Schüler:innen der Villa Blanka
© Villa Blanka

Villa Blanka: Weltweite Erfahrungsschätze

In den letzten Jahren wurde die Welt für die Schüler:innen der Tourismusschulen Villa Blanka groß und immer größer. Auslandseinsätze, Wettbewerbe und schillernde Promi-Praxis machen nicht nur Spaß und erweitern den Horizont. „Außerhalb des Klassenzimmers lernt man halt doppelt so schnell“, weiß Direktorin Sabine Wechselberger.

Lesedauer: 5 Minuten

Aktualisiert am 04.02.2025

Wenn draußen Menschen aus aller Welt jubeln, weil dort die schnellsten Formel 1-Boliden flitzen, die geschicktesten Skifahrer:innen um Tausendstel kämpfen, Fußballjongleure das allesentscheidende Tor anstreben, oder die wagemutigsten Skispringer:innen ins Nichts abheben, ist gut möglich, dass sich an den exklusivsten Plätzen dieser internationalen Sport-Events Schüler:innen der Tourismusschulen Villa Blanka um das Wohl der Prominenz kümmern. Das tun sie auch regelmäßig bei der ITB, der größten Tourismusmesse, oder der Intertraffic, der größten Technikmesse der Welt. Ihre Praxiswelt ist ziemlich groß und bunt und vielfältig. Sie reicht von Amsterdam über Berlin, Salzburg, Kitzbühel oder Innsbruck bis Mexico oder Saudi Arabien.

„Beim Formel 1 Grand Prix auf der ganzen Welt unterwegs zu sein und zu arbeiten, ist ein außerordentliches Erlebnis. Das vergisst man sein ganzes Leben nicht mehr“, lautet ein Credo der #villablankafamily. Rund 300 Schüler:innen und knapp 40 Lehrer:innen zählen zu dieser Familie und Sabine Wechselberger, Direktorin der Tourismusschulen Villa Blanka in Innsbruck, erzählt: „Wir sind sehr viel unterwegs. Das gefällt den Schülerinnen und Schülern.“ Natürlich tut es das, ist doch der Lern-Effekt enorm, wenn systematisch über den Tellerrand geblickt wird. „Außerhalb des Klassenzimmers lernt man halt doppelt so schnell“, weiß die Direktorin.

Schüler:innen der Villa Blanka
© Villa Blanka Die Schüler:innen der Villa Blanka lernen nicht nur im Klassenzimmer. Gemeinsam mit ihren Ausbilder:innen sammeln sie Praxis und wertvolle Erfahrungen bei verschiedensten Events und Wettbewerben auf der ganzen Welt – etwa bei Formel 1-Rennen in Mexiko (Bild oben), beim Ski Weltcup in Obergurgl oder bei den Europameisterschaften der Tourismusschulen in Riga.


Exzellentes Sprungbrett

Seit acht Jahren ist Sabine Wechselberger für die Leitung der Villa Blanka verantwortlich, die weltweit zu den besten Tourismusschulen zählt, in erhabener Lage über Innsbruck thront und ein exzellentes Sprungbrett ist – für eine Karriere in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft auf der ganzen Welt. Die ganze Welt der Tourismus- und Freizeitwirtschaft ist es auch, die auf dem Lehrplan der Schulen steht. Ein Plan, der bereits zu Beginn des Jahres recht knackig wirkte, waren Schüler:innen der Villa Blanka doch beim jüngsten Bergiselspringen im Rahmen der 73. Vierschanzentournee und beim 85. Hahnenkammrennen in Kitzbühel im Einsatz. Schon bei den Ski-Weltcuprennen Ende November 2024 in Gurgl war eine Villa Blanka-Truppe ausgerückt, um vor Ort Erfahrungen zu sammeln, die nie vergessen werden. „Zu 90 Prozent sind sie in Service und Bar eingesetzt, vereinzelt auch in der Küche“, erzählt Direktorin Wechselberger und stellt fest: „Wir sind mit verschiedenen Kooperationspartnern auch in ganz Europa und außerhalb unterwegs.“

Der zusätzliche Spracherwerb, den die Schüler:innen bei Auslandseinsätzen bekommen, ist nicht zu unterschätzen.


Die bereits erwähnten Einsätze bei der ITB in Berlin, wo die vierten Klassen für die Österreich Werbung das Österreich-Café betreuen, oder der alle zwei Jahre stattfindenden Intertraffic Amsterdam, wo sie schon lange ein Gastgeberprojekt für die Firma Swarco durchführen, zählen zum bereits traditionellen Programm.
Die Kooperation mit dem international agierenden österreichischen Catering-Unternehmen Do&Co verleiht ausgewählten Schüler:innen regelmäßig Flügel, zählt die Formel 1 doch zum Kundenstamm des Unternehmens und zählen die angehenden Tourismus- und Freizeitwirtschafts-Spezialist:innen aus Tirol doch zu von Do&Co sehr gern beschäftigten Mitarbeiter:innen.

