriebe zum sechsten Mal. Vier Lehrbetriebe erhalten sei 1997 ihre Auszeichnung in ununterbrochener Reihenfolge zum bereits neunten Mal. An 16 Unternehmen wurde die Auszeichnung heuer erstmalig vergeben. Damit tragen in Vorarlberg aktuell insgesamt 340 Betriebe aus allen Branchen die Landesauszeichnung (20 Prozent aller Ausbildungsbetriebe) und dokumentieren so ihr besonderes Engagement in Sachen Lehrlingsausbildung. Das Qualitätslabel wurde heuer bereits zum 27. Mal vergeben.

Die Verleihung des Prädikats erfolgt seit 1997 jährlich und gilt für drei Jahre, danach muss eine neuerliche Zertifizierung beantragt werden. Die Ausbildungsqualität wird von einer Auszeichnungskommission überprüft, die sich vor Ort ein genaues Bild macht. Mit der Auszeichnung sollen vorbildliche Lehrbetriebe gewürdigt werden. Gleichzeitig ist es den Initiatoren Landesregierung, Wirtschafts- und Arbeiterkammer ein Anliegen, für die Bedeutung einer qualifizierten Lehrausbildung Bewusstsein zu schaffen und das Image der Lehre bei potenziellen Lehrbetrieben, Jugendlichen und Eltern zu stärken.