Schedl Energie + Technik: Erfolgreich durch Vielfalt

Mit Gas hat alles begonnen beim Lienzer Familienunternehmen Schedl Energie + Technik GmbH, das im Vorjahr das 75-jährige Bestandsjubiläum feiern konnte. Seniorchef Eduard Schedl erzählt: „Mit gerade einmal zehn leeren, von den englischen Besatzungstruppen im Osttiroler Pustertal zurückgelassenen Gasflaschen begann mein Vater den Handel mit Gas, das er anfangs in Klagenfurt abfüllen ließ. Mit dem Fahrrad und einem Anhänger, auf dem er die Gasflaschen verstaute, versorgte er dann seine Kundschaft auch in den entlegenen Osttiroler Bergdörfern. Heute unvorstellbar, welche Strapazen er dafür auf sich nehmen musste.“

Gas für Berg- und Schutzhütten

So wurde man zum Gasspezialisten, installierte auf vielen Berg- und Schutzhütten Herde und Beleuchtungskörper und versorgte immer mehr Betriebe mit technischen Gasen und den passenden Geräten. 1966 ist Eduard Schedl in den elterlichen Betrieb eingestiegen – erst 1978 wurde der erste familienfremde Mitarbeiter eingestellt. Inzwischen ist die Beschäftigtenzahl auf 20 Personen angewachsen, wobei die Produkt- und Dienstleistungspalette sukzessive erweitert wurde. Die Gasanlagen vieler Industriebetriebe von Osttirol bis ins Zillertal und nach Oberkärnten werden bereits seit Jahrzehnten exklusiv von der Firma Schedl betreut, ebenso eine Vielzahl von Hotels und Restaurants. Als äußerst erfolgreich erwies sich zudem der Einstieg in die Drucklufttechnik, ohne die heute kaum mehr ein Produktionsbetrieb auskommt. In Osttirol erreichte man inzwischen einen Marktanteil von mehr als 80 % in diesem Segment.

Durch den intensiven Kontakt mit den Gewerbe- und Industriebetrieben der Region konnten weitere Lücken in der lokalen Versorgung aufgespürt und erfolgreich besetzt werden. Eine starke Säule bildet inzwischen beispielsweise die Reinigungstechnik, wobei die Firma Schedl seit Beginn auf die weltweit bekannte Marke Kärcher setzt und als weitum einziges Unternehmen die gesamte Produktpalette dieses Premiumanbieters einschließlich Zubehör und Ersatzteilen vorrätig hält. „In allen Geschäftsbereichen, die wir mittlerweile betreuen, setzen wir nicht nur auf den Verkauf, sondern auch auf Beratung, Reparatur und Service. Wir beschäftigen Elektrotechnik-, Elektronik- und Mechanik-Spezialisten, so dass praktisch alle bei uns gekauften Geräte und Anlagen direkt in unseren bestens ausgestatteten Werkstätten serviciert und nötigenfalls repariert werden können“, so der Seniorchef.

Breites Sortiment am neuen Standort

Ein Meilenstein in der Entwicklung des Unternehmens war zweifellos die im Jahr 2000 abgeschlossene Übersiedlung an den heutigen Standort im Lienzer Industriegebiet Peggetz südlich des Liebherr-Areals. „Entscheidend für die Standortentscheidung war die unmittelbare Nachbarschaft zur Bahnlinie, wo wir ein Anschlussgleis errichten konnten. Damals war die Rede davon, dass innerhalb weniger Jahre alle Gefahrguttransporte zwingend auf die Schiene verlagert würden – was bis heute nicht eingetreten ist. Jedenfalls wären wir auch für diesen Fall gerüstet und haben hier das damals modernste Flüssiggastanklager Österreichs mit Tankwagenterminal und Flaschenabfüllanlage errichtet. Für solche Anlagen gelten eine Vielzahl von Vorschriften, die zudem ständig verschärft und vom TÜV und einer eigenen Landesabteilung engmaschig überprüft werden, so dass sich ein laufender Anpassungs- und Investitionsbedarf ergibt. In großzügigen Verkaufs-, Ausstellungs- und Lagerräumen präsentieren wir unser extrem breites Sortiment an technischen Geräten, aber auch besonders hochwertigen Grillern, Campingbedarfsartikeln und vielem mehr für private Kund:innen. Mittlerweile wohl eine Besonderheit ist unsere LPG-Autogas-Tankstelle. Schade, dass bei uns der Markt mit LPG-betriebenen Fahrzeugen praktisch nicht mehr existiert. Unsere LPGStation ist eine der wenigen, die von seinerzeit 500 in Österreich noch übriggeblieben ist. Angefahren wird sie hauptsächlich von Kundschaft aus Südosteuropa, wo es weiterhin viele gasbetriebene Autos gibt“, berichtet Eduard Schedl.

