Lehrberuf Konstrukteur: Das Genie liegt im Detail
In seinem Beruf sitzt Jakob Köll aus Innsbruck viel vor dem Computer. Doch sein Job ist alles andere als nur ein Bürojob. Der Konstrukteur ist nämlich das technische Gehirn eines jeden Betriebes und Tüftler für das große Ganze sowie fürs Detail.
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Jakob Köll ist 24 Jahre jung und absolviert derzeit eine Lehre als Konstrukteur mit Schwerpunkt Installations- und Gebäudetechnik bei der Firma Stolz in Innsbruck. Zu seinen Aufgaben gehören das Erstellen von Konstruktions- und Installationspläne vor allem für Heizungs-, Lüftungs-, Gas- und Wasserinstallationen. Er berechnet die erforderlichen Rohdaten, erstellt Skizzen, konstruiert Modelle und zeichnet, plant und entwirft Bauteile, Baugruppen und Komponenten. Für die Ausführung von Berechnungen, Simulationen, Zeichnungen und technischen Unterlagen arbeitet er mit Computern und speziellen Softwareprogrammen.
Vielseitiger Beruf
Bei Stolz sind am Standort Innsbruck rund 80 Mitarbeiter:innen beschäftigt, davon 21 Lehrlinge in der Haustechnik. Der erste Lehrling im Beruf „Konstrukteur“ wurde im Jahr 2016 ausgebildet, allein dieses Jahr kommen zwei weitere neue Lehrlinge dazu. „Die Lehre zum Konstrukteur ist eine einzigartige Ausbildung, da sich die Auszubildenden ein unglaubliches Fachwissen aneignen“, erklärt Lehrlingsausbilder Josef Rantner und fügt hinzu: „Konstrukteur:innen müssen in ihrem Job vernetzt denken können, Entwürfe erstellen und Projekte für Kund:innen entwickeln. Sie verbringen zwar viel Zeit mit diversen Computerprogrammen. Doch beim Entwurf und beim Prüfen auf Tauglichkeit in der Praxis ist Zusammenarbeit gefragt.“
Hier sind Empathie und Kommunikation gefragt und eine hohe Technikaffinität: „Beim Berufsfeld Konstrukteur ist auch ein generelles Verständnis für physikalische und räumliche Vorgänge ausschlaggebend. Dazu gehören Physik, Mathematik und Geometrie, also räumliches bzw. dreidimensionales Vorstellungsvermögen. Denn Konstrukteur:innen sollten in der Lage sein, sich das Produkt bereits in ihrem Kopf gut vorstellen zu können“, erklärt Mathias Auer, technischer Leiter.
Nachhaltig Arbeiten
Jakob Köll hat vor seiner Lehre die AHS-Matura absolviert. Durch Zufall ist er auf den Lehrberuf aufmerksam geworden und war begeistert. „Vor allem das Energiethema interessiert mich sehr. Wenn ich etwas sehr effizient plane und baue, dann habe ich das Gefühl ich kann meinen Beitrag an eine nachhaltige Umwelt leisten. Dieser Gedanke gefällt mir.“ Köll hat sich schon immer für Software und Computerprogramme interessiert. Als Kind war Legospielen seine große Leidenschaft. Dadurch hat er ein räumliches Vorstellungsvermögen entwickelt, er ist begeisterter Naturwissenschafter und hat in Physik maturiert. Der Lehrberuf Konstrukteur umfasst für ihn alles, das ihm bei der täglichen Arbeit wichtig ist: Genauigkeit, Perfektionismus, anspruchsvolle Zeichenprogramme oder auch das räumliche Vorstellungsvermögen und zwei-dimensionales Arbeiten. Aktuell macht Jakob die Badplanungen für einen großen Neubau direkt in der Innsbrucker Innenstadt und arbeitet an der Leitungsführung eines weiteren Projektes.
Vielseitige Aufgaben
Die Lehrzeit dauert vier Jahre und die Berufsschule wird für zehn Wochen im Jahr in Linz besucht. Durch die Matura hat Jakob eine verkürzte Lehrzeit und wird im Februar 2024 seine Lehrabschlussprüfung machen. „Vorwiegend arbeite ich am Computer: ich zeichne, plane und mache Rohrdimensionierung. Gerne arbeite ich im Detail und das ist für mich perfekt. Dazu führe ich auch viele Gespräche mit den ausführenden Installateurbetrieben und unseren Monteur:innen. Jeder Tag ist anders und abwechslungsreich.“ Bei ihren Aufgaben sind die angehenden Konstrukteur:innen nie auf sich allein gestellt. „Bei Fehlern wird daraus gelernt und das wird auch von der Unternehmensführung gefördert“, erklärt der technische Leiter Mathias Auer. Die Firma Stolz arbeitet hauptsächlich an Hochbauprojekten. So bietet das Unternehmen auch nach der Lehrabschlussprüfung und entsprechender Berufserfahrung Aufgaben in der Projektleitung und somit großartige Karrierechancen an.
Vom Papier bis zum Bau
Am besten gefällt es Jakob, wenn er bei einem Bauprojekt von Anfang dabei ist und es komplett begleitet. „Es ist schön, wie sich die Projekte vom Papier weg realisieren lassen“, freut sich Jakob. „Wenn ich an einem fertigen Bau vorbeigehe und mir sage: Wie toll, dazu habe ich meinen Teil beigetragen.“
Weitere Informationen: www.stolz.at