Lehrlingsstatistik 2024
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Aktuelle Lehrlingszahlen in Vorarlberg: Rund 6.500 Jugendliche in Ausbildung

Die Lehrlingsstatistik 2024 für Vorarlberg verdeutlicht einmal mehr die Bedeutung der dualen Ausbildung als entscheidenden Baustein für die Fachkräftesicherung und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts. Ein gemeinsames Engagement aller Akteure ist entscheidend, um die Attraktivität der Lehre zu sichern und die Fachkräfte von morgen zu fördern. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg betont daher die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Unterstützung von Betrieben und zur Verbesserung der Grundkompetenzen bei Schulabsolventinnen und -absolventen.

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Aktualisiert am 14.01.2025

Zum Stichtag 31. Dezember 2024 entschieden sich 44,53 Prozent der 15-Jährigen für eine duale Ausbildung (bundesweit 36,8 Prozent). Insgesamt befanden sich 6.480 Jugendliche in einem aktiven Lehrverhältnis, was einem leichten Rückgang von 2,76 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 

Konjunktur hat Einfluss auf Lehrstellenangebot

Im Bundesvergleich ist Vorarlberg nach wie vor im Spitzenfeld, wenn es darum geht, Jugendliche für die Lehre zu begeistern. Jedoch wirken sich die konjunkturellen Entwicklungen, trotz aller Bemühungen und der gesetzten Maßnahmen der Wirtschaftskammer Vorarlberg, auch auf das Angebot der Lehrlingsstellen aus. Zudem stehen die Betriebe auch in Konkurrenz mit den weiterführenden Schulen.
Zudem melden heimische Betriebe regelmäßig zurück, dass Lehrstellensuchende und Lehrlinge nach dem Abschluss der Pflichtschule Schwierigkeiten in den Grundkompetenzen wie sinnerfassendem Lesen, Rechnen und Schreiben haben. Dies bindet in den Betrieben viele Kapazitäten. „Es ist daher notwendig, dass die Politik gemeinsam mit den Betrieben verstärkt hinschaut und konkrete Maßnahmen ergreift, um diese Defizite gezielt zu beheben. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg ist hier in intensivem und gutem Austausch mit der Landespolitik und der Bildungsdirektion für Vorarlberg“, betont Gudrun Petz-Bechter, Direktor-Stellvertreterin der Wirtschaftskammer Vorarlberg.

Dennoch ist und bleibt Vorarlberg weiterhin ein starker Ausbildungsstandort. Zahlreiche Betriebe sichern sich durch die Lehrlingsausbildung die Fachkräfte von morgen: Über 1.641 Betriebe, darunter 1.503 Mitgliedsbetriebe der Wirtschaftskammer Vorarlberg, engagieren sich aktiv in der Ausbildung junger Fachkräfte.

Vielfältige Lehrberufe und positive Trends

Die Ausbildung bleibt vielfältig, wobei die Sparte „Gewerbe und Handwerk“ mit 43,61 Prozent der Lehrlinge die größte Gruppe bildet.

Die am häufigsten gewählten Lehrberufe:

Männliche Lehrlinge: Metalltechniker (834 Lehrlinge), Elektrotechniker (384), Kraftfahrzeugtechniker (339).

Weibliche Lehrlinge:
Einzelhandelskauffrau (329), Bürokauffrau (161), Metalltechnikerin (124).
Positiv hervorzuheben ist der stabile Anteil von Mädchen in technischen Berufen mit 541 Lehrlingen, darunter 175 im ersten Lehrjahr.
 
„Besonders erfreulich ist, dass sich immer mehr Mädchen für einen technischen Beruf interessieren. Diese Entwicklung möchten wir weiterhin unterstützen, indem wir junge Frauen auf die vielfältigen Möglichkeiten in diesen zukunftsweisenden Berufsfeldern aufmerksam machen“, sagt Petz-Bechter.

Chancen und Maßnahmen, jedoch eine gemeinsame Aufgabe

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg setzt weiterhin auf gezielte Unterstützung für Lehrbetriebe und Kampagnen zur Imageförderung der Lehre. Weitere Schwerpunkte sind Kooperationen mit Schulen und Maßnahmen zur Steigerung des Frauenanteils in technischen Berufen. Es ist jedoch entscheidend, dass diese Bemühungen gemeinsam mit anderen Partnern unternommen werden.

Alle Beteiligten sind gefordert ihren Beitrag zu leisten, um die Lehre als attraktive Ausbildungsoption weiter zu stärken. Denn: „Unsere Lehrlinge sind nicht nur ein Erfolgsgarant für die Betriebe, sondern auch für die gesamte Region. Die duale Ausbildung ist eine Schlüsselstrategie, um Fachkräfteengpässe zu bewältigen und Vorarlbergs Position als Wirtschaftsstandort zu stärken“, fasst Petz-Bechter zusammen.