Ein junger Mann, der ihm Rohbau Elektrokabel in der Ziegelwand verlegt. Im Hintergrund ein:e Kolleg:in bei beim Vorbereiten der Wand.
© Christian Vorhofer | WKO

Keine Besserung in Sicht: Druck auf Gewerbe und Handwerk steigt weiter an

Konjunktur: Die Sorgen um den Baubereich haben sich bewahrheitet: Wie die aktuelle Konjunkturbeobachtung für das Gewerbe und Handwerk zeigt, hat die schwache Entwicklung speziell im privaten Wohnbau bereits Schatten auf andere Branchen geworfen.

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Aktualisiert am 17.10.2023

Die Zahlen für das dritte Quartal bringen alarmierende Ergebnisse für Vorarlbergs Gewerbe und Handwerk. Vorarlbergs Spartenobmann Bernhard Feigl warnte bereits im Juli vor einem drohenden Stillstand in der Baubranche. „Die Gründe dafür, liegen auf der Hand: Stark gestiegene Material- und Personalkosten, erhöhte Kreditzinsen, den erschwerten Zugang zu Wohnbaufinanzierungen und die völlig überdimensionierten Grundstückskosten. All diese Faktoren führen zu einer massiven Verunsicherung bei den Interessent:innen. „Die Auftragseingänge vor allem im baunahen Bereich sind weiter massiv zurückgegangen, weshalb wir die sofortige Auflösung der KIM-Verordnung fordern“, stellt Feigl klar.  

Geschäftslage 3. Quartal

Die Vorarlberger Gewerbe- und Handwerksbetriebe beurteilen die Geschäftslage im 3. Quartal 2023 – ausgehend von einem sehr hohen Niveau – weitaus schlechter als im Vorjahresquartal. In den Investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum 3. Quartal 2022 um 11,3 Prozent gesunken. Weitaus erfreulicher scheint die Lage bei den konsumnahen Branchen zu sein zu sein: per Saldo überwiegen die Betriebe mit Umsatzsteigerungen um einen Prozentpunkt. Im Vergleich zum Vorjahr (3. Quartal 2022, -5 Prozent-Punkte) ist die Situation somit erheblich besser.  

Pessimistischer Ausblick

Der Ausblick auf das vierte Quartal ist gegenüber dem Vorquartal pessimistischer geworden: in den konsumnahen Branchen – wie unter anderem Fahrzeugtechnik, Mechatroniker, Fotografen oder Gesundheitsberufen – überwiegen nun die negativen Erwartungen mit sieben Prozent-Punkten ebenfalls. Bei den Investitionsgüternahen Branchen rechnen sogar um 33 Prozentpunkte mehr Unternehmen mit Rückgängen als mit Steigerungen ihrer Aufträge. Daher fordert Spartenobmann Bernhard Feigl ein rasches und wirksames Gegensteuern in folgenden drei Bereichen: Aufwertung der Wohnbauförderung, Förderung der Energiewende sowie eine erleichterte Finanzierung.

Die Konjunkturbeobachtung des Vorarlberger Gewerbe und Handwerk basiert auf den Meldungen von 228 Betrieben mit 4.014 Beschäftigten.