53. Bautage
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53. Vorarlberger Bautage: Trotz großer Herausforderungen – Branche zeigt Stärke

Traditionell treffen sich Vorarlbergs Bauunternehmer am Jahresbeginn zum Branchenaustausch im Rahmen der Vorarlberger Bautage im Montafon. Auch dieses Jahr wird von Herausforderungen geprägt sein, sind sich die Vertreter:innen in Vorarlberg sicher, jedoch zeigt sich die Vorarlberger Bauwirtschaft entschlossen, den rauen Rahmenbedingungen die Stirn zu bieten.

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Aktualisiert am 21.01.2025

Wie in den vergangenen Jahren wurden am zweiten Tag die Konjunkturdaten des Vorjahres durch Vertreter der Bundesinnung Bau präsentiert und analysiert. Im Anschluss legte Wirtschaftslandesrat Marco Tittler landesspezifische Wirtschaftsdaten sowie anstehende Großprojekte des Landes dar.

Die konjunkturellen Rahmenbedingungen haben sich im vergangenen Jahr nicht so entspannt, wie es sich die Branche erhofft hatte. Die österreichische Wirtschaft verharrt das dritte Jahr in Folge in einer Rezession, und für das Jahr 2025 rechnet das WIFO mit einem nur verhaltenen Wachstum von 0,8 Prozent sowie einer weiteren leichten Steigerung der Arbeitslosenquote. Neben geopolitischen Verwerfungen belasten Großinsolvenzen sowie die globale politische Unsicherheit die wirtschaftliche Entwicklung.

„Im Wohnbaubereich weisen erste Indikatoren auf eine leichte Entspannung hin. Dennoch bleibt das Umfeld für die Betriebe auch im Jahr 2025 herausfordernd“, erklärt Hilmar Müller, Fachgruppengeschäftsführer in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Die heimische Bauwirtschaft, die allein in Vorarlberg für einen Produktionswert von rund 3,9 Milliarden Euro verantwortlich ist, bleibt jedoch krisenerprobt. Sie agiert mit Bodenhaftung und langfristiger Perspektive. Rund 4.100 Beschäftigte in Vorarlberg tragen tagtäglich dazu bei, dass die Branche trotz erschwerter Bedingungen ihre Stärken einsetzt.

„Die Bauunternehmen in Vorarlberg, oft Familienbetriebe mit einer hohen regionalen Verantwortung, benötigen jedoch dringend verbesserte Rahmenbedingungen“, betont Innungsmeister Johannes Wilhelm. Zunehmend überbordende Vorschriften und Dokumentationspflichten würden den unternehmerischen Handlungsspielraum sehr einschränken, hält Wilhelm fest und sagt, dass nun die Landespolitik gefordert sei, die angekündigten Vereinfachungen rasch umzusetzen. Auch von Behördenseite wird ein stärkeres unternehmerisches Denken und ein lösungsorientiertes Handeln erwartet.

Als Lichtblick gelten die angekündigten Investitionen in die Infrastruktur, die wesentliche Impulse setzen sollen. Allein das Straßenbauprogramm 2025 sieht ein Gesamtbudget von 111,05 Millionen Euro vor, wovon 72,63 Millionen Euro in Neubauprojekte fließen sollen. Weitere 598 Millionen Euro werden im Rahmen des ÖBB-Rahmenplans 2024-2029 in den Schienenverkehr Vorarlbergs investiert, darunter 113 Millionen Euro für die Modernisierung der Strecke Feldkirch–Buchs.

Die Branche wird ihren Beitrag leisten, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern und den Standort Vorarlberg weiterhin zu stärken.
Wirtschaftslandesrat Tittler: „Wir befinden uns im dritten Jahr einer wirtschaftlich herausfordernden Phase, die durch eine anhaltende Rezession und die spezifische Betroffenheit unserer Schlüsselbranchen, wie der Industrie und der Bauwirtschaft, geprägt ist.“ Gerade in solchen Zeiten zeige sich die Bedeutung der Betriebe und ihrer Arbeit für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg. Ihr Einsatz und Ihre Resilienz würden entscheidend dazu beitragen, dass unsere Region trotz schwieriger Rahmenbedingungen Stabilität und eine positive Zukunftsperspektive bewahren würde.

„Vor diesem Hintergrund ist es unser Ziel, als Land die öffentlichen Investitionen hochzuhalten. Ob durch die Wohnbauförderung, das Bauprogramm oder weitere Infrastrukturmaßnahmen – wir setzen darauf, gezielt Impulse zu setzen, die die Bauwirtschaft stärken und einen nachhaltigen Beitrag für die Lebensqualität und Sicherheit in Vorarlberg leisten. Ich danke den Unternehmen für Ihr Engagement und Ihre Ausdauer, die in diesen Zeiten mehr denn je unverzichtbar sind“, betonte Landesrat Marco Tittler.