Am neuen Standort wurde schließlich auch die erste 24/7-Diskont-Tankstelle Osttirols errichtet, die von rund 3.000 registrierten Kund:innen genutzt wird. Je eine Waschbox für Pkw und für Lkw – auch für Sattelzüge und Busse ausreichend dimensioniert – und ein kleiner SB-Shop ergänzen die Schedl-Tankstation, die noch eine Besonderheit aufweist, da sie als bislang einzige in Osttirol dank eines leistungsfähigen, vollautomatisch startenden Notstromaggregats auch bei Stromausfällen noch betriebsbereit bleibt. Stichwort Stromerzeuger: Aggregate, von handlichen Kleingeräten für Privatpersonen bis zu stationären Anlagen mit einem Leistungsspektrum bis 2.000 kVA für den professionellen Einsatz in Betrieben und zum Schutz wichtiger Infrastruktureinrichtungen, zählen seit einigen Jahren ebenfalls zum Energieanlagen-Sortiment. Das Unternehmen hat damit auf die immer realistischer werdenden BlackoutSzenarien reagiert, zumal bei den durch die gehäuften Wetterkapriolen verursachten regionalen und lokalen Stromausfällen vielen erst bewusst wurde, was passiert, wenn der Strom auch nur kurzzeitig weg ist. „Insbesondere die stationären Großanlagen müssen regelmäßig gewartet und überprüft werden, damit gewährleistet ist, dass sie auch tatsächlich jederzeit einsatzbereit sind. Wir verfügen über sogenannte Lastbänke, mit denen wir die Geräte bei Volllast prüfen können“, betont Eduard Schedl. „Wenn es keine nennenswerten Stromausfälle gibt – wie etwa im letzten Winter – gibt es natürlich kaum Nachfrage nach Stromerzeugern. Daher bewährt sich unser auf mehreren Säulen aufgebautes Geschäftsmodell. Schwächelt ein Bereich, kann man sicher sein, dass dafür ein anderer boomt.“

Optimistisch in die Zukunft

Dass man bei der Firma Schedl ein besonderes Gespür dafür entwickelt hat, was die Kundschaft gerade braucht, beweist der dem Zufall geschuldete Einstieg in den Verleih von Hebebühnen: „Als bei einer Hebebühne, die wir für eine Montage angemietet hatten, ein Rad brach, entschlossen wir uns kurzfristig, selbst ein solches Gerät anzuschaffen. Kaum hatten wir es in Betrieb genommen, kam schon ein Malermeister vorbei und wollte es sich für ein halbes Jahr leihen. Wir waren einverstanden und haben gleich ein weiteres Gerät gekauft – mit dem Effekt, es ebenfalls sofort wieder verleihen zu können. Auf diese Weise sind innerhalb von zwei Jahren 20 solcher Geräte unterschiedlichster Bauart für die verschiedensten Einsatzzwecke zusammengekommen, die wir in einem Umkreis von rund 100 Kilometer vermieten.“

Eduard Schedl freut sich besonders darüber, dass der Fortbestand des Unternehmens auch in dritter Generation gesichert ist. „Neben meiner Ehefrau Doris ist unsere Tochter Julia seit letztem Jahr weitere Geschäftsführerin der GmbH. Auch unser Sohn Hannes, der die Mechatronik-HTL absolviert hat, ist inzwischen als Techniker im Betrieb tätig. Die Entscheidung, im Familienbetrieb zu arbeiten, haben die Kinder von sich aus getroffen. Zusammen mit unserem engagierten Team aus jungen und langjährigen Mitarbeiter:innen sehen wir trotz aller Herausforderungen, die sich speziell im Energiemarkt zeigen, optimistisch in die Zukunft“. 

Weitere Infos: Schedl Energie + Technik