Erfolgsfaktor EPU: 14.500 Ein-Personen-Unternehmen stärken Vorarlbergs Wirtschaft
Vorarlbergs Ein-Personen-Unternehmen (EPU) zeigen bemerkenswerte unternehmerische Stärke und tragen maßgeblich zur Dynamik des Wirtschaftsstandorts bei, sagt KommR Susanne Rauch-Zehetner, EPU-Sprecherin in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Die Ergebnisse des aktuellen EPU-Monitoringberichts der KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer belegen diesen Trend eindrucksvoll.
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Ende 2023 gab es in Vorarlberg etwa 14.500 gewerbliche Ein-Personen-Unternehmen, was einen Anteil von knapp 58 Prozent aller gewerblichen Unternehmen in der Region ausmacht. Diese Zahl markiert einen neuen Höchststand an Ein-Personen-Unternehmen.
Ein-Personen-Unternehmen bestehen ausschließlich aus der Person des Unternehmers oder der Unternehmerin und operieren ohne Mitarbeiter oder Mitgesellschafter. Diese Unternehmen sind oft hoch spezialisiert und zeichnen sich durch ihre Flexibilität und Kundennähe aus. „EPU sind der Kit in der heimischen Wirtschaftslandschaft“, betont Rauch-Zehetner. Sie hebt hervor, dass die Mischung aus EPU und KMU die Resilienz des Wirtschaftsstandorts Vorarlberg stärkt und langfristig zur Stabilität und wirtschaftlichen Entwicklung beiträgt. EPU verkörpern Unternehmergeist und inspirieren andere, ebenfalls unternehmerisch tätig zu werden. Rauch-Zehetner: „Jedes EPU trägt zur unternehmerischen Vitalität und zum Erfolg Vorarlbergs bei.“
Insbesondere im Bereich Gewerbe und Handwerk (EPU-Anteil: 66,8 Prozent) sowie in der Sparte Information & Consulting (EPU-Anteil: 57,8 Prozent) haben EPU eine hohe Bedeutung. Bemerkenswert ist auch, dass 55,2 Prozent aller Ein-Personen-Unternehmen in Vorarlberg von Frauen geführt werden.
Die Entscheidung, ein Ein-Personen-Unternehmen zu führen, ist nicht nur eine Frage der Betriebsgröße, sondern reflektiert auch die individuellen Motive und Lebensvorstellungen der Unternehmerinnen und Unternehmer, erläutert Rauch-Zehetner. Für viele ist es eine Lebenseinstellung, die ihnen ermöglicht, ihre Talente selbstbestimmt und eigenverantwortlich in einem Geschäftsmodell zu verwirklichen. „EPU sind Unternehmer:innen, weil sie es sein wollen und nicht, weil sie es sein müssen.“
Die Wirtschaftskammer Vorarlberg unterstützt EPU mit maßgeschneiderten Services und vertritt ihre Interessen. „Wir gestalten unsere Services nach den Bedürfnissen unserer EPU und setzen uns weiterhin stark für sie ein“, betont Rauch-Zehetner. Sie verweist auf wesentliche Forderungen der Wirtschaftskammer zur steuerlichen Entlastung und Entbürokratisierung für Kleinstbetriebe:
• Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von 1.000 auf 2.000 Euro
• Vorsteuerabzug für Pkw und Anhebung der Angemessenheitsgrenze von 40.000 auf 60.000 Euro
• Erhöhung der Kleinunternehmergrenze auf 85.000 Euro und Vereinfachung der steuerlichen
Pauschalierungsmöglichkeiten für Kleinunternehmen
• Verbesserung der sozialen Absicherung durch stärkere Förderung von
Gesundheitspräventionsmaßnahmen und Verbesserung der Arbeitslosenversicherung für
Unternehmer:innen
Durch diese Maßnahmen will die Wirtschaftskammer Vorarlberg die Rahmenbedingungen für Ein-Personen-Unternehmen weiter verbessern und deren wichtige Rolle in der regionalen Wirtschaft stärken.