Innung der Chemischen Gewerbe sieht dringenden Handlungsbedarf bei der Hygiene.
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Gesundheitsrisiko durch mangelnde Hygiene

Landesinnung der Chemischen Gewerbe sieht dringenden Handlungsbedarf.

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Aktualisiert am 24.09.2024

Hygiene ist nicht nur eine der ältesten Errungenschaften der Menschheit, sondern auch eine Grundvoraussetzung für Gesundheit und Sicherheit. Dennoch wird sie in vielen Bereichen oft vernachlässigt – manchmal aus Unwissenheit, manchmal aus bewusster Entscheidung. Die Reinigung und Hygiene von Institutionen, Betrieben und öffentlichen Einrichtungen wird in der Planung, Ausführung und Budgetierung häufig stark vernachlässigt. „Die aktuellen Zustände – die oft eher an jene von Entwicklungsländern erinnern – bergen hohe gesundheitliche Risiken und verursachen erhebliche volkswirtschaftliche Schäden", sagt Martin Halbrainer, Landesinnungsmeister der Chemischen Gewerbe und der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger in der Wirtschaftskammer Vorarlberg sowie CEO bei Clean Consulting Austria GmbH. Die Landesinnung der Chemischen Gewerbe in der Wirtschaftskammer Vorarlberg sieht daher akuten Handlungsbedarf: Es brauche bei den Entscheidungsträger:innen dringend ein Umdenken und mehr Bewusstsein für die enormen Auswirkungen, die mit mangelnder Hygiene und Reinigung einhergehen.
 
„Die Einstellung mancher Entscheidungsträger:innen ist erschreckend; insbesondere in sensiblen und stark frequentierten Bereichen stellt die bewusste Entscheidung für Einsparungen im Bereich Hygiene und Reinigung eine grobe Fahrlässigkeit dar. Bedauerlicherweise wird dies noch viel zu häufig toleriert – bis es konkrete Vorfälle gibt. Und selbst dann wird es meistens weiterhin einfach hingenommen,  was im Prinzip noch besorgniserregender ist“, erklärt IM Halbrainer.

Fehlendes Bewusstsein bei Entscheidungsträger:innen
Immer wieder werde deutlich, dass Hygiene und Sauberkeit in der Planung, Ausführung und Budgetierung nicht den Stellenwert erhalten, den sie verdienen. Besonders erschreckend sei die Tatsache, dass selbst Entscheidungsträger:innen die Verbindung zwischen Sauberkeit, Gesundheit, Produktivität und Umweltschutz oft nicht erkennen. Diese fehlende Einsicht berge nicht nur Gefahren für die Gesundheit, sondern auch für die Werterhaltung und die Qualitätssicherung. „Es ist erstaunlich und zugleich beunruhigend, wie häufig grundlegende Aspekte wie Hygiene und Sauberkeit nicht in die langfristige Planung einbezogen werden. Dies geschieht oft trotz des nachweislichen Optimierungspotenzials, das in allen Bereichen vorhanden ist“, betont der Innungsmeister. 

Zustände, die eher an Entwicklungsländer erinnern
Ein weiteres großes Problem ist das fehlende Verständnis dafür, dass ohne Sauberkeit, Hygiene und Werterhalt auch technologischer Fortschritt, effizienter Ressourceneinsatz und Umweltschutz langfristig nicht möglich sind. Ganz abgesehen von den erheblichen volkswirtschaftlichen Schäden, die durch mangelnde Reinigung, Hygiene und Werterhalt entstehen. „In unserer täglichen Arbeit treffen wir oft auf Zustände, die man eher in Entwicklungsländern erwarten würde. Gleichzeitig wird nebenan an der Technologie der Zukunft gearbeitet, doch der Wille zur Einhaltung grundlegender Hygienestandards fehlt häufig“, zeigt Halbrainer die Widersprüchlichkeiten auf, mit denen die Mitgliedsbetriebe im Alltag konfrontiert werden, und ergänzt. „Wir appellieren daher an alle Verantwortlichen die Notwendigkeit von Reinigung, Hygiene und werterhaltenden Maßnahmen nicht zu unterschätzen. Denn sie wirken sich unmittelbar auf unsere Gesundheit, auf Krankenstände, auf die Produktivität und damit auch auf die Wirtschaftsleistung aus“, sagt Innungsmeister Halbrainer abschließend.