OGH-Entscheid: Sportwetten sind kein Glücksspiel

Im Fall eines Klägers, der Over/Under-Wetten während eines laufenden Sportereignisses platzierte und anschließend seine Einsätze zurückverlangte, gab es nun ein Urteil. Bei Over/Under Wetten gibt der Buchmacher für ein Spiel eine bestimmte Anzahl eines gewissen Ereignisses (z.B. Tore, Ecken, Punkte) vor. Anschließend kann man darauf wetten, ob mehr (Over) oder weniger (Under) davon erzielt werden. Bereits die Vorinstanzen wiesen darauf hin, was nun vom OGH bestätig wurde. Aus Sicht des Klägers, seien die Wetten zufallsabhängig, was der OGH zurückwies. Obwohl Sportwetten ein Zufallselement beinhalten, basieren sie auf berechenbaren Faktoren wie Teamkenntnissen, Wetterbedingungen, uvm., was sie von Glücksspielen unterscheidet.

Vertreter der Sportwetten zufrieden über Urteil
„Dieses Gerichtsurteil markiert einen Wendepunkt für die Sportwetten-Industrie. Es bestätigt offiziell, was wir als Anbieter schon immer wussten: Sportwetten beruhen auf Geschick und Wissen und sind nicht mit typischen Glücksspielen zu vergleichen. Die klare Feststellung des OGH ist sehr willkommen, denn sie schafft sowohl für die Betreiber von Wetten als auch für die Kunden ein transparentes und sicheres Umfeld“, äußerte sich Pierre Mitternöckler, Sprecher der Wettbüros in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, wohlwollend zum Gerichtsentscheid.

Der OGH nutzte diese Entscheidung, um eine klare Trennlinie zwischen Sportwetten und Glücksspiel zu ziehen. Wetten, die in den Landesgesetzen geregelt sind, fallen nicht unter das bundesrechtliche Glücksspielmonopol. Dies gilt unabhängig von der Art der Wette, da Wetten grundsätzlich auf unvorhersehbare Spielausgänge basieren. „Mit dieser Entscheidung setzt der OGH ein deutliches Zeichen gegen die zunehmende Klagekultur im Bereich des Glücksspiels und bestärkt die rechtliche Legitimität von Sportwetten in Österreich“, erklärt Mitternöckler abschließend