Harte Zeiten für die Erlebniswelt „Filmtheater“
Vorarlbergs Kinos kämpfen mit Besucherrückgängen, gutem Wetter und zu geringen finanziellen Hilfen.
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Vorarlberg verfügt derzeit noch über sieben klassische Programm-Kinos mit insgesamt 26 Sälen und einem Fassungsvermögen von 4.347 Plätzen, wobei fünf Kinos zu traditionellen Vorarlberger Kleinkinos zählen. Auch wenn die Besucherzahlen 2022 nach den beiden Corona-Jahren wieder gestiegen sind, konnte an die Vorcorona-Jahre nicht angeschlossen werden. Gegenüber dem Jahr 2019 beträgt das Minus der sieben Kinos im Durchschnitt rund 35 Prozent. Die Gesamtzahl der Besucherinnen und Besucher ging von 828.000 (2019) auf 513.000 (2022) zurück. Man hoffe nun auf die aktuellen Blockbuster wie der „Barbie“-Film und das Drama „Oppenheimer“.
„Nach der coronabedingten Vollbremsung war auch 2022 ein sehr forderndes Jahr für die Branche. Trotz dem einen oder andere neuen Blockbuster (Top-Gun oder Avatar) konnte die heimische Kinoszene die Verluste immer noch nicht kompensieren; die Corona-Hilfen reichten nicht aus. Besonders die Energiekosten machen es auch nicht einfacher. Und gutes Wetter trägt in Bezug auf den Besucher-Schwund seines dazu bei. Nicht der schlechte Film setzt uns zu, sondern sommerliche Temperaturen über eine längere Periode“, erklärt Michael Wieser, Sprecher der Vorarlberger Kinos.
Wichtige Investitionen waren Voraussetzung, um den Fortbestand eines Kinos in die Zukunft nachhaltig zu sichern. Mit führender Technologie - sowohl im visuellen als auch Soundbereich - habe das Kino nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal in der Ausspielung von Filmen, sondern sei gleichzeitig ein Begegnungsort und 'kultureller Nahversorger' quer durch alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten. „Dementsprechend bedarf es aus meiner Sicht auch mehr Unterstützung für alle Kinos. Vor allem die hohen Energiekosten würden die Situation nicht einfacher machen“, plädiert Wieser für eine Neuauflage der Vorarlberger Kino-Sonderförderung.