Landesrat Mario Gerber, Tirol Werbung-Geschäftsführerin Karin Seiler und Wirtschaftskammer-Spartenobmann Alois Rainer
© Tirol Werbung/ Franz Oss

Tiroler Tourismus bleibt trotz widriger Umstände robust

Der Tiroler Tourismus erzielte im Sommer 2024 mit 20,3 Millionen Übernachtungen stabile Ergebnisse, nur leicht unter dem Vorjahresrekord. Für die Wintersaison sind die Erwartungen positiv, jedoch bleibt der Fachkräftemangel eine Herausforderung, dem die Wirtschaftskammer Tirol mit der Initiative „Bist Happy“ begegnet.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 21.10.2024

Trotz herausfordernder Bedingungen konnte der Tiroler Tourismus im Sommer 2024 stabile Ergebnisse erzielen. Mit 20,3 Millionen Übernachtungen liegt die Zahl nur um ca. 1 Prozent unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Die Erwartungen für die Wintersaison sind positiv, doch der Fachkräftemangel bleibt eine Herausforderung. Die Wirtschaftskammer Tirol setzt hier mit der Initiative „Bist Happy“ an, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu messen und neue Fachkräfte zu gewinnen.

Tiroler Sommer-Tourismus 2024

Die Tourismusstatistik für den Zeitraum Mai bis September 2024 liegt vor. Mit 20,3 Millionen Übernachtungen bilanziert sie ein kleines Minus von 0,9 Prozent. Mario Gerber, Tourismuslandesrat für Tirol, erklärt diesen Rückgang mit dem Rekordergebnis der vorherigen Saison: „Wir hatten im Vorjahr eine starke Nachfrage und das beste Sommerergebnis seit 1992. Daher sind wir zufrieden, diese sehr gute Bilanz in diesem Sommer annähernd halten zu können.“ Gerber betont zudem, dass Qualität und die Zufriedenheit der Gäste immer wichtiger seien als bloße Übernachtungssteigerungen.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bleibt mit 3,6 Tagen stabil. Auch Alois Rainer, Spartenobmann der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Tirol, zeigt sich zufrieden. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten durch die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und die Unwetterkatastrophen zu Beginn der Saison seien sehr gute Werte erzielt worden: „Wir hatten einen holprigen Start, aber die Bilanz ist erfreulich“, resümiert Alois Rainer.

Leichte Rückgänge auf Nahmärkten

Besonders in den Nahmärkten Deutschland, Österreich, Schweiz und Niederlande sind leichte Rückgänge zu verzeichnen. Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, erklärt dies mit der schnellen Reaktionsfähigkeit dieser Märkte auf wetterbedingte Veränderungen. So sind die Übernachtungen deutscher Gäste um 1,4 Prozent auf 11,7 Millionen zurückgegangen. Alois Rainer hebt hervor, dass die zunehmende Kurzfristigkeit von Buchungen und Stornierungen durch Plattformen wie Booking.com eine große Herausforderung für die Betriebe darstelle: „Gäste buchen oft an mehreren Orten gleichzeitig und fahren dann dorthin, wo das Wetter am besten ist. Das erschwert die Planung der Mitarbeitenden sowie der Ressourcen massiv.“

Mario Gerber betont zudem die kritische wirtschaftliche Lage in Deutschland und in Österreich: „Wir verfolgen speziell die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Die wirtschaftlichen Probleme, die sowohl dort als auch bei uns bestehen, müssen dringend angegangen werden. Die Wirtschaft befindet sich in einer kritischen Phase.“

Optimistischer Blick auf die Wintersaison

In Bezug auf die kommende Wintersaison zeigt sich die Branche zuversichtlich. „Laut Tourismusbarometer haben 76 Prozent der Betriebe eine gleich gute oder sogar bessere Buchungslage als im Vorjahr um diese Zeit“, erläutert Landesrat Gerber. Diese Einschätzung deckt sich mit dem Preis- und Buchungsmonitoring der Tirol Werbung, mit dem sich die Nachfrage tagesgenau prognostizieren lässt. Die Vorschau deutet großteils auf eine ähnliche Auslastung wie im vergangenen Winter hin.

Ein Dauerbrenner bleibt jedoch der Fachkräftemangel. Die Wirtschaftskammer Tirol investiert stark in die Initiative „Bist Happy“, mit der Betriebe die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anonym messen können. „Motivierte Beschäftigte bleiben nicht nur selbst gerne im Betrieb, sondern sind auch die beste Werbung, um neue Kräfte zu gewinnen“, unterstreicht Spartenobmann Alois Rainer.