Weihnachtskekse
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Keks-Pfusch im Land: Herausforderung für Vorarlberger Konditor:innen

Das Thema „Keks-Pfusch“ sorgt in Vorarlberg nicht nur in der Vorweihnachtszeit für Diskussionen. Immer mehr Privatpersonen stellen Kekse und andere Backwaren her, die sie über soziale Netzwerke und Online-Marktplätze verkaufen – häufig in einem Umfang, der weit über den Rahmen einer häuslichen Nebenbeschäftigung hinausgeht. Diese Entwicklung bereitet den heimischen Konditor:innen zunehmend Sorgen.

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Aktualisiert am 06.12.2024

„Viele Menschen unterschätzen, welche Konsequenzen solche Verkäufe für das lokale Handwerk haben“, erklärt Jennifer Grabher, Fachgruppengeschäftsführerin der Wirtschaftskammer Vorarlberg. „Die Grenze zwischen Hobby und gewerblicher Tätigkeit wird oft überschritten, wenn Mengen, Strukturen oder die digitale Vermarktung einen betriebsähnlichen Charakter annehmen. Das beeinträchtigt den fairen Wettbewerb und gefährdet die regionalen Betriebe, die mit Arbeitsplätzen und Sozialabgaben einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöfpung leisten.“
 
Ein Problem nicht nur zur Weihnachtszeit
Besonders in der Vorweihnachtszeit boomt der Markt für selbstgebackene Kekse. Über Plattformen wie Instagram, Facebook und Co. werben zahlreiche Privatpersonen für ihre Produkte – oft mit professionell anmutenden Bildern und Verpackungen. Dies erschwert die Abgrenzung zwischen Hobby und Unternehmertum. Doch auch außerhalb der Weihnachtszeit sehen sich Konditoreien mit der Problematik konfrontiert, insbesondere bei anlassbezogenen Backwaren wie Hochzeits- oder Tauftorten, die ebenfalls vermehrt von Privatpersonen angeboten werden. Gunther Fenkart, designierter Innungsmeister der Vorarlberger Konditor:innen, warnt vor den langfristigen Auswirkungen auf das Handwerk: „Unsere Betriebe arbeiten nach strengen Hygienestandards, zahlen Sozialabgaben und tragen durch ihre hohe Qualität zur regionalen Wertschöpfung bei. Wenn jedoch Privatpersonen ohne die nötigen gewerberechtlichen Voraussetzungen in den Markt drängen, schadet das nicht nur uns, sondern auch den Konsument:innen, die keine Garantie für die Einhaltung dieser Standards haben.“
 
Die Wirtschaftskammer fordert klare Regeln

Die Wirtschaftskammer betont, dass das Gesetz zum häuslichen Nebenerwerb aus der Vergangenheit stammt und damit sehr veraltet ist. Durch unkontrollierbare Definitionen werden Graubereiche geschaffen, die nicht nur unklar, sondern für die Behörde auch schlecht exekutierbar sind. „Wir fordern deshalb eine genauere Definition des Gesetzes“, betont Fenkart. „In anderen Branchen ist Schwarzarbeit auch nicht bis zu einem gewissen Umgang erlaubt und erst darüberhinaus illegal“, konkretisiert der designierte Innungsmeister. Überschreitungen, wie der Einsatz großer Rührmaschinen oder regelmäßige Marktteilnahmen, seien Hinweise darauf, dass eine gewerberechtliche Genehmigung erforderlich ist. „Die zunehmende Digitalisierung, insbesondere der Verkauf über soziale Netzwerke, hat die Reichweite solcher Angebote enorm gesteigert“, erklärt Jennifer Grabher und führt weiter aus: „Dies macht es umso wichtiger, klarere Grenzen zu setzen, um das traditionelle Handwerk und den fairen Wettbewerb zu schützen.“
Mit ihren qualitativ hochwertigen Produkten und der Einhaltung hoher Standards leisten Vorarlbergs Konditoreien einen unverzichtbaren Beitrag zum regionalen Wirtschaftskreislauf. Denn Lebensmittel zu produzieren und sie an Menschen zu verkaufen, die man nicht kenne, sei keinesfalls ein Hobby halten die beiden Branchenvertreter:innen fest.