Seit über 260 Jahren die rechte Hand der Bauern
Die Firma Landtechnik Wiedemayr aus Heinfels in Osttirol ist als Vollausstatter ein verlässlicher Partner für Land- und Forstbetriebe in Osttirol und Südtirol.
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Im weitläufigen Gewerbegebiet von Heinfels findet man gleich an der B 100 das traditionsreiche Osttiroler Unternehmen. 1983 siedelte sich Ludwig Wiedemayr I. mit seinem Betrieb von Kartitsch hierher an, um ein größeres Kundeneinzugsgebiet zu haben. Viele Jahre zuvor setzte Ludwig Wiedemayr I. die ersten wichtigen Schritte von der Dorfschmiede zum modernen Landtechnik-Unternehmen. So war er im Jahr 1959 der erste in ganz Österreich, der den Meisterbrief für das damals ganz neue Gewerbe „Landmaschinenbauer“ erwarb. „Mein Vater begann noch als klassischer Huf- und Wagenschmied“, erzählt der amtierende Firmenchef Ludwig Wiedemayr II., der bald das „Junior“ im Namen ablegen wird, weil der Betrieb kurz vor der Übernahme durch seinen Sohn, Ludwig Wiedemayr III., steht. Dieser sprüht vor Schaffensdrang und zollt gleichzeitig auch seinen Vorfahren Respekt und Anerkennung. Begonnen hat die Firmengeschichte nämlich schon vor 261 Jahren. Was im Jahr 1763 als kleine Dorfschmiede begann, hat sich längst zu einem innovativen Unternehmen entwickelt, das über die Jahre hinweg einen festen Platz in der Landwirtschaftsbranche erarbeitet hat.
Fortschrittsgeist über Generationen
Besonderen Fortschrittsgeist zeigte Ludwig Wiedemayr I. bei der Errichtung des neuen Firmengebäudes in Heinfels. Er hatte sich bereits in der Bauhütte ein Telefon installieren lassen, um die Bauarbeiten besser koordinieren zu können und auch schon in der Bauphase für Kunden und Lieferanten erreichbar zu bleiben. Kaum stand das Betriebsgebäude, wurde sofort ein Faxgerät angeschafft. Damals in den frühen 1980er-Jahren eine wahre Innovation und erst sporadisch verbreitet. „Nach der Anschaffung konnten wir zuerst nur mit vier unserer Lieferanten mit dem Fax kommunizieren“, erinnert sich Ludwig Wiedemayr II. an seine Juniorchefzeit unter seinem Vater. In Heinfels und wohl auch in der weiteren ländlichen Umgebung war das Fax der Wiedemayrs ohnehin das einzige. So kamen auch weit größere Firmen in den Anfangszeiten öfter zu ihnen, um ihr Fax zu benutzen.
Die Firma wuchs auch in Heinfels beständig, was man am Firmenareal auch an den vielen Um- und Zubauten gut erkennen kann. Wobei der größte Umbau in den Jahren 2014 bis 2016 erfolgte. „Damals haben wir in alle vier Himmelsrichtungen, soweit es unser Grundstück erlaubte, erweitert“, berichtet Ludwig Wiedemayr II. Damals wurde vor allem die Werkstattgröße mehr als verdoppelt, fügt Ludwig Wiedemayr III. hinzu. Erst in diesem Jahr wurde auch noch ein neuer und beheizbarer Verkaufsraum errichtet, der für alle Nutzungen abgesichert ist. Dementsprechend wuchs auch die Mitarbeiterzahl: Hatte man in Heinfels mit zehn Mitarbeitern begonnen, sind es heute 32.
Das Unternehmen ist breit aufgestellt und bedient im Wesentlichen vier Geschäftsfelder: 1. Landwirtschaft, 2. Kommunaltechnik, 3. Forst und 4. Garten. „Wir sind in all diesen Bereichen auch in der Tiefe gut aufgestellt“, sagen Ludwig Wiedemayr II. und Ludwig Wiedemayr III. unisono. Beratung und Nachbetreuung stehen im Vordergrund. Ein gut sortiertes Ersatzteillager (mit derzeit über 20.000 vor Ort lagernden Teilen) und eine modern ausgestattete Werkstatt sorgen für das perfekte Kundenservice. Ein Paradebeispiel ist die neue Plasma-CNC-Schneidanlage, die es ermöglicht, individuelle Metallkonstruktionen in kürzester Zeit anzufertigen und so auch bei Reparaturen den Kund:innen hilft, Zeit und Geld zu sparen oder Sonderlösungen anzubieten.
Von der Konzepterstellung bis zur Montage
Das Kerngeschäft der Firma Wiedemayr Landtechnik GmbH ist und bleibt die Landtechnik, was aber über den klassischen Traktor und die dazu passenden Anhänger und Geräte weit hinausgeht. „Wir begleiten den Landwirt von der Futterbereitung bis hin zur Fütterung der Tiere“, erklärt Ludwig Wiedemayr III. Dabei wird den Bauern gerade bei der Innenmechanisierung und der Automatisierung von der Konzepterstellung bis hin zur Ausführung und Montage sowie der weiteren Nachbetreuung und dem Kundendienst die gesamte Palette zur Verfügung gestellt. Dieses Service geht so weit, dass Wiedemayr mit drei voll ausgestatteten Service-Wagen, die einer mobilen Werkstatt gleichzusetzen sind, direkt zum Kunden kommen kann. „Dank unserer hervorragenden Service-Leistung und Nachbetreuung ist es uns auch gelungen, einen großen Kundenstock in ganz Südtirol aufzubauen“, erklärt Ludwig Wiedemayr II. und Ludwig Wiedemayr III. fügt hinzu, dass es mittlerweile schon mehr als 30 % Umsatzanteil sind.
Stark gewachsen sei man in den vergangenen Jahren darüber hinaus auch im Privatkundenbereich bei den Gartengeräten. Besonders gut vertreten ist man hier vor allem dank hervorragender Akku-Geräte, die auf dem neuesten Stand dieser Technologie sind.
Lehrlingsausbildung im Fokus
Ein besonderes Augenmerk legt das Unternehmen auf die Ausbildung des Nachwuchses. Man darf den Titel „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“ tragen und stellte etliche Landes- und Bundessieger bei den Lehrlingswettbewerben. Weiters ist man auch Mitglied der Initiative „Qualitätshandwerk Tirol“, die für die hohen Qualitätsstandards ihrer Mitgliedsbetriebe steht.
Die Hauptmarken des Unternehmens – darunter Steyr/Case, Reform und Pöttinger – stehen für Qualität und Langlebigkeit. „Unsere Maschinen stammen überwiegend aus Europa und Österreich. Das sichert nicht nur die Qualität, sondern auch eine zuverlässige Ersatzteilversorgung“, so Ludwig Wiedemayr II.
Vater und Sohn Wiedemayr legen auch beide großen Wert auf die tiefe Verwurzelung ihres Betriebes in der Region und der Gemeinde. Bei sämtlichen Umbauten und Investitionen griff man auf Firmen in der unmittelbaren Region zurück. Die Firmenchefs selbst und ihre Mitarbeiter sind bei den verschiedensten Vereinen oft an führender Stelle tätig. „Das ist auch eine Form von einer Leitbetrieb-Funktion, die so mancher Großbetrieb in der Form nicht erbringen kann“, meint Ludwig Wiedemayr II. mit einem Schmunzeln.
Weitere Infos: www.wiedemayr.at
Bild oben: Drei Unternehmergenerationen - dreimal Ludwig Wiedemayr. Beständigkeit in jeder Hinsicht.