Schulterschluss bei Kinderbildung und Kinderbetreuung
WKÖ-Präsident Harald Mahrer zu Gast in Tirol. LH Anton Mattle stellte gemeinsam mit Bildungslandesrätin Cornelia Hagele und WKT-Vizepräsidentin Martina Entner das Tiroler Modell „Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung“ vor. Wirtschaftskammer unterstützt Betriebe bei Betriebskindergärten.
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Tirol wird das erste Bundesland, das ein Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung umsetzen wird. Aus Sicht der Tiroler Wirtschaft wird der Vorstoß der Tiroler Landesregierung unterstützt, aber auch über die Landesgrenzen erweckt diese Initiative großes Interesse. Landeshauptmann Anton Mattle hat heute, Mittwoch, gemeinsam mit dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich, Harald Mahrer, Bildungslandesrätin Cornelia Hagele und der Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Tirol, Martina Entner, in der Wirtschaftskammer Tirol die Bedeutung der Kinderbildung und Kinderbetreuung hervorgestrichen.
„Das Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung geht vom Kind aus. Denn jedes Kind in unserem Land verdient die beste Bildung, Betreuung und Erziehung. Dieser Vorstoß hilft auch den Unternehmen und Betrieben in Tirol. Es gilt für die Eltern die Wahlfreiheit, wir werden aber jede Chance nützen, um das gesamte Arbeitspotenzial im eigenen Land zu nützen und den (Wieder)Einstieg in das Erwerbsleben zu erleichtern. Tirol will die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie stärken und das wirtschaftliche Leben beider Elternteile ermöglichen“, verweist LH Mattle besonders auf die Teilzeitquote bei Erwerbstätigen, die in Tirol im Jahr 2022 durchschnittlich 32,4 % betrug.
Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen
Damit ist Tirol das Bundesland mit dem höchsten Anteil Teilzeiterwerbstätiger. Den Fach- und Arbeitskräftemangel sieht auch Präsident Harald Mahrer als maßgeblichen Antreiber für den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen. „Jeder in die frühkindliche Bildung investierte Euro kommt achtfach in die Gesellschaft zurück: Die Kinder profitieren, die Eltern, die Wirtschaft und die Gesellschaft. Die Wirtschaftskammer kämpft dafür, dass die Aufholjagd in Sachen Kinderbildung & -betreuung in Österreich gelingt. In puncto Engagement können sich andere Bundesländer Tirol als Vorbild nehmen“, erklärt Präsident Mahrer.
„Aktuell gibt es in Tirol cirka 30 betriebliche Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen. Hier ist noch viel Luft nach oben. Das Land Tirol fördert Bildungs- und Betreuungsstätten in Betrieben im selben Ausmaß, wie bei Gemeinden oder anderen privaten Erhaltern. Der Anreiz ist da, nun braucht es die Bereitschaft und Mithilfe der Tiroler Wirtschaft, um auch am Arbeitsplatz der Eltern Bildungs- und Betreuungsplätze zu schaffen. Ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot kann für Unternehmen ein extremer Vorteil bei der Personalsuche sein“, lädt Bildungslandesrätin Hagele alle Unternehmerinnen und Unternehmer ein, sich selbst oder in Zusammenarbeit mit anderen Betrieben einzubringen.
Eigene Ansprechpartnerin für Mitgliedsbetriebe
Zugute kommt dem Land Tirol dabei die Unterstützung der Tiroler Wirtschaftskammer. „Mit dem Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung hat die Landesregierung eine langjährige Forderung der Wirtschaftskammer erfüllt. Nun wollen auch wir die Umsetzung vorantreiben. Wir haben innerhalb der Wirtschaftskammer eine eigene Ansprechpartnerin, die unsere Mitgliedsbetriebe bei der Umsetzung von betrieblichen Kinderbetreuungsangeboten unterstützt. Für uns liegt in der frühkindlichen Betreuung eine große Chance für Frauen, gleichberechtigt am Erwerbsprozess teilzunehmen. Und für die Kinder selbst bedeutet ein gutes Angebot Chancengleichheit, da sie in guter Betreuung optimale Förderung erfahren“, freut sich Vizepräsidentin Entner.
FAG-Verhandlungen: Kinderbildung und Kinderbetreuung als zentrales Thema
Dass Bundeskanzler Karl Nehammer zusätzlich 4,5 Milliarden für den Ausbau der frühkindlichen Kinderbildung und -betreuung in Aussicht gestellt hat, begrüßen Land Tirol und die Wirtschaftskammer. LH Mattle und Präsident Mahrer fordern aber rasch Klarheit über die konkrete Ausgestaltung: „Im Zukunftsfonds, den der Finanzminister in den Finanzausgleichsverhandlungen ins Spiel gebracht hat, sollen sich auch Kinderbildung und Kinderbetreuung wiederfinden. Hier braucht es rasch Details, wie dieser zentrale Bereich künftig finanziell ausgestaltet ist. Im Rahmen des Finanzausgleichs sollen die Bundesländer – und insbesondere Tirol – mit dem Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung beim Ausbau des Angebots unterstützt werden“, so LH Mattle. „Die großen Gewinner der Finanzausgleichsverhandlungen sollen unsere Kinder sein“, so Präsident Mahrer abschließend.