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EPU in Vorarlberg fordern Entlastung bei Steuern und Bürokratie

Ein-Personen-Unternehmen (EPU) sind das Rückgrat der Vorarlberger Wirtschaft. Trotz Innovationskraft und unternehmerischem Willen geraten sie zunehmend an ihre Belastungsgrenzen. Steuern, Bürokratie und wirtschaftliche Unsicherheiten erschweren das selbstständige Wirtschaften. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg fordert gezielte Maßnahmen zur Entlastung dieser Betriebe, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zu stärken.

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Aktualisiert am 18.02.2025

„Der unternehmerische Wille der rund 14.500 Ein-Personen-Unternehmen in Vorarlberg ist auch in herausfordernden Zeiten ungebrochen“, erklärt Heidi Winsauer, EPU-Sprecherin der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Die aktuellen Ergebnisse des MARKET-Instituts zeigen jedoch klar: Die Belastungsgrenze in Bezug auf Steuern und Bürokratie ist erreicht.

„Ein-Personen-Unternehmen machen etwa 58 Prozent aller gewerblichen Betriebe in Vorarlberg aus und sind eine treibende Kraft der Wirtschaft. Mit ihren spezialisierten und innovativen Produkten und Dienstleistungen stärken sie die Vielfalt und Widerstandsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts“, hebt der Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Karlheinz Kopf, die Bedeutung der Betriebe für die Wirtschaft hervor.

Allerdings stoßen viele EPU zunehmend an ihre Belastungsgrenzen. Laut der Umfrage in Vorarlberg zählen insbesondere die Steuer und Abgabenlast (59 Prozent), Bürokratie (39 Prozent), Umsatzrückgänge (38 Prozent) und Inflation (28 Prozent) zu den größten Herausforderungen für 2025. Winsauer fordert - abgeleitet aus der Befragung der rund 1.400 EPU in ganz Österreich - gezielte Maßnahmen im Bereich Steuern, Bürokratie und soziale Absicherung, die ein existenzsicherndes und nachhaltiges Wirtschaften für Kleinstbetriebe erleichtern:

•    Erhöhung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf 2.500 Euro
•    Erhöhung des Gewinnfreibetrags auf 100.000 Euro
•    Verbesserung der Kleinunternehmerregelung durch Erhöhung der Umsatzgrenze auf 85.000 Euro
•    Reduktion bürokratischer Hürden und Abbau von Vorschriften
•    Verbesserungen bei der Arbeitslosenversicherung für Selbstständige
 
Für Vorarlbergs Ein-Personen-Unternehmen sind neue oder höhere Steuern ein absolutes No-Go. 70 Prozent von ihnen sehen die Senkung der Einkommensteuer und eine Entlastung der Progression als entscheidende Maßnahmen für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. „Geringere Steuern bedeuten, dass mehr vom erwirtschafteten Gewinn im Unternehmen bleibt“, erklärt Heidi Winsauer. „Dieses zusätzliche Kapital kann in Investitionen, Wachstum und die Bewältigung unerwarteter Herausforderungen fließen. Dadurch werden Kleinstbetriebe widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen, dynamischer und wettbewerbsfähiger.“

Positiv hervorzuheben ist die hohe Zufriedenheit der EPU mit der Wirtschaftskammer als Dienstleistungsorganisation und Interessenvertretung. 77 Prozent der Vorarlberger EPU nutzen aktiv die Services der Kammer, und 97 Prozent dieser Betriebe sind mit den angebotenen Serviceprodukten, Dienstleistungen und Beratungen zufrieden.