Geringe Betriebsergebnisse trotz Umsatzsteigerung in der Hotellerie
Herausforderungen und Chancen im Vorarlberger Tourismus: Der Tourismus ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor in Vorarlberg und trägt erheblich zur Wertschöpfung des Bundeslandes bei. „Unsere Tourismusunternehmen meistern auch schwierige Zeiten, jedoch trüben steigende Kosten die Ergebnisse“, skizziert Spartenobmann für Tourismus & Freizeitwirtschaft Markus Kegele die aktuelle Lage.
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Eine aktuelle Analyse der OeHT (Österreichische Hotel- und Tourismusbank) in Zusammenarbeit mit Kohl & Partner und Prodinger zeigt: Trotz Umsatzsteigerungen verzeichnen die Hotelbetriebe sinkende Betriebsergebnisse. „Trotz einer zufriedenstellenden Wintersaison reicht die aktuelle Erlössituation nicht aus, um den Standard zukünftig zu halten. Preiserhöhungen decken die gestiegenen Kosten nicht vollständig, was den finanziellen Spielraum für Investitionen einschränkt“, erläutert Kegele. Besonders betroffen sind die Betriebsergebnisse der Hotellerie und Gastronomie, die trotz Umsatzsteigerungen um 7 bis 10 % zurückgingen. Hauptursachen sind stark gestiegene Kosten für regionale Lebensmittel, Lohnnebenkosten, erhöhte Bank- und Energiekosten und ein zunehmender bürokratischer Aufwand.
Die Studie belegt: Die Preissteigerungen decken die Inflation nicht ab. Florian Zellmann, Studienautor der OeHT, bestätigt: „Die Betriebe konnten 2023 sowohl Auslastung als auch Preisdurchsetzung steigern. Dies spricht für eine erfolgreiche Produktpositionierung am Markt. Die deutlich spürbaren Aufwandssteigerungen konnten im Pricing jedoch nicht vollständig abgefedert werden, was zu einem rückläufigen operativen Ergebnis führt."
Markus Kegele blickt dennoch optimistisch in die Zukunft: „Wir denken nicht in Nächtigungszahlen, sondern in Deckungsbeiträgen. Sollte sich die Situation weiter verschärfen, werden große Investitionen in die Qualität der Betriebe zurückgestellt, was Auswirkungen auf Zulieferer und regionale Handwerksbetriebe sowie auf unsere Wettbewerbsfähigkeit am internationalen Markt haben wird.“ Die touristische Interessensvertretung fordert daher klare Bekenntnisse von Seiten der Politik. „Als Interessenvertreter ist es unser oberstes Ziel, die Betriebe am Standort Vorarlbergs langfristig zu erhalten, ihre Qualität zu verbessern und positive Auswirkungen auf unseren Lebensraum zu erzielen. Die regionale Tourismuspolitik in Vorarlberg muss sich wieder für ein chancenreiches Unternehmertum einsetzen und zukunftsorientierte Maßnahmen ergreifen, um im globalen Wettbewerb erfolgreich zu bleiben.“
Fakt ist, betont Markus Kegele: „Die Tourismus-Übernachtungen sind ein wichtiger Wirtschaftsmotor mit einem sehr hohen Wertschöpfungseffekt für Vorarlberg.“ Für die arbeitsintensive Branche sind weniger Bürokratie, effizientere Tourismus-Strukturen und verbesserte Rahmenbedingungen unabdingbar. Ein Beispiel hierfür sind die steuerfreien Zuverdienstmöglichkeiten von Pensionist:innen.
„Der Tourismus bringt Wertschöpfung, Wohlstand und Weltoffenheit auch in die entlegensten Gegenden und verhindert so die Abwanderung“, erklärt der Spartenobmann abschließend.