MIQALab – Für eine Zukunft frei von Mikroplastik
Mittels modernster Technik sind die beiden Wissenschaftler Jovan Badzoka und Christoph Kappacher in ihrem „MIQALab“ in der Lage, Mikroplastik in verschiedenen Materialien aufzuspüren und zu identifizieren. Auch für Tiroler Unternehmen wird das zukünftig immer relevanter.
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Mikroplastik – also synthetisch hergestellte, wasserunlösliche und biologisch nicht abbaubare Kunststoffteilchen, diekleiner als 5 mm sind – lässt sich mittlerweile sogar im Menschen selbst nachweisen.
Christoph Kappacher und Jovan Badzoka haben sich mit ihrem Spinn-off MIQALab am CCB Innsbruck darum dem Ziel verschrieben, Mikroplastik aus unserer Welt zu verbannen. Neben ihrer Forschung an Mikroplastikfiltern nehmen sie zudem präzise Analysen an Produkten Tiroler Unternehmen vor.
Exakte Analysen
Bereits während ihrer akademischen Laufbahn hatten die beiden Tiroler eine klare Vision: Sie möchten die unsichtbaren Gefahren durch Mikroplastik sichtbar machen und Lösungen zur Reduktion dieser Belastungen entwickeln. Ein besonderes Augenmerk legen die beiden Forscher dabei auf die Validierung und Standardisierung der Analysetechnik, um genauere und vor allem vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. „In früheren Studien wurde oft Mikroplastik in Proben gefunden, das tatsächlich erst im Labor in die Probe gelangt ist“, berichtet Kappacher.
Um solche Verfälschungen zu vermeiden, hat das MIQALab-Team eine Methode entwickelt, mit der die Genauigkeit sowie die Vergleichbarkeit der Mikroplastik-Analyse präzise veranschaulicht werden können. Diese ermöglicht es, exakt zu bestimmen, wie viel Mikroplastik tatsächlich in einer Probe vorhanden ist und wie viel erst im Labor hinzugefügt wurde.
„Jede Probe erfordert dabei eine individuelle Vorgehensweise. Die Anpassungen der Methodik an unterschiedliche Probentypen ist essenziell“, erklärt Badzoka. Dabei reicht das Analysespektrum des Labors von Kosmetika über Reinigungsmittel, Düngemittel, Getränke und Nahrungsmittel bis hin zu Umweltproben.
Wachsende Relevanz
Die Analyse von Mikroplastik ist aber nicht nur wissenschaftlich herausfordernd, sondern auch von großer Bedeutung für zahlreiche Branchen. Nicht erst seit der Einführung der EUVerordnung zur Vermeidung von Mikroplastik im Herbst 2023 herrscht ein wachsendes Interesse in der Wirtschaft.
Die Forscher bemerken jedoch eine Diskrepanz in der Umsetzung der EU-Verordnung. Während manche Unternehmen offensiv mit der mikroplastikfreiheit ihrer Produkte werben, nutzen andere die gewährten Übergangsfristen. „Manche Betriebe sind sehr interessiert, während andere eher Imageschäden zu fürchten scheinen“, vermuten Kappacher und Badzoka. Diese gemischten Reaktionen unterstreichen die Komplexität und Dringlichkeit der Thematik.
Mit ihrer Pionierarbeit setzt das MIQALabTeam nicht nur neue Standards in der Mikroplastik-Analyse, sondern ist auch ein lokaler Partner für die Tiroler Wirtschaft wenn es um die Vermeidung von Mikroplastik geht. Entlang ihrer innovativen Forschung wollen Kappacher und Badzoka derweil weiterhin Technologien zur Bekämpfung der Mikroplastikverschmutzung entwickeln. Ein Vorhaben, das nicht nur für die Region, sondern für die globale Gemeinschaft zukünftig immer bedeutender wird.