Dieter Bitschnau
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Negative Sogwirkung aus Baubereich bereits spürbar

„Unsere Betriebe bleiben leider nicht von den aktuellen Herausforderungen verschont“, fasst Dieter Bitschnau, Obmann der Sparte Information und Consulting (IC), die Stimmungslage in der Sparte IC zusammen. Es braucht Maßnahmen, um einen Abwärtstrend zu verhindern.

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Aktualisiert am 17.10.2023

Die Unsicherheit in Bezug auf Teuerung und Konjunktur hat die Stimmung und die Auftragslage der Unternehmer:innen in der Sparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Vorarlberg stark beeinflusst. Dies geht aus der aktuellen Stimmungsumfrage hervor, die Mitte September bis Anfang Oktober 2023 durchgeführt wurde. „Die Ergebnisse geben durchaus Anlass zur Besorgnis“, informiert Spartenobmann Dieter Bitschnau. 

Die Stimmungslage in der Sparte, die hauptsächlich wissensbasierte Consulting-, IT- und Kommunikationsdienstleister umfasst, ist im Vergleich zum Jahresbeginn 2023 deutlich gesunken. Während zu Beginn des Jahres noch ein Stimmungswert von 62 auf einer Skala von 0 bis 100 verzeichnet wurde, hat sich dieser nun auf 57 reduziert. Diese Einschätzung steht in direktem Zusammenhang mit der leicht negativen Umsatzentwicklung von einem Prozent im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres. „Das klingt zunächst wenig dramatisch“, sagt der Spartenobmann, gibt aber zu bedenken, dass hier die Inflation noch nicht berücksichtigt ist. Wird die Inflation miteinbezogen, wird der reale Umsatzverlust zweistellig. Die Prognosen für die kommenden Monate bringen ebenfalls wenig Lichtblicke: Lediglich knapp die Hälfte der Unternehmen erwartet eine Zunahme an Umsatz bzw. Aufträgen im zweiten Halbjahr. 

Alarmierende Lage bei Immobilien- und Vermögenstreuhänder

Besonders alarmierend ist der Stimmungsindex im Bereich der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, die die Stimmungslage mit nur 37 von möglichen 100 Punkten bewerten. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 verzeichneten sie gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang von knapp 30 Prozent. Spartenobmann Bitschnau betont: „Die aktuellen Zahlen in der Sparte Information und Consulting verdeutlichen, wie stark die unterschiedlichen Branchen unseres Wirtschaftssystems voneinander abhängig sind. Ein Nachfragerückgang in einer Branche zieht oft weitere Branchen mit sich. Ein exemplarisches Beispiel ist der Einbruch in der Dienstleistungsbranche aufgrund des Rückgangs der Nachfrage im Baubereich, der in weiterer Folge die Auftragslage der Ingenieurbüros, der Immobilienwirtschaft und der Finanzdienstleister beeinflusst. Es entsteht eine gefährliche Sogwirkung.“

 

Er fordert die Politik auf, dort Schritte zu setzen, die im eigenen Einflussbereich rasch umsetzbar sind. „Zum Beispiel braucht es dringend eine Abschaffung der KIM-Verordnung, die massive Restriktionen bei Immobilienkrediten vorsieht und in Kombination mit den gestiegenen Zinsen die Finanzierung von Eigenheimen und Eigentumswohnungen für viele fast unmöglich macht“, sagt Bitschnau. Im Bereich der Landespolitik fordert Bitschnau, die Wohnbauförderung zu erhöhen und breiter zugänglich zu gestalten. „Der Erwerb von Eigentum muss wieder einfacher möglich sein, um den Abwärtstrend in weiteren Branchen zu verhindern“, betont Bitschnau abschließend