TINIP 2023: Design, das punktet
Bereits zum 14. Mal wurde der Tiroler-Nachwuchs-Ingenieur-Preis TINIP verliehen. Ausgezeichnet wurden Arbeiten aus den Maturajahrgängen 2022/23 der Tiroler HTL und artverwandter technischer Schulen.
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Warum ist der Preis so großartig? Den TINIP gibt es nur in Tirol und hat somit ein Alleinstellungsmerkmal“, eröffnete Bildungslandesrätin Cornelia Hagele die Preisverleihung und fügte hinzu: „Es geht darum, sich keine Denkverbote aufzuerlegen, kreativ zu sein und zu bleiben. Ich bin sehr froh, dass es diesen Preis gibt und dass die Wirtschaft sieht, wie wichtig es ist, in die Jungen zu investieren. Und ich hoffe, dass viele der Projekte auch in die Realität umgesetzt werden.“
Peter Seitz, Fachgruppenobmann der Ingenieurbüros in der Tiroler Wirtschaftskammer, schloss an: „Der TINIP zeigt die große Bedeutung der HTL als Ausbildungsschiene für höherqualifizierte technische Berufe. Der TINIP ist eine große Wertschätzung für die Absolvent:innen und auch für die Lehrkräfte.“ Ein besonderes Merkmal, das den Tiroler-Nachwuchs-Ingenieur-Preis auszeichnet, ist auch die Verbindung zwischen Wirtschaft und Schule, die eine tolle Symbiose aufzeigt: „Es ist jedes Jahr einzigartig. Liebe Schüler:innen, bleibt dran – ihr habt Engagement. Wir haben ein einzigartiges Schulsystem und ihr helft alle mit, dieses Niveau in Tirol hochzuhalten“, so Dietmar Hernegger, Obmann der Sparte Information und Consulting. Der Tiroler-Nachwuchs-Ingenieur-Preis wurde von der Fachgruppe Ingenieurbüros der Tiroler Wirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit dem Landesschulrat und den HTL initiiert, um die Vernetzung von Wirtschaft und Schule zu fördern.
Gesamtsieger des TINIP 2023 sind Hans Klingenschmid und Elias Mader von der HTL Imst. Die zwei Schüler haben in der Kategorie „Hochbau“ ein neues Designkonzept entwickelt, um die bestehende Nutzung der Möserer Seestuben zu verbessern. Die „Libelle“ zeigt eine moderne Grundform auf, die sich perfekt in die Umgebung einfügt.
„Gut funktionierendes Design“ ist ein Grundgedanke der zwei Schüler, welcher sich durch das gesamte Konzept zieht und bei der Jury gepunktet hat: „Die Libelle ist ein technisch und handwerklich sehr gut umgesetztes Projekt, das ein außergewöhnliches Design verkörpert. Neue Technik im alten Design.“, freut sich Juryvorsitzender Klaus Vogler von der Bildungsdirektion Tirol. Das Design der Libelle hat die Jury sofort überzeugt: „Von der Nachhaltigkeit über das Design bis hin zur Funktionalität stimmt bei diesem Projekt alles.“
Kategorie: Infrastruktur
Manuel Baumgartner, Elija Eberhart, Jonas Eiter und Riccardo Rimml von der HTL Imst mit ihrem Projekt „Geschieberückhalt am Vadiesenbach“. Die vier Jugendlichen interessieren sich sehr für das Thema „Schutz vor Naturgefahren“ und haben hier die Geschiebeproblematik und den Durchlass im Bereich der ÖBB-Trasse bearbeitet.
Kategorie: Elektrotechnik/Elektronik/Mechatronik/Informatik
Jakob Lederer und Markus Fröhlich von der PHTL Lienz mit ihrem Projekt „Positioniersystem für Holzbretter“. In Kooperation mit der Firma „NORITEC Holzindustrie GmbH“ wurde für die bestehende Anlage ein Positioniersystem konstruiert. Bisher mussten die Bretter, bevor sie von einem Vakuumgreifer weiterbefördert werden, händisch positioniert werden. Dieser Prozess wurde somit automatisiert.
Kategorie: Maschinenbau/Fertigungstechnik/Kunststofftechnik
Felix Hauser von der HTL Jenbach mit seinem Projekt „Weiterentwicklung und Validierung eines Layout-Absteck-Roboters“. Dieser Roboter wurde ursprünglich von der Firma „Trigonos ZT GmbH“ speziell für die Automobilindustrie entwickelt. Die Aufgabe bestand darin, die Prozesse des Beschriftens und Markierens zu automatisieren, um ein markttaugliches Produkt zu lancieren.
Kategorie: Design
Antonia Bichler, Selina Binderlehner und Ida Handle-Hehn von der HTL Bau und Design in Innsbruck mit „Tabu – ein Jugendbuch mit Fotografien und Illustrationen“. Das Jugendbuch thematisiert gesellschaftliche Tabus und klärt junge Menschen über Dinge auf, die sonst oft totgeschwiegen werden. Dabei liegt der Fokus auf einer altersgerechten Vermittlung der oft vielschichtigen Themen, denn das Lesen des Buches soll nicht abschrecken, sondern eine schöne Erfahrung darstellen.
Sonderpreis
Samuel Steinkasserer und Benjamin Indrist von der PHTL Lienz mit ihrem Retro Radio. Das Radio stellt im Gesamtpaket eine Mischung aus Alt und Neu dar. Es ist ein Gerät, das es in der Form und Qualität nicht am Markt zu kaufen gibt. Deshalb wählten die beiden Schüler das hochwertige Nussholz für das Gehäuse und Messing für die Zierteile. „Holz ist ein sehr wichtiger Werkstoff. Die beiden Schüler haben sich mit so viel Liebe zum Detail und zur Musik mit diesem Radio auseinandergesetzt. Die Idee und Umsetzung war perfekt und sehr praktikabel“, erklärt Juryvorsitzender Vogler die Entscheidung zu einem Sonderpreis.
Insgesamt wird von der Jury je Kategorie ein Projekt nominiert. Diese Nominierten erhalten neben der Nominierungsurkunde jeweils einen Preisgeldscheck in Höhe von 1.000 Euro. Der TINIP-Sieger erhält neben der Siegerurkunde zusätzlich noch einmal 1.000 Euro Preisgeld.