
Ammann Bau strukturiert sich neu
Nenzinger Unternehmen legt seinen Fokus zukünftig auf Wohnbau und Immobilien.
Lesedauer: 1 Minute
Die J. Ammann Baugesellschaft mbH stellt seine Weichen für die Zukunft und nimmt einen wohldurchdachten Strategiewechsel vor. Das Nenzinger Unternehmen trennt sich von der operativen Sparte, also dem Hoch- und Tiefbau sowie der Fertigung von Betonfertigteilen, und legt seinen Fokus mit der nachrückenden nächsten Generation ab sofort auf den Wohnbau, das schlüsselfertige Bauen als Generalunternehmen und das Maklergeschäft. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre haben die Geschäftsführung zu diesem Schritt veranlasst.
Weniger Nachfrage und höherer Preisdruck
„Durch hohe Zinsen und die KIM-Verordnung, also die Vergabestandards bei der Finanzierung von Wohnimmobilien, wird insgesamt weniger gebaut. Zudem ist durch die hohen Abschlüsse der Kollektivverträge in den vergangenen Jahren mit Steigerungen von rund 20 Prozent der Preisdruck enorm gestiegen“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Ritter. Daher folgt nun dieser schwerwiegende, aber wohlüberlegte Schritt. Im Zuge der Umstrukturierung werden in diesem Jahr stufenweise insgesamt rund 30 Mitarbeitende freigestellt. Viele von ihnen kommen aus der Region und sind schon lange im Unternehmen. Außerdem wird die Konkurrenzsituation auf dem Markt aber zunehmend schwieriger. Immer mehr Firmen mit Bautrupps aus Osteuropa drängen ins Land. Die können anders kalkulieren und haben ein deutlich geringes Lohnniveau, bei dem Vorarlberger Unternehmen kaum noch mithalten können. Darüber hinaus wird es zunehmend schwieriger, Nachwuchskräfte zu finden.
Neuausrichtung für die Zukunft
Also strukturiert sich Ammann Bau neu. Mit dem Eintritt der nächsten Generation ins Unternehmen erweitert Ammann Bau sein Portfolio mit Ammann Immo rund um die Entwicklungen von Immobilien. Mit einem kleineren Team und neuer Ausrichtung führt das Unternehmen seine Geschäfte fort. „Wir haben über zwei Jahre versucht, einen Umschwung hinzubekommen. Doch jetzt müssen wir unseren Weg anpassen, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern“, erklärt Jürgen Ritter. „Eine Weiterführung wäre in der aktuellen Form seriös nicht möglich.“ Allen Mitarbeitenden werden allerdings Möglichkeiten aufgezeigt, wie und wo es für sie weitergehen kann. Das Unternehmen ist dafür bereits im Austausch mit dem AMS.
Langjährige Firmengeschichte
Ammann Bau blickt auf eine lange, erfolgreiche Geschichte zurück. Josef Ammann gründet die Firma bereits 1934. 1969 kommt sein Schwiegersohn Wendelin Ritter ins Unternehmen. 1972 werden er und der Neffe des Firmengründers Anton Ammann Geschäftsführer der Ammann Bau GmbH. Im Jahr 2002 übernimmt schließlich Bmst. Ing. Jürgen Ritter die Geschäftsleitung. In dieser Zeit entstehen zum Beispiel die Fassade der Arbeiterkammer in Feldkirch, der Gantner Innovation Tower in Schruns sowie mehrere Wohnanlagen und Einfamilienhäuser. Mittlerweile die vierte Generation im Unternehmen angekommen.