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Produktivitätsrat schlägt Alarm
Der österreichische Produktivitätsrat fordert Reformen und nennt dafür drei Handlungsfelder: Digitalisierung, Energiepolitik und Arbeitskräfte.
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Der anerkannte Wirtschaftsexperte Christoph Badelt ist als Wächter des Budgets bekannt. Er ist auch Vorsitzender des österreichischen Produktivitätsrats. Dieses unabhängige Expertengremium warnt wie die Wirtschaftskammer vor sinkender Wettbewerbsfähigkeit. Im renommierten IMD-Ranking ist unser Standort innerhalb von drei Jahren von Platz 16 auf Platz 24 abgerutscht. Hauptgrund ist die zu geringe Produktivität – Betriebe kämpfen mit hohen Kosten und verlieren im internationalen Vergleich an Boden.
Der Produktivitätsrat nennt für eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit drei Handlungsfelder: Digitalisierung, Energiepolitik und Arbeitskräfte. Besonders kleinere und familiengeführte Unternehmen hinken bei Digitalisierung und Innovationen hinterher. Österreich liegt etwa bei schnellem Internet und Künstlicher Intelligenz unter dem EU-Schnitt. Im Bereich Energiepolitik belasten hohe Kosten die Betriebe, allen voran die Industrie. Der Produktivitätsrat fordert daher klare rechtliche Rahmenbedingungen für den Ausbau des Energiesystems und weniger bürokratische Hürden. Im Bereich Arbeitskräftemangel sind Anreize für eine Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren notwendig. Zudem verlassen viele Jugendliche – besonders mit Migrationshintergrund – die Schule ohne ausreichende Qualifikation. Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels warnt der Rat vor langfristigen Folgen für das Wirtschaftswachstum.
Dieser Befund des Produktivitätsrats unterstreicht die Forderungen der Wirtschaftskammer, die Rahmenbedingungen für die Betriebe zu verbessern.
Nur mutige Reformen und eine Stärkung des Standorts können Österreich aus der Krise bringen und langfristig Arbeitsplätze und Wohlstand sichern.