Autos als großes Hobby. Franco Jahnig hat sein Hobby sprichwörtlich zum Beruf gemacht. Denn nicht nur in der Werkstatt beschäftigt er sich gerne mit Autos.
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Lehre nach der Handelsschule: Ein Modell mit Zukunft

Viele Jugendliche stellen sich nach dem Handelsschulabschluss folgende Frage: Was nun? Immer mehr entscheiden sich danach für die Duale Ausbildung. Eine praxisorientierte Ausbildung eröffnet viele Berufschancen. Franco Jahnig aus Telfs hat sich zum Beispiel für eine Lehre als KFZ-Techniker entschieden.

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Aktualisiert am 14.12.2023

Heute auf der Agenda: Servicearbeiten und neue anfallende Aufgaben. Franco Jahnig aus Telfs ist im zweiten Lehrjahr als KFZ-Techniker. Er hat seine Lehre nicht – wie die meisten - nach Ende er Schulpflicht begonnen, sondern etwas später. Erst nach dem Abschluss der Handelsschule in Imst hat er sich für eine Duale Ausbildung bei BMW Zorn-Wolf entschieden. „Als ich den L17-Führerschein in der Tasche hatte, bekam ich mein erstes Auto. Daran rumzuschrauben und zu basteln hat viel mehr Spaß gemacht als mein Büro-Praktikum“, lacht der Handelsschulabsolvent. Er hat mit seinen Eltern besprochen, die Handelsschule in Imst zuerst abzuschließen - und dann war der Weg frei für eine Lehre als KFZ-Techniker. „Ich habe einen Schnuppertag beim Autohaus Zorn-Wolf absolviert und dieser Tag war für mich einschneidend. Ich habe mich von der ersten Sekunde an sehr wohlgefühlt und gewusst, das würde mir volle gut gefallen.“

Praxisnahe Ausbildung

Seinen ersten Arbeitstag als Lehrling hatte Franco im Juli dieses Jahres. „Ich habe mich so auf diesen Tag gefreut. Denn das Mitarbeiterklima in der Werkstatt ist einfach richtig super“. Auch für das Autohaus Zorn-Wolf ist der Handelsschul-Absolvent ein absoluter Volltreffer. „Mit diesem Alter bzw. dieser Ausbildung können Lehrlinge schneller in den betrieblichen Alltag integriert werden“, erklärt Betriebsleiter David Griesser und fügt an: „Sie können viel früher diverse Arbeiten selbstständig und in Eigenverantwortung übernehmen.“

Perfektes Teamwork. Geschäftsführer Martin Melmer (l.) und Betriebsleiter David Griesser (r.) freuen sich Franco Jahnig als Lehrling bei sich im Autohaus Zorn-Wolf als KFZ-Techniker ausilden zu können.
© WK Tirol Perfektes Teamwork. Geschäftsführer Martin Melmer (l.) und Betriebsleiter David Griesser (r.) freuen sich Franco Jahnig als Lehrling bei sich im Autohaus Zorn-Wolf als KFZ-Techniker ausilden zu können.


Die Handelsschulen bereiten Absolvent:innen auf die Ausübung von qualifizierten Berufen in allen Zweigen der Wirtschaft und der Verwaltung vor. Durch die praxisnahe Ausbildung, unter anderem auch durch die Arbeit in Übungsfirmen, erwerben die Absolvent:innen der Handelsschule sowohl Fachkompetenz als auch Schlüsselqualifikationen, die für eine Bewältigung der beruflichen Anforderungen entscheidend sind. „Das Verständnis für gewisse Arbeitsabläufe und die Zuverlässigkeit sind im Alter von HASCH-Absolvent:innen einfach ausgeprägter. Die Ausbildung und die Führung von Lehrlingen ist für uns als Betrieb dadurch erheblich leichter – Franco war vom ersten Tag an nicht nur dabei, sondern mittendrin.“

Die HASCH-Schüler:innen absolvieren auch ein Pflichtpraktikum. Dies dient der Ergänzung und Vertiefung der in den Unterrichtsgegenständen erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten in einem Unternehmen oder einer Organisation und ist in der Handelsschule im Ausmaß von 150 Stunden zu absolvieren. Durch diese Innovation rückt die Handelsschule noch näher an die Praxis heran. Durch die Möglichkeit einer verkürzten Lehrzeit werden auch Fachausbildungen in gewerblichen Lehrberufen realistisch. Denn es gibt die Möglichkeit, sich mit einer zusätzlichen Lehre in speziellen kaufmännischen Berufen, wie zum Beispiel einer Bank oder Versicherungen, zu vertiefen.  „Meine Lehrzeit wurde von vier auf drei Jahre verkürzt, das ist großartig. Mich hat die Handelsschule perfekt auf das Berufsleben vorbereitet“, freut sich Aaron. „In meinem jetzigen Lehrberuf mache ich genau das, was ich immer machen wollte: Ich habe mit Menschen und mit Technik zu tun. Eine absolut geniale Mischung.“

Auch für den Lehrherren Dietmar Dollnig ist die Kooperation von Handelsschulen und Wirtschaftskammer überaus ansprechend, auch künftig vermehrt Absolventen der Handelsschule als Lehrling aufzunehmen: „Ich kann dieses Ausbildungsmodell auch anderen Unternehmen wärmstens empfehlen. Es ergeben sich bei HASCH-Absolvent:innen nur Vorteile“.  

Vielfältige Möglichkeiten

Schnuppertage in den Betrieben und Exkursionen sollen den Schüler helfen, die richtige Entscheidung für sich zu treffen. Denn eine Lehre hat nach wie vor goldenen Boden und ist das Sprungbrett für die spätere Selbstständigkeit.  „Nach dem Handelsschul-Abschluss sind alle Türen offen. Ich kann allen Abolvent:innen nur raten, es einfach mit einer Lehre zu probieren. Ein Handelsschul-Abschluss und die Lehrabschlussprüfung mit verkürzter Lehrzeit – besser geht es eigentlich nicht“, freut sich der Auto-Fan Franco, der sein Hobby sprichwörtlich zum Beruf gemacht hat, abschließend und motiviert damit künftige Absolvent:innen der Handelsschulen.

Weitere Informationen: wko.at/lehre