Wie Tiroler Haare Ozeane retten können
Lilian und Robert Ledwinka führen ihren Friseursalon in Innsbruck bereits seit 30 Jahren. Im Salon legen sie Wert auf einen achtsamen Umgang mit ihrer Kundschaft sowie der Umwelt.
Lesedauer: 4 Minuten
Robert Ledwinka ist ein „Spätberufener“. Dabei liegt ihm das Friseurhandwerk im Blut. Schon seine Mutter und Oma waren in der Branche tätig. Nach der Schule schloss er dennoch zunächst eine Lehre als Elektriker ab. Dabei merkte er jedoch schnell, dass ihm dieses Handwerk nicht den kreativen Freiraum gewährt, den er sich für sein Berufsleben vorgestellt hatte.
Also absolvierte er die Lehre zum Friseur auf dem zweiten Bildungsweg, legte seine Meisterprüfung ab und machte sich gemeinsam mit seiner Frau Lilian selbstständig. „Für uns war immer klar, dass wir beruflich etwas gemeinsam machen wollen“, blickt das Unternehmerehepaar auf die Anfänge des gemeinsamen Salons zurück. Nach der Gründung 1993 sowie dem Erwerb und Ausbau ihres heutigen Salons im Jahr 2005, steht für die Familie Ledwinka im April mit dem 30-jährigen Firmenjubiläum ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte auf dem Programm.
Leidenschaft für gesundes Haar
Allgemein setzen die Ledwinkas mit ihrem Salon auf Qualität statt Quantität und legen einen hohen Anspruch an die Beratung im Salon und ihre Dienstleistungen. „Wir waren in Innsbruck schon immer der Friseur für langes und gesundes Haar“, schmunzelt Robert Ledwinka. Des Weiteren ist der Salon bei seiner Kundschaft für seine raffinierten Haarverdichtung und -verlängerung mit echtem Tempelhaar bekannt und bekam bereits mehrfach die Platin-Auszeichnung von „Great Lenghts“ verliehen.
Als zweites Standbein hat sich das findige Unternehmerpaar bereits vor Jahren auf das Thema Zweithaar spezialisiert. In zwei vom Rest des Salons abgeteilten Räumen fertigt Ledwinka, als Vertragspartner der ÖGK, in liebevoller Handarbeit maßgeschneiderte Perücken an. Dabei ist ihm die Privatsphäre seiner Kundschaft äußert wichtig, weshalb die Separees ebenfalls über die Ausstattung eines eigenen kleinen Salons verfü- gen. Zudem kann der Salon Ledwinka mit „dem Ferrari des Haarersatzes“ aufwarten. „Die besondere Zweithaar-Technologie, die wir verwenden, wird unsichtbar auf der Kopfhaut befestigt und hält bis zu sechs Wochen, absolut sicher, selbst beim Duschen. Für die Kund:innen bedeutet das ein neues Lebensgefühl in nur ein bis zwei Stunden“, berichtet der Friseur. Die Zweithaar-Systeme bestehen aus Echthaar und können nach Belieben frisiert werden, sodass sie für das ungeübte Auge nicht mehr von angewachsenem Harren zu unterscheiden sind.
„Haarschnitte, die ‚teuer‘ aussehen, und volles langes Haar werden immer im Trend liegen“, sagt Robert Ledwinka. Für ihn steht aber eines fest: „Gesundes Haar ist das schönste Haar“. Ein Grundsatz, der sich auch in der Art und Weise widerspiegelt, in der Lilian und Robert Ledwinka ihren Salon führen. Während sich in der Beauty-Industrie immer wieder neue Trends und Strömungen abzeichnen, entwickelten die Ledwinkas ihren Betrieb zu einem echten Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit und Innovationen.
Oase zum Wohlfühlen
In ihrer Wohlfühloase, wie die Ledwinkas ihren Salon liebevoll nennen, ist „Grün“ die dominierende Farbe und das Motto, unter welches das Friseurpaar sein Tagwerk stellt. „Wir achten darauf, dass die Produkte, die wir verwenden, die Haare und Kopfhaut unserer Kundinnen und Kunden verwöhnen und dabei der Umwelt nicht schaden“, beschreibt Robert Ledwinka seine Unternehmensphilosophie. Darum legt der Friseur in seinem Salon großen Wert auf biologisch abbaubare Produkte ohne schädliche Chemikalien.
Bereits in den Anfängen ihres heutigen Betriebs begannen die Ledwinkas ihren Salon nach ökologischen Grundsätzen auszurichten. „Wir haben uns 2005 dazu entschlossen, unsere Nachhaltigkeitsgedanken auch in die Tat umzusetzen und ein Boilersystem in Planung gegeben, das mit der Abluft des Salons das Wasser für die Waschbecken erhitzt“, so der Unternehmer, der sein ausgeprägtes Umweltbewusstsein mit einer Leidenschaft für innovative Technologien vereint.
Das Ehepaar geht sogar noch weiter und engagiert sich beim Projekt „Hair helps the Ocean“, für das sie die in ihrem Salon anfallenden Haarabfälle spenden. Aus dem gesammelten Haaren werden Filter produziert, die dann zur Reinigung von durch Öl verschmutzter Ozeane eingesetzt werden. „Aus acht Kilogramm Haaren entsteht ein Filter, der etwa einen Liter Öl binden kann, denn Haare sind sehr saugfähig“, erklärt der Friseur.
Zudem können die Ledwinkas in ihrem gemütlichen Salon mit Tee aus dem eigenen Garten sowie Bio fair trade Kaffee aufwarten und setzen zur Vermeidung von Plastik auf einen umweltschonenden Wasserautomat.
Zukunftsgedanken
Auch in technischer Hinsicht ist der Salon am Puls der Zeit oder dieser sogar ein wenig voraus. Bereits seit 1995 verwenden die Ledwinkas eine „Heiße Schere“, die die Haarspitzen beim Schneiden „edel versiegelt“ und so Spliss vorbeugt. Ebenso setzt das Unternehmen seit Jahren auf E-Mobilität.
Die Ledwinkas haben ein Faible für Innovationen, vor allem wenn sie auf ein nachhaltiges Ziel einzahlen. So bietet das Unternehmerpaar seiner Kundschaft seit der Coronapandemie Tabletts zum Lesen von Zeitungen in digitaler Form an, da sich diese leichter desinfizieren lassen und so zudem kein Papiermüll anfällt.
Auch in Zukunft wollen die Ledwinkas ihr grünes Konzept weiter ausbauen und die natürliche Schönheit in der Individualität jeder und jedes Einzelnen hervorheben. Ergänzend dazu bleiben sie aber auf der Suche nach neuen Ideen und Technologien, die es dem Salon ermöglichen, noch nachhaltiger zu arbeiten. „Wir sind sehr glücklich mit dem, was wir erreicht haben und wollen nun etwas zurückzugeben“, so Robert Ledwinka abschließend.
Weitere Infos: Salon Ledwinka