Keine Bestrafung von Kurzzeitgästen
Alois Rainer, Spartenobmann des Tiroler Tourismus, erteilt einer Erhöhung der Aufenthaltsabgabe bei Kurzzeitaufenthalten in Tirol zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs eine klare Absage.
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Dem Vorschlag von NR Hermann Weratschnig und der grünen Bezirkssprecherin für Reutte, Margit Dablander, durch satte Erhöhungen der Aufenthaltsabgaben für Kurzzeitgäste das Verkehrsaufkommen zu entzerren und gleichzeitig den öffentlichen Verkehr zu stärken, kann Alois Rainer nur mit Kopfschütteln begegnen.
Finanzierung über Gästekarten
„Fakt ist, dass bereits vielerorts in Tirol der öffentliche Nahverkehr von Touristinnen und Touristen kostenlos über das System der Gästekarten genutzt werden kann. Die Tourismusverbände tragen so wesentlich zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs bei“, argumentiert der WK-Spartenobmann. Zudem seien Kurzzeitaufenthalte in touristischen Betrieben verstärkt gefragt und würden dem modernen Zeitgeist entsprechen. „Eine 'Bestrafung' von Kurzzeitgästen durch eine Steigerung der Aufenthaltsabgabe um 200 % wäre wohl an Arroganz kaum zu überbieten. Passend, dass solche Ideen am 'unsinnigen Donnerstag' den Medien zu entnehmen sind“, so Alois Rainer weiter.
Darüber hinaus bemüht sich die heimische Tourismuswirtschaft seit Jahren, An- und Abreisen an verschiedenen Wochentagen zu ermöglichen, um die Verkehrsströme gerade an den intensiven Samstagen zu entzerren. „Kurzzeitgäste verhelfen der Tourismuswirtschaft zu deutlichen Auslastungssteigerungen. Da es sich meist um Aufenthalte unter der Woche handelt, belasten diese Gäste das Straßennetz gerade an den Wochenenden nur minimal“, berichtet Alois Rainer.
Anreize fürs Reisen mit der Bahn
Verbesserungspotenzial ortet Alois Rainer stattdessen bei den Bahnverbindungen nach Tirol. „Eine Attraktivierung der öffentlichen An- und Abreisen würde der gesamten Branche Vorteile bringen und das Straßennetz an den Wochenenden weiter entlasten“, appelliert der Spartenobmann an die Politik. Während innerhalb Österreichs der Bahnverkehr bereits hervorragend ausgebaut ist, fehlt es vor allem an zuverlässigen Verbindungen aus dem für Tirol so wichtigen Kernmarkt Deutschland.
„Anstatt über die Bestrafung von Kurzzeitgästen nachzudenken, wäre es zielführender, wenn Herr Weratschnig seine Parteifreundin Ingrid Felipe, welche bekanntlich aus der Landespolitik in den Vorstand der Deutschen Bahn gewechselt hat, motiviert, sich auch für den Ausbau der Bahnverbindungen aus Deutschland nach Tirol stark zu machen“, so Spartenobmann Alois Rainer abschließend.