Um zu diesen Formel 1-Rennen fahren zu können, müssen gewisse Kriterien erfüllt werden. 18 Jahre alt zu sein, zählt ebenso dazu wie entsprechende schulische Leistungen oder körperliche Fitness. „Es ist schon eine Belastung, so weit zu fliegen und dann auch nicht wenige Stunden zu arbeiten“, weiß Sabine Wechselberger, dass die jüngsten Formel 1-Reisen – im März 2024 etwa zum Großen Preis von Saudi-Arabien oder im Oktober 2024 zum Großen Preis von Mexiko – herausfordernd sind, „fein ist aber, dass wir immer ein, zwei Tage für Sightseeing haben. So sieht man ein bissl was von der Welt.“

Da ist sie wieder. Die Welt, die sich für die villablankafamily selbstredend um die verschiedensten Gastgeberrollen dreht und selbstverständlich auch das Kommunizieren umfasst. Wechselberger: „Der zusätzliche Spracherwerb, den die Schüler:innen bei diesen Auslandseinsätzen bekommen, ist nicht zu unterschätzen. In Mexiko waren auch Spanisch-Lernende dabei, doch hauptsächlich wird Englisch gesprochen.“ Dass das – außerhalb von Frankreich und abseits der französisch geprägten Fachsprache versteht sich – auch in den Küchen der Fall ist, klingt erst einmal erstaunlich, wird aber beim Blick in die international zusammengestellten Serviceteams logisch, weil Englisch der „kleinste gemeinsame Nenner“ ist, wie Direktorin Wechselberger feststellt.

Starke Bande

Weil Englisch auch im asiatischen Tourismus-Raum vorherrschend ist, können jene Schülerinnen diesbezüglich aus dem Vollen schöpfen, die einen Praktikums-Platz in Hongkong ergattern, wo mit Gerhard Aicher ein Villa Blanka-Absolvent Area General Manager der Marco Polo Hotels ist. Er ist nur ein Alumnus, der starke Bande zu seiner ehemaligen Schule pflegt und seinen Nachfolger:innen tolle Möglichkeiten bietet. Für die Erfahrungs-Schatzsuche im In- und Ausland steht den Schüler:innen eine Jobplattform und ein Karriere-Planer zur Verfügung. In dem Zusammenhang betont die Direktorin: „Wir haben inzwischen weit mehr Angebote, als wir Schülerinnen und Schüler hinschicken können. Sie können sich die besten Plätze aussuchen.“ Begehrt sind da auch die Plätze, welche den Schüler:innen der akkreditierten ERASMUS+ Schule beim jährlichen Workplacement in Dublin oder den Sommerpraktika im Rahmen des Projektes „Tiroler:innen auf der Walz“ zur Verfügung stehen.

Dieses über-den-Tellerrand-Schauen ist essenziell für angehende Tourismusexpert:innen wie den Tiroler Tourismus selbst, der mit dem anderswo gesammelten Wissen und Know-how genauso befeuert wird, wie durch den oft preisgekrönten Ehrgeiz, den sie in fachspezifischen, internationalen Wettbewerben zeigen. Im Schuljahr 2023/24 wurde Elias Fuchs beispielsweise beim IWCC, dem International Wörthersee Cocktail Cup, zum Jungbarkeeper des Jahres gekürt. Paul Erler holte sich den Titel S’COOL Baristameister bei der FAFGA in Innsbruck und im Herbst kehrten Hannah Hudovernik (Kategorie Weinservice), Elena Astenwald (Kategorie Hospitality Management) und Simon Klotz (Kategorie Decathlon Cooking) mit gleich drei Bronzemedaillen aus Riga zurück, wo 2024 die Europameisterschaft der Tourismusschulen stattgefunden hat.

Die Liste all der Wettbewerbe, Meisterschaften und Cups, bei denen die Villa Blanka ihre Kompetenzen präsentiert und zelebriert, ist lang. „Unsere caritativen Einsätze, wie etwa bei der Krebshilfe-Gala, wo 62.000 Euro an Spenden eingingen, dürfen auch nicht vergessen werden“, sagt Direktorin Wechselberger.
Im Gespräch mit ihr blitzt Stolz durch und nicht zuletzt die Freude darüber, dass das Schulkonzept aufgeht – die Schüler:innen vor Ort und an so vielen schillernden Plätzen der Welt für eine nicht minder schillernde Zukunft zu rüsten. Auf die Frage, ob sie es je bereut hat, den Posten der Direktorin der Villa Blanka zu übernehmen, muss sie jedenfalls lachen – und sagt: „Nein, nein, nein, nein!“ Positiver geht’s nicht.

Weitere Informationen: www.villablanka